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BIP-Daten stärken den Euro, starker Euro schwächt den DAX
Ausgabe vom 14.11.2017
BIP-Daten stärken den Euro - starker Euro schwächt den DAX
von Sven Weisenhaus
Heute wurden einige positive Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Die vorläufigen Zahlen zum BIP-Wachstum der Eurozone, über die ich am vergangenen Freitag berichtete, wurden heute in einer zweiten Schnellschätzung von Eurostat bestätigt. In diese zweite Veröffentlichung eingeflossen sind unter anderem die aktuellen Daten zum BIP-Wachstum in Deutschland – und hier gab es eine positive Überraschung: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im dritten Quartal 2017 um 0,8 % höher als im zweiten Quartal 2017.
Deutsche Wirtschaft mit anhaltend starkem Wachstumstempo
Schon in der ersten Jahreshälfte war das BIP deutlich gestiegen: Im zweiten Vierteljahr um 0,6 % und zum Jahresbeginn (nach korrigierten Zahlen) um 0,9 %. Im Vorjahresvergleich stieg das preisbereinigte BIP im dritten Quartal 2017 um 2,3 % (kalenderbereinigt: 2,8 %), nach +1,0 % im zweiten (kalenderbereinigt: 2,3 %) und +3,4 % im ersten Quartal 2017 (kalenderbereinigt: 2,1 %).
Die starken Wachstumszahlen dürften die Erwartung einiger Experten übertroffen haben, obwohl sich dies bereits mit den Frühindikatoren (z. B. Einkaufsmanagerindex, ifo-Index) angedeutet hatte. Und das Wachstum dürfte demnach auch anhalten. Deutschland erlebt derzeit den längsten Aufschwung seit Beginn der Europäischen Währungsunion. Und sie ist in diesem Jahr auf dem Weg, das höchste Wirtschaftswachstum seit 2007 zu erzielen.
Kurzfristige Bewegungen im DAX sind charttechnisch getrieben
Die kurzfristigen Schwankungen an den Aktienmärkten sind lediglich charttechnischer Natur. Das gilt auch für die gerade laufende Korrektur im DAX. Denn die sehr positiven Wirtschaftsdaten sind eigentlich eine perfekte Grundlage für weiter steigende Aktienkurse. Bei der Korrektur handelt es sich daher lediglich um simple Gewinnmitnahmen.
Im Tief hat der DAX gestern das mehrmonatige Allzeithoch vom 20. Juni angesteuert (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart). Insofern haben wir es bislang lediglich mit einem Test des ehemaligen Allzeithochs von oben zu tun. In diesem Bereich liegt aber auch die Mittellinie bei 12.945 Punkten. Insofern ist das auch wieder einmal ein Zeichen dafür, wie perfekt die Target-Trend-Methode funktioniert.
Kurzfristig betrachtet (siehe folgender Chart) hat der DAX diese Korrektur in einem perfekten Elliott-Wellen-Muster absolviert - nämlich als eine vollständig abgeschlossene 5-gliedrige Abwärtsbewegung (blaue Ziffern).
(Genau diese Formation haben wir im "Target-Trend-CFD" mit zwei Short-Trades auf den DAX begleitet. Dabei sind wir bei 13.495 Punkten eingestiegen und bei 13.000 Zählern ausgestiegen. Ein charttechnisch fast perfekter Trade.)
Anschließend ist dem DAX idealtypisch eine Gegenbewegung gelungen. Diese Gegenbewegung könnte im heutigen Tageshoch bei 13.139,27 Punkten geendet haben (rote Linie im Chart).
Euro profitiert von starken Wirtschaftsdaten
Etwas anders ist die Situation im EUR/USD. Hier haben die aktuellen Wirtschaftsdaten durchaus einen klaren Effekt auf die Kursentwicklung. Denn inzwischen gehen Experten davon aus, dass mit dem intakten Aufschwung in der Eurozone das Wachstum stärker ausfallen könnte, als bislang erwartet – und damit sogar höher als in den USA. Diese Erkenntnis beflügelt heute den Euro (siehe grüne Ellipse im Chart).
Sah es bis vor kurzem noch so aus, als könnte sich eine Trendumkehr in der Gestalt einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) etablieren, so wurde dieses Szenario mit dem heutigen Anstieg zerstört. Stattdessen könnte sich der kurzfristige Abwärtstrendkanal (rot) als eine zwischenzeitliche Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend durchsetzen. Wenn der rote Trendkanal klar und nachhaltig nach oben gebrochen wird, dürfte also der vorangegangene Aufwärtstrend wiederaufgenommen werden.
Wirtschaftswachstum schlägt Zinsdifferenz
Eigentlich müsste eine zunehmende Zinsdifferenz auf den EUR/USD drücken. Denn während die US-Notenbank den Leitzins bereits Stück für Stück anhebt – sehr wahrscheinlich im Dezember das nächste Mal – wird der EZB-Leitzins noch längere Zeit bei null bleiben. Diese Zinsdifferenz zieht gewöhnlich international agierende Anleger in den US-Dollar. Anleger aus der Eurozone geben dabei die heimische Währung ab und steigen in den US-Dollar ein, um diesen im US-Markt zu investieren. Dadurch steigen die Nachfrage nach US-Dollar und das Angebot an Euro. Nach den klassischen Marktgesetzen müsste also der Euro sinken und der Dollar steigen – der EUR/USD-Wechselkurs also nachgeben.
Doch angesichts der starken Wachstumszahlen aus der Eurozone könnten einige Anleger nun davon ausgehen, dass die EZB früher als bislang erwartet den Fuß vom Gaspedal nimmt – die Liquiditätsflut im Euro also früher endet und das Euro-Angebot damit nicht weiter zunimmt. Dies würde den Euro steigen lassen. Und genau auf diesen Effekt spekulieren einige kurzfristig agierende Anleger, so dass der Euro bereits jetzt zulegt.
Und das wiederum belastet den DAX, während die US-Indizes dank eines schwächeren US-Dollar relativ stabil bleiben. So würde sich auch die aktuelle Outperformance der US-Indizes gegenüber dem DAX erklären.
Wer diese volatile und spannende Situation zum Trading nutzen möchte, kann kurzfristige Long-Positionen im Euro und/oder Short-Positionen auf den DAX erwerben. Wenn Sie dabei Unterstützung brauchen, schauen Sie sich doch mal unseren Börsendienst "Target-Trend-CFD" an.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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