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Wirtschaftsindikatoren verschlechtern sich, DAX steigt

Ausgabe vom 02.03.2016

Wirtschaftsindikatoren verschlechtern sich, DAX steigt

von Sven Weisenhaus

Wie am Ende der gestrigen Analyse angekündigt, möchte ich heute noch ein wenig mehr auf die charttechnische Entwicklung im DAX eingehen. Gestern hatte ich bereits darüber informiert, dass der Widerstand bei 9.581 Punkten gebrochen wurde.

Für die Elliott-Wellen-Analyse (siehe Börse-Intern vom 26.02.2016) bedeutet dies, dass nach der abgeschlossenen 5-gliedrigen Aufwärtsbewegung (linkes Rechteck im Chart) lediglich eine ABC-Korrektur stattfand, der nun wieder eine neue 5-gliedrige Aufwärtswelle folgt (rechtes Rechteck).

Elliott-Wellen-Szenario wird Stück für Stück abgearbeitet

Von dieser neuen Welle haben wir bereits die Teilwellen 1, 2 und 3 gesehen. Mit dem aktuellen Rücksetzer könnte sich die Korrekturwelle 4 ausbilden (roter Pfeil), der dann noch eine Aufwärtswelle 5 folgen sollte (grüner Pfeil). Im Grunde erwarte ich also für die aktuelle Aufwärtsbewegung (rechtes Rechteck) genau das gleiche Wellenmuster, wie wir es auch in der ersten Aufwärtsbewegung gesehen haben (linkes Rechteck).

DAX auf 10.000 Punkte trotz weitergehende Abschwächung des Wirtschaftswachstums?

Interessant ist, dass diese Stärke im DAX und das oben genannte bullishe Szenario mit Kursen bis 10.000 Punkten in einer Zeit zu erkennen sind, in der gestern noch extrem schwache Einkaufsmanagerindizes aus China gemeldet wurden, die auf eine weitergehende Abschwächung des Wirtschaftswachstums hindeuten.

US-Konjunkurindikatoren tauchen tiefer in den kontraktiven Bereich ein

Und auch die US-Einkaufsmanagerindizes zeigen sich schwach. Am vergangenen Montag war in den USA der Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Chicago tiefer in den kontraktiven Bereich gefallen. Er ist im Februar um stolze 8,0 Punkte von 55,60 auf 47,6 Indexpunkte quasi eingebrochen. Damit befindet er sich, wie die anderen wichtigen regionalen Konjunkturindikatoren, wie der Empire State- und Philly-Fed-Index, unterhalb der Wachstumsschwelle.

Damit bestätigt sich auch das Bild, das der nationale ISM-Index für die gesamte US-Industrie gestern zeichnete. Der lag zwar mit 49,5 Punkten oberhalb der Erwartungen (Konsens: 48,5) und auf dem höchsten Wert seit November 2015, notiert aber dennoch ebenfalls immer noch im Kontraktionsbereich.

Die Börsenkurse laufen der realen Wirtschaft sechs bis neun Monate voraus

Doch mit dieser Entwicklung wird nur die These unterstützt, die ich bereits am 23. Februar hier in der Börse-Intern aufgestellt habe. In dieser Analyse konnten Sie lesen, dass wir noch eine Weile mit schwächeren Wirtschaftsdaten leben müssen, der DAX aber dennoch bereits ansteigen kann in Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung in sechs bis neun Monaten. – Der aktuelle Anstieg im DAX und meine Erwartung an weiter steigende Kurse passen also durchaus zu den weiter schwächelnden Wirtschaftsdaten. Mit anderen Worten: Die Analysen dieser und der vergangenen Woche ergeben gemeinsam ein wunderbar rundes Bild der aktuellen Situation.


Viele Grüße

Ihr

Sven Weisenhaus

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