Börse-Intern
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Kaufsignal oder Warnzeichen?
Ausgabe vom 02.10.2017
Kaufsignal oder Warnzeichen?
von Torsten Ewert
Wichtiger Hinweis:
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Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
am Freitag schrieb Sven Weisenhaus mit Blick auf die neue Rekordjagd des DAX, dass die Entscheidung, ob der DAX nach oben ausbricht, in den USA fallen wird. Daher heute ein Blick auf die aktuelle Situation der US-Indizes.
Was der Ausbruch des S&P 500 wert ist
Die US-Börsen präsentieren sich auf den ersten Blick sehr stark. Der S&P 500 hat in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch erreicht und löst sich damit von der 2.500er Marke, die zuletzt als (psychologischer) Widerstand fungierte (siehe oberer Teil des folgenden Charts).
Ein so klarer Ausbruch nach oben gilt allgemein als klares Kaufsignal. Aber im Vergleich zu den anderen beiden großen US-Indizes – Dow Jones und NASDAQ 100 – läuft der marktbreite S&P 500 damit voraus. Denn bisher schafften weder der Dow noch der NASDAQ ein neues Allzeithoch.
Der Dow Jones konnte zwar wie der S&P 500 sein Hoch vom August (grüne Linie) überwinden, aber noch nicht das jüngste Hoch vom September (siehe mittlerer Chartteil). Der NASDAQ 100 hat dagegen noch nicht einmal sein August-Hoch wirklich überwinden können, sondern scheiterte im September mehrmals an diesem Niveau.
Gut, dieses August-Hoch im NASDAQ 100 liegt genau an der 6.000-Punkte-Linie: Diese stellt als neue, runde Marke natürlich einen kräftigen psychologischen Widerstand dar. Aber eine solche Hürde gab es im S&P 500 mit dem 2.500er Niveau eben auch – und diese ist ja jüngst gefallen!
Ein wichtiges Zeichen der Schwäche
Die Schwäche des NASDAQ 100 ist also eher ein erstes Warnsignal, das sich verstärkt, wenn es der Index nicht bald schafft, ebenfalls nach oben auszubrechen. Das gilt natürlich insbesondere dann, wenn der S&P 500 weiter steigt und auch der Dow Jones nach oben ausbricht.
Der Grund dafür ist, dass der NASDAQ 100 als Vorläufer der US-Märkte gilt. Wenn er also schwächelt, könnte dies ein böses Omen sein. Die Vorlauffunktion des NASDAQ 100 wiederum beruht auf einer stimmungstechnischen Interpretation: Die im NASDAQ 100 vereinten technologielastigen Aktien gelten als risikoreicher als die Aktien im S&P 500 (die einen guten Marktquerschnitt repräsentieren) oder gar die Blue Chips des Dow Jones.
Wenn die Anleger einen gesunden Risikoappetit haben, dann werden sie also bevorzugt im NASDAQ 100 zugreifen. Schwächelt dieser hingegen oder läuft gar der Dow Jones am stärksten, dann bedeutet dies, dass die Anleger vorsichtiger werden – und das meist aus gutem Grund.
Die NASDAQ-Schwäche geht weiter
Zuletzt war das im Juli der Fall (siehe Börse-Intern vom 10.07.2017): Damals ging der NASDAQ 100 in eine relativ kräftige Korrektur über, während der S&P 500 nur moderat konsolidierte und der Dow Jones sogar nur seitwärts lief (siehe blaue Pfeile im obigen Chart). Dann aber legte der NASDAQ 100 zwischenzeitlich wieder zu und markierte als erster der drei Indizes ein neues (wenn auch nur schwaches) neues Allzeithoch – während die beiden anderen Indizes noch hinterherhinkten (siehe gelbe Ellipsen).
Nun geht also die Schwäche des NASDAQ 100 weiter. Wenn dieser tatsächlich eine Vorlauffunktion für die US-Märkte hat, dann droht womöglich ein Fehlausbruch im S&P 500 – und das ausgerechnet an der wichtigen 2.500 Marke!
Was die Marktbreite uns verrät
Dazu passt, dass der Anstieg des S&P 500 in den vergangenen Monaten auf neue Allzeithochs von immer weniger Aktien des Index begleitet wurde, die ebenfalls auf neue Hochs ausbrachen. Die Kurve, die den entsprechenden Aktienanteil misst, fällt jedenfalls seit dem Frühjahr (siehe folgender Chart unterer Teil)
(Quelle: MarketMaker)
Das ist ein Zeichen für eine abnehmende Marktbreite und diese gab es auch schon 2014 und 2015 – bevor es jeweils zu kräftigen Kurseinbrüchen kam. Einzige Unterschiede zu damals: Bisher bleibt das Kurs-Momentum des S&P 500 noch vergleichsweise hoch und der Rückgang des grünen Marktbreite-Indikators ist noch relativ moderat. Angesichts der nach wie vor hohen Bewertung von US-Aktien und der inzwischen wieder überkauften Situation sollte man über dieses Warnsignal aber nicht so einfach hinweggehen.
