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Steigende Ölpreise spielen der Fed in die Hände
Ausgabe vom 23.11.2017
Steigende Ölpreise spielen der Fed in die Hände
von Sven Weisenhaus
Die intakten Aufwärtstrends bei den Ölpreisen (siehe gestrige Börse-Intern) haben sicherlich auch Einfluss auf die kommende Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am 12./13. Dezember. Schon am 14. September schrieb ich dazu, dass die steigenden Öl-Notierungen die Fed zum Handeln zwingen könnten. Denn höhere Ölpreise werden die Inflation „in einen Bereich bringen, bei dem die US-Notenbank eine erneute Zinsanhebung vornehmen muss“, hieß es in der damaligen Börse-Intern.
Und weiter: „Zwar schaut die Fed eher auf die Kerninflation, doch steigende Ölpreise werden früher oder später auch auf andere Güter durchschlagen. Fed-Chefin Janet Yellen wäre also gut beraten, auf der Sitzung im September schon einmal die Bilanzreduzierung zu beschließen, damit bis zum nächsten Zinsschritt einige Zeit vergehen kann“. Inzwischen wissen wir, dass die Bilanzreduzierung tatsächlich rechtzeitig beschlossen wurde und daher mit hoher Wahrscheinlichkeit im Dezember der dritte Zinsschritt des Jahres folgt. Soweit so gut.
US-Inflation gesunken, aber in der Kernrate gestiegen
In dieses Gesamtbild passen auch die aktuellen Inflationsdaten aus den USA. Im Oktober ist die Jahresrate der US-Inflation auf 2,0 % leicht gesunken, von 2,2 % im Vormonat (siehe folgender Chart). Sie liegt damit aber weiterhin im Zielbereich der Fed.
(Quelle: U. S. Bureau of Labor Statistics)
Die Kernrate stieg zudem überraschend von 1,7 % auf 1,8 % an. Dies war der erste Anstieg seit Januar dieses Jahres. Damit sollte deren rückläufiger Trend beendet sein. Und auch der Deflator der privaten Konsumausgaben stieg von 1,3 % auf 1,4 %. Diese Entwicklung dürfte die Fed freuen, denn es ist ein wichtiger Aspekt, damit sie an dem Plan einer Zinsanhebung im Dezember festhalten kann.
Märkte haben Zinserhöhung im Dezember bereits eingepreist
Da die Erwartung für diesen Zinsschritt aktuell bei mehr als 90 % liegt, dürften sich die Märkte wohl auch wenig überrascht zeigen.
(Quelle: cmegroup.com)
Stärkere Kursreaktionen sind also nicht in Sicht. Lediglich der EUR/USD gab mit Bekanntgabe der aktuellen US-Inflationsdaten zeitweise nach, weil steigende Zinsen in den USA den US-Dollar stärken und den Euro schwächen.
EUR/USD: Bullisher Ausbruch bestätigt
Doch mit dem Rücksetzer fiel der Wechselkurs lediglich auf den gebrochenen Abwärtstrendkanal zurück (siehe grüner Pfeil Nr. 2 im folgenden Chart) und stieg dann wieder an. Damit wurde der Ausbruch aus Sicht der Bullen erfolgreich getestet und bestätigt.
Es erhärtet sich somit der Eindruck, dass der kurzfristige Abwärtstrendkanal (rot) lediglich eine zwischenzeitliche Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend war und nun der vorangegangene Aufwärtstrend wiederaufgenommen wurde.
Wenn Sie, wie in der Börse-Intern vom 14. November beschrieben, eine kurzfristige Long-Position im Euro eingegangen sind, dann könnte man den Stopp dazu auf das jüngste Tief (grüner Pfeil) nachziehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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