Börse-Intern
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Bullen und Bären durchleben ein Wechselbad der Gefühle
Ausgabe vom 20.10.2017
Bullen und Bären durchleben ein Wechselbad der Gefühle
von Sven Weisenhaus
Zunächst ein Hinweis in eigener Sache:
Die Börse-Intern geht in die Herbstferien! Das bedeutet, dass Sie die nächste Ausgabe - auch aufgrund der anstehenden Feiertage - erst am 02.11.2017 erhalten.
Kommen wir damit nun zur aktuellen Marktentwicklung:
Mit den jüngsten Kursentwicklungen hat sich gezeigt, wie schnell derzeit im kurzfristigen Bereich der Wind an den Börsen drehen kann. Wegen der extrem geringen Volatilität reichen schon relativ kleine Kurseinbrüche, um viele bearishe Signale zu senden. Dadurch konnten die Bären gestern jubeln, als der DAX binnen eines Handelstages fast den gesamten Oktobergewinn ausradierte (siehe gestrige Börse-Intern). Aber anschließend reichten auch nur wenige positive Nachrichten, um die Bullen wieder auf den Plan zu rufen. Und diese können heute jubeln, weil die Verluste im DAX mit -0,8 % nur moderat waren und auch bereits weitestgehend egalisiert wurden.
Gleichzeitig erholten sich auch die US-Indizes sehr schnell. S&P 500 und Dow Jones stiegen sogar auf neue Allzeithochs. - Bullen und Bären durchlebten jüngst also binnen kürzester Zeit ein Wechselbad der Gefühle.
Was man daraus lernen kann
Was man daraus lernen kann, ist, dass die Tradinggewinne aktuell nur sehr mühsam erarbeitet werden und die Arbeit vieler Tage innerhalb weniger Minuten schnell ausgelöscht werden kann. Es ist aber nicht untypisch, dass die Kurse deutlich dynamischer fallen, als sie zuvor gestiegen sind. In dem aktuellen Umfeld muss man sich also sehr genau überlegen, ob man noch auf weiter steigende Kurse setzt oder erst einmal eine bereinigende Korrektur abwartet, um dann wieder in einen volatileren Markt einzusteigen. Bei stärkeren Kursschwankungen können innerhalb weniger Tage oder Wochen deutlich höhere Gewinne erzielt werden, die dann durch eine geschickte Stoppstrategie nicht wieder so schnell verloren gehen.
Man kann daraus aber auch lernen, dass man erste bearishe Signale nicht überbewerten darf. Wie ich in der Börse-Intern vom Donnerstag vergangener Woche beschrieben habe (siehe „Ist die niedrige Volatilität ein nützliches Warnsignal?“), „erscheint bereits ein relativ kleines Minus im Vergleich zur vorherigen Kursbandbreite sehr viel größer“. Mit den Tipps, die ich dazu geliefert habe, waren Sie für den gestrigen Handelstag bestens gerüstet.
Gezerre am DAX zum Verfallstag
Aktuell schaut es so aus, als hätten wir, wie gestern geschrieben, „nur einen sehr kurzen Rücksetzer gesehen“, der „sofort wieder Käufer anlockt“. Nun müssen wir allerdings abwarten, ob es auch Anschlusskäufe gibt und der DAX weiter zulegen kann.
Am vergangenen Montag hat Torsten Ewert beschrieben, warum der DAX an der 13.000er Marke klebt. Inzwischen wurden die Optionen am heutigen Verfallstag abgerechnet. Und damit geht wieder einmal eine unserer Verfallstagsprognosen auf. Der DAX wurde nur knapp über der 13.000er Marke abgerechnet und das, obwohl es kurzzeitig danach aussah, dass der DAX nach oben ausbrechen würde. Damit könnte das gestrige Gezerre am DAX auch ein Versuch der Stillhalter gewesen sein, den Index nicht über die 13.000er Marke steigen zu lassen.
Schaut man nun auf das (folgende) Verfallstagsdiagramm für den November, dann fällt auf, dass weiterhin oberhalb von 13.000 Punkten fast nur Call-Positionen liegen. Geht das Spiel also weiter? Noch ist es zu früh, um daraus klarere Prognosen abzuleiten, zumal im November auch nur ein kleiner Verfallstag ist. Doch die aktuelle Verfallstagsgrafik könnte ein Hinweis darauf sein, dass uns die fehlende Volatilität noch einige Zeit begleitet.
Wir werden aber nach den Herbstferien diese Grafik noch einmal besprechen, um zu sehen, wie sich die Positionen entwickelt haben.
Der Kampf um die 13.000er Marke bleibt also weiterhin spannend. Dabei wird vieles auch von der weiteren Kursentwicklung der US-Indizes abhängen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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