Weiterhin keine Spur von Angst
Denn passend dazu geben sich die Anleger weiterhin relativ sorglos (siehe auch Börse-Intern vom 11.09.2017). So sind die Volatilitätsindizes aller großen Indizes in der Vorwoche weiter gefallen – kein Wunder angesichts der steigenden Kurse. Sie notieren nun zumeist auf langjährigen Tiefständen.
Diese Volatilitätsindizes messen die Risikoprämien, die Anleger an den Terminbörsen zahlen, um sich gegen fallende Kurse abzusichern. Wenn diese Prämien sehr hoch sind und damit die Indizes hohe Werte ausweisen, erwarten die Anleger offenbar baldige Kursrückgänge. Sie haben also Angst vor einem Kursrutsch und sichern sich daher ab. Daher werden diese Volatilitätsindizes auch „Angst-Barometer“ genannt. Bei niedrigen Werten sind die Anleger dementsprechend sorglos.
Die DAX-Anleger werden immer sorgloser
Das „Angst-Barometer“ des DAX ist in der Vorwoche sogar in den Bereich historischer Tiefs gefallen (siehe gelbe Ellipse in folgendem Chart).
Einen Wert unter 12 (rote Linie) gab es zuvor nur kurzzeitig im März und davor letztmals 1996 (!). Nach dem Tief vom März folgte ein paar Monate später die jüngste kräftige Korrektur. Und 1996 steuerten die Börsen auf die größte Übertreibung seit mehr als 70 Jahren zu (deren Gipfel allerdings noch mehr als drei Jahre auf sich warten ließ).
Wie Sie auf diese Warnzeichen reagieren sollten
Aus antizyklischer Sicht ist also die Sorglosigkeit der Börsianer weiterhin bedenklich – zumal es ja inzwischen einige Warnsignale gibt, wie ich oben beschrieben habe. Und so kann der DAX gut und gerne an seinem Allzeithoch nach unten abprallen. Denn die Fortsetzung der Rally in den USA ist alles andere als gesichert.
Es empfiehlt sich daher weiterhin an der bewährten Strategie festzuhalten und aufgelaufene Gewinne bei rückläufigen Kursen nach und nach zu sichern, z.B. durch geeignete (nachgezogene) Stopps.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
Voting-Ergebnis für 40. KW 2017 (02.10. - 06.10.)
von Sven Weisenhaus
Der DAX zeigte in der vergangenen Woche nicht nur kaum Schwäche, sondern sogar eine zunehmende Stärke (siehe helles Rechteck im folgenden Chart). Denn am Montag und Dienstag pendelten die Kurse seitwärts um den Schlusskurs der Vorwoche (blaue Linie, 12.592,35 Punkte) und hielten sich damit bereits stabil. Anschließend ging es in immer schnellerem Tempo aufwärts. So lag das maximale Minus in dieser Woche bei gerade einmal rund 40 Punkten, der Gewinn aber bei ordentlichen 236,51 Zählern bzw. 1,88 %.
Dabei schloss der DAX sogar auf dem Wochenhoch. Und damit hat das Sentiment zum dritten Mal in Folge sehr klar als Kontraindikator funktioniert. Denn in der Umfrage zuvor hatte wieder einmal die Mehrheit der Teilnehmer (52,85 %) auf den Button für fallende DAX-Kurse und damit erneut falsch gelegen.
Diese Entwicklung hat aber nun deutliche Spuren im Stimmungsbild der Anleger hinterlassen. Denn in der aktuellen Umfrage ist ein hoher Optimismus feststellbar. Mit stolzen 56,22 % Bullen setzen die Anleger so stark auf steigende Kurse wie seit elf Wochen nicht mehr.
Angesichts der klar bullishen Signale im DAX ist dieser Stimmungswandel absolut nachvollziehbar. Wenn aber das Sentiment auch in dieser Woche wieder ein guter (Kontra-)Indikator ist, wird der DAX seine Aufwärtstendenz zumindest unterbrechen. Vor dem Hintergrund der überkauften Lage und des hohen Optimismus ist dies nicht unwahrscheinlich.
Ihr
Sven Weisenhaus
- Stockstreet-Team -
www.trader-sentiment.de
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