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US-Notenbank will geduldig sein
Ausgabe vom 31.01.2019
US-Notenbank will geduldig sein
von Sven Weisenhaus
Die US-Notenbank nimmt wie erwartet vorerst keine Änderung an ihrem Leitzins vor und belässt den Zielkorridor für die Fed Funds Rate weiter bei 2,25 % bis 2,50 %. Allerdings gab es im Statement zum gestrigen Zinsentscheid einige durchaus wichtige Änderungen. So wuchs die wirtschaftliche Aktivität der USA demnach nicht mehr stark, sondern nur noch solide. Und obwohl die Inflation in den letzten Monaten deutlich gesunken ist, hätten sich die längerfristigen Inflationserwartungen aus Sicht der Notenbank kaum geändert.
Dennoch wurde der Verweis auf „einige weitere graduelle Zinsanhebungen“ aus dem Statement gestrichen, ebenso wie der Passus, dass die wirtschaftlichen Aussichten bzw. die Risiken „ausgewogen“ seien. „In Anbetracht der globalen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen und des gedämpften Inflationsdrucks“ will das FOMC zukünftig „geduldig“ sein bei der Festlegung, welches Leitzinsniveau geeignet ist, die wirtschaftlichen Entwicklungen zu unterstützen - so das Statement.
Fed-Chef signalisiert deutlich eine abwartende Haltung
Auf der Pressekonferenz verwies Fed-Präsident Jerome Powell zudem darauf, dass das aktuelle Leitzinsniveau bereits ein „neutrales“ Niveau erreicht haben könnte. Um dies genau zu beurteilen, müsse man die zukünftigen Daten analysieren. Und für den Fall, dass sich die Wirtschaft schwächer entwickelt als erwartet, brachte er sogar schon wieder Zinssenkungen ins Spiel. Zudem wurde die Fed-Bilanz thematisiert. Man strebe eine höhere Bilanzsumme als vor der Finanzkrise an. Dies sei aber derzeit kein geldpolitisches Instrument.
Die Fed zeigt sich mit diesen Anpassungen und Aussagen deutlich zurückhaltender, was weitere Zinsanhebungen angeht. Das honorierte der Aktienmarkt mit klar steigenden Kursen. Der US-Dollar schwächelte dagegen und die Renditen 10-jähriger US-Treasuries gaben wieder auf unter 2,70 % nach. Gold und Silber konnten derweil von der Aussicht auf eine weiterhin relativ günstige Liquidität profitieren. Denn wenn die US-Notenbank auf Zinsanhebungen verzichtet, bekommt das zinslose Gold keine stärkere Konkurrenz durch höhere Zinsen. Die Marktreaktionen fielen also erwartungsgemäß aus.
DAX schwächelt
Der DAX konnte davon allerdings nur begrenzt profitieren. Schon zuvor war es zu einem Dynamikverlust in der Aufwärtsbewegung des deutschen Leitindex gekommen, was eher untypisch für eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) ist. Und heute wurde auch noch die Konsolidierung der vergangenen Tage (gelbe Ellipse im folgenden Chart) nach unten aufgelöst (roter Pfeil) und damit der kurzfristige Aufwärtstrend (grün) gebrochen. Daher muss man nun sehr vorsichtig sein, wenn man auf die Aufwärtsbewegung gesetzt hat.
Selbst bei Chartformationen mit einer sehr hohen Eintrittswahrscheinlichkeit, wie der inversen SKS, die wir ihnen am 18. Januar vorgestellt hatten, muss man den weiteren Verlauf sehr genau beobachten und analysieren. Und nach der jüngsten Kursentwicklung des DAX kann man nun überlegen, die Positionen an die gesunkene Eintrittswahrscheinlichkeit anzupassen.
Sofern man mehrere Positionen bei verschiedenen Marken eingegangen ist, kann man nun Teile davon verkaufen, um die Gesamtposition an die etwas verschlechterte Wahrscheinlichkeit anzupassen. Bei nur einer Position wäre nun ebenfalls ein Verkauf denkbar. Alternativ sollte man, wie bereits am vergangenen Freitag empfohlen, Gewinne enger absichern.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
PS: Im Target-Trend-CFD haben wir jedenfalls unsere Position im Euro STOXX 50 schon am Montag per Stop-Loss beendet und die Gewinne realisiert. Und als der DAX heute seine Konsolidierung nach unten aufgelöst hat, haben wir auch hier die Gewinne unserer Long-Positionen mitgenommen. Leser des Allstar-Traders konnten derweil mit den Aktien von Dialog Semiconductor (WKN 927200) heute einen Gewinn in Höhe von 10,26 % realisieren – binnen nur zwei Wochen.
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