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Schwacher US-Arbeitsmarktbericht ist für die Börsen auch kein Problem
Ausgabe vom 04.12.2020
Schwacher US-Arbeitsmarktbericht ist für die Börsen auch kein Problem
von Sven Weisenhaus
Gestern hatte ich der Vollständigkeit halber noch berichtet, dass am Markt derzeit nicht nur positive Nachrichten nicht honoriert, sondern auch negative Nachrichten ignoriert werden. Und passend dazu fielen heute die Marktreaktionen auf einen eher enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht aus.
Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten
Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft ist im November um 245.000 gestiegen. Das waren deutlich weniger als im Monat zuvor (revidiert 610.000) und auch als erwartet (469.000). Da half es auch nicht, dass die Zahlen vom September und Oktober um insgesamt 11.000 nach oben revidiert wurden.
Denn Fakt ist, dass sich die Erholung am Arbeitsmarkt zwar fortsetzt, diese aber zunehmend ins Stocken gerät, da der Beschäftigungsaufbau deutlich an Dynamik verliert. Und das bestätigt auch die Arbeitslosenquote, die nur noch leicht gesunken ist, von 6,9 % auf 6,8 %.
Auch hier hat es damit nun die schwächste Verbesserung seit dem Krisenhoch gegeben.
Schwacher Arbeitsmarktbericht ist für die Börsen kein Problem
Aber für die Aktienmärkte war dies kein Problem. Die Aktienindizes konnten nach Bekanntgabe der Daten letztlich sogar zulegen. Grund dafür kann einerseits sein, dass die Arbeitsmarktdaten noch einmal die Notwendigkeit von weiteren Konjunkturhilfen unterstreichen und sich die Politik nun genötigt sieht, in dieser Angelegenheit endlich zu einer Einigung zu kommen. Andererseits wurden die Erwartungen zwar im Detail enttäuscht, die abnehmende Dynamik der Erholung kommt aber insgesamt nicht überraschend.
Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bereits am unteren Ende der Erwartungen, welche die US-Notenbank mit ihren Projektionen vom September für 2020 formuliert hatte (6,5 % - 8,0 %).
(Quelle: www.federalreserve.gov)
Die Federal Reserve (Fed) könnte aber mit Blick auf den Arbeitsmarkt auch durchaus noch einmal gewillt sein, ihrerseits weitere Konjunkturhilfen bereitzustellen. Am 16. Dezember hätte sie dazu Gelegenheit. Zumal dann auch die neuen Projektionen vorliegen.
EUR/USD springt auf ein neues Trendhoch
Der Devisenmarkt scheint derartiges bereits einzupreisen. Denn der US-Dollar zeigt angesichts der Aussichten auf ein weiter zunehmendes Angebot der Währung deutliche Schwäche. Getrieben auch durch die Aussicht auf eine Einigung im Brexit-Streit, konnte der Euro zum US-Dollar deutlich zulegen. Und dabei gelang sogar ein neues Trendhoch.
Der EUR/USD ist damit nun wie erwartet aus seiner Seitwärtskonsolidierung nach oben ausgebrochen und hat somit den Aufwärtstrend fortgesetzt. Der trendbestätigende Charakter der Seitwärtsbewegung hat sich also durchgesetzt und die Konsolidierung ihre bullishe Wirkung entfalten können.
Die Fibonacci-Marken (blaue Linien) können damit nun aus dem Chart gelöscht werden, denn sie haben ihren Job erledigt. Da der EUR/USD im Rahmen der Konsolidierung nicht das Mindestziel einer Korrektur (38,20 %) erreicht hat, zeigte sich durchgängig ein anhaltender Wille der Bullen, sich das Ruder nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Und letztlich konnten sie sich nun durchsetzen.
Auch die Elliott-Wellen haben ihren Job erledigt. Sie hatten eine abgeschlossene ABC-Korrektur und somit eine anstehende neue Aufwärtsbewegung angezeigt. Und diese ist nun eindeutig ins Laufen gekommen.
Wer dem Rat aus der Börse-Intern vom 18. November gefolgt ist (siehe „EUR/USD sowie Aktien long, lautet derzeit die Devise“), hat sehr viel richtig gemacht. Nun könnte man bereits überlegen, Long-Trades auf den EUR/USD am Einstandskurs abzusichern. So schließt man einen Verlust aus, während man die Gewinne weiter laufen lassen kann.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trading
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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