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Keine Trendwende, aber eine bereinigende Korrektur
Ausgabe vom 05.05.2017
Keine Trendwende, aber eine bereinigende Korrektur
von Sven Weisenhaus
Während das Wirtschaftswachstum der USA vor allem