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Warum der DAX weiter an der 13.000 klebt
Ausgabe vom 16.10.2017
Warum der DAX weiter an der 13.000 klebt
von Torsten Ewert
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
am Freitag ist wieder Verfallstag – und das könnte der Grund sein, warum der DAX bis dahin weiter an der 13.000er Marke klebt.
Die aktuelle Verfallstagspositionierung
Werfen wir dazu zunächst einen Blick auf das aktuelle Verfallstagsdiagramm:
(Quelle der Daten: EUREX)
Auffällig ist natürlich die große Call-Position (blau) bei 13.000 Punkten, die größte überhaupt. Bei einem Sprung des DAX darüber würde diese große Position ins Geld laufen. Das werden die Stillhalter vorerst weiter zu verhindern versuchen – und den DAX damit unter der 13.000-Punkte-Marke halten.
Starke Rally bei Ausbruch wahrscheinlich!
Spannend wird es, wenn dem DAX aber doch der Ausbruch gelingt. Dann müssten die Stillhalter auch noch diese Position absichern, was (bei der Größe und Bedeutung dieser Position) zu schnell steigenden Kursen führen dürfte. Aber solange die US-Indizes in der laufenden Quartalsberichtssaison keinen neuen Aufwärtsschub erfahren, ist die Chance dafür in den kommenden Tagen eher gering.
Wenn aber der DAX tatsächlich bis zum Verfallstag unter der 13.000-Punkte-Marke bleibt, könnte den Bullen auch die Puste ausgehen. Immerhin kämpfen sie nun schon seit knapp zwei Wochen mit diesem neuralgischen Niveau. Und dann ist auch ein Rücksetzer von dieser Linie möglich.
Ein möglicher Trade auf die untere Zielmarke
Also werfen wir einen Blick nach unten, um eine untere Zielmarke zu finden. Dabei fällt auf, dass auch unterhalb der 13.000er Marke noch viele Call- (blaue Säulen) und relativ wenige Put-Positionen (rote Säulen) liegen. Die nächste größere Put-Position findet sich erst bei 12.800 Punkten. Bei 12.700 Punkten liegt der optimale Zielwert für die Stillhalter in der Max-Pain-Darstellung (siehe unteres, kleines Diagramm) und ab 12.600 Punkten nehmen die Put-Positionen überhand. Unter diesen Bereich sollte der DAX also unter normalen Umständen bis zum Verfallstag nicht fallen.
Damit bietet sich für kurzfristige Trader für die nächsten Tage eine klassische Strategie an: ein Short-Trade, der bei kurzfristigen bearishen Umkehrsignalen möglichst nahe an der 13.000-Punkte-Marke gestartet wird. Er sollte idealerweise aus drei Teilpositionen bestehen: Die erste Position sichert den Break Even des Trades, indem sie möglichst bald verkauft wird, wenn der Trade in die gewünschte Richtung läuft. Sofort danach wird der Stopp für die zwei restlichen Positionen so nachgezogen, dass der Trade etwa +/-0 endet, falls dieser Stopp ausgelöst wird.
Die zweite Position könnte z.B. Gewinne bei 12.800 Punkten sichern (womit der Trade schon im Gewinn enden sollte) und mit der dritten kann man z.B. bei 12.650 Punkten aussteigen. Wichtig bei diesem Trade ist, die Stopps umsichtig zu setzen: Nach dem Verkauf der ersten Position sollte kein signifikanter Verlust mehr entstehen und nach dem Verkauf der zweiten sollte auf jeden Fall ein klarer Gewinn übrigbleiben – selbst wenn die restliche(n) Position(en) ausgestoppt werden. Der anfängliche Stopp (für alle drei Positionen) wird am besten oberhalb des immer noch gültigen Allzeithochs des DAX bei 13.036,74 Punkten gelegt. Wo genau hängt natürlich von Ihrem Risiko- und Positionsmanagement ab und von den Instrumenten, mit denen Sie diesen Trade eingehen.
Ich wünsche Ihnen für diesen oder jeden anderen „Verfallstags-Trade“ in jedem Fall viel Erfolg!
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
Trader-Sentiment für 42. KW 2017 (16.10. - 20.10.)
von Sven Weisenhaus
Der DAX zeigte in der vergangenen Handelswoche (siehe helles Rechteck im folgenden Chart) nur bedingt Schwäche und überwiegend Stärke. Die Kursentwicklung bis Donnerstag kann man, auch wenn es im Tief zwischenzeitig zu leichten Verlusten von 0,36 % kam, als Pendeln um den Schlusskurs der Vorwoche (blaue Linie, 12.955,94 Punkte) sehen und damit als stabil bezeichnen. Und ab dem Tief von Dienstag legten die Kurse tendenziell zu und am Ende stand beim Schlusskurs von 12.991,87 Zählern ein Wochengewinn in Höhe von 35,93 Punkten bzw. 0,28 %.
Damit kann man dieses Mal wieder durchaus behaupten, dass das Sentiment erneut als Kontraindikator funktioniert hat. Denn in der Umfrage zuvor hatte die (knappe) Mehrheit der Teilnehmer (51,87 %) fallende Notierungen erwartet.
Allerdings ist die Formel für das Sentiment aktuell sehr simpel: Gehen die Anleger mehrheitlich von fallenden Kursen aus, funktioniert der Kontraindikator, sind die Bullen aber in der Mehrzahl, erleidet er eine Schlappe. Denn seit inzwischen sechs Wochen in Folge legt der DAX auf Wochensicht zu, unabhängig davon, ob die Anleger steigende oder fallende Kurse erwartet haben.
Daher wäre nun eigentlich zu erwarten, dass das Sentiment in der neuen Woche nicht als Kontraindikator funktionieren wird. Denn in der aktuellen Umfrage sind die meisten Anleger wieder optimistisch. 52,93 % der Voting-Teilnehmer sehen die Aufwärtsbewegung im DAX noch nicht enden.
Allerdings sollte man angesichts der überkauften Lage im DAX davon ausgehen, dass es zumindest mal zu einem Rücksetzer kommt. Fällt dieser in den kommenden Tagen stärker aus, war das Sentiment doch wieder ein funktionierender Kontraindikator.
Ihr
Sven Weisenhaus
- Stockstreet-Team -
www.trader-sentiment.de
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