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DAX: Zwei Gründe für vorsichtigen Optimismus
Ausgabe vom 28.03.2018
DAX: Zwei Gründe für vorsichtigen Optimismus
von Sven Weisenhaus
Die Börse-Intern wird immer beliebter und erreicht inzwischen scheinbar auch viele Leser an der New Yorker Wall Street. Denn nachdem wir gestern den Daumen für die US-Technologieaktien gesenkt haben, gaben diese dramatisch nach. Der Nasdaq Composite verlor knapp 3 %. Und der Index der sogenannten FANG-Papiere, der auch die Facebook-Aktien enthält (die ich gestern als weiteren Treiber einer Konsolidierung benannt hatte), verbuchte sogar den größten Abschlag seit seiner Auflegung im Jahr 2014.
Großer Verfallstag: Zurück auf Los
Spaß beiseite. Auffällig ist inzwischen, dass sich die Aktienmärkte schon seit dem großen Verfallstag (siehe senkrechte Linie im folgenden Chart) belastet zeigen. Bezogen auf den DAX scheint es dabei so, als ob die großen Markt-Player den Kurs nur zum Zwecke der Abrechnung ihrer Positionen noch einmal nach oben gezogen haben, um ihn nach dem Verfallstermin sich selbst zu überlassen.
Denn viele professionelle Anleger schließen an diesen Tagen ihre Long- und/oder Short-Positionen. Und so kommt es dadurch am sogenannten Hexensabbat zu einer Marktbereinigung, die dann den Boden für einen neuen Trend bilden kann. So bildet der Markt im Umfeld von großen Verfallstagen häufig wichtige vorläufige Hoch- oder Tiefpunkte aus, die danach für viele Monate nicht mehr erreicht werden.
Anleger lassen den DAX fallen
Im DAX wurde offenbar ein wichtiger Hochpunkt markiert und ein neuer bzw. weitergehender Abwärtstrend eingeleitet. Zumal der deutsche Leitindex vorgestern auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen ist (siehe roter Pfeil im Chart).
Unterstützt wurde dieser neue bearishe Trend durch das „Todeskreuz“, das genau am großen Verfallstag entstanden ist (siehe Börse-Intern vom 21. März). Zudem fiel der DAX aus einer sich einengenden Handelsspanne (schwarze Linien im Chart) heraus, die im Kontext der bestehenden Abwärtsbewegung bearish zu werten war. Insgesamt ist das Chartbild des DAX damit kurz- und mittelfristig klar bearish.
Der Kampf um die Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten
Aus Sicht der Target-Trend-Methode ist die Mittellinie bei 11.525 Punkten das Kursziel der Bären, wenn sie den aktuellen Kampf um die Rechteckgrenze bei 11.880 Zählern gewinnen. Die Mittellinie könnte dann im Rahmen der aktuellen Konsolidierung angesteuert werden, die sich entlang der rot gestrichelten Konsolidierung nach unten zieht.
Bullisher wird es wieder, wenn der DAX die 11.880er Rechteckgrenze nachhaltig zurückerobern kann. Dazu sollte er die psychologisch wichtige 12.000-Punkte-Marke möglichst dynamisch überwinden. Und dieses Szenario halte ich auf absehbare Zeit sogar für möglich. Denn ich bleibe aus zwei Gründen vorsichtig optimistisch, was den weiteren Kursverlauf im DAX angeht.
Zwei Gründe für vorsichtigen Optimismus
Erstens hat der DAX zwar mit dem jüngsten Korrekturtief von 11.726,62 Punkten ein Niveau erreicht, auf dem er im Xetra-Handel zuletzt am 24.02.2017 notierte - also vor mehr als einem Jahr. Aber im außerbörslichen Handel wurden in diesem Bereich schon am 6. Februar und 5. März dieses Jahres Tiefs markiert. Insofern ist der DAX noch nicht nachhaltig auf ein neues Korrekturtief gerutscht. Es besteht damit noch Hoffnung, dass die Zone zwischen rund 11.700 und 11.800 Punkten weiterhin unterstützend wirkt.
Zweitens deutet die Elliott-Wellen-Analyse (siehe folgender Chart) weiterhin darauf hin, dass es sich bei den aktuellen Kursverlusten nur um eine Korrektur (Welle 4) handelt, auf die schon bald wieder deutlich steigende Kurs folgen (Welle 5).
Demnach kann es zwar noch zu weiter fallenden Kursen kommen, aber damit dürften dann Schnäppchenkurse erreicht werden.
Fazit
Die Stimmung an den Märkten ist aktuell recht schlecht (siehe auch aktuelles Trader-Sentiment). Meist ist dies eine gute Basis für steigende oder zumindest nicht weiter fallende Kurse. Passend dazu unterstützt aktuell noch die Zone zwischen rund 11.700 und 11.800 Punkten die Kurse des DAX. Allerdings wurde dieser Bereich nun zum dritten Mal angelaufen. Daher muss man eher davon ausgehen, dass der DAX doch noch kurz unter diesen Bereich taucht.
Aber selbst wenn die Unterstützungszone bricht, sehe ich eher Schnäppchenkurse als Gründe für Verkäufe. Denn die Elliott-Wellen-Analyse weist uns nun schon seit einigen Monaten solide den Weg. Warum sollte man also ausgerechnet jetzt daran zweifeln, dass es bald im Rahmen der Welle 5 zu wieder steigenden Kursen kommt. Zumal die fundamentalen Daten weiterhin klar auf Wachstum deuten und damit ebenfalls die Elliott-Wellen-These stützen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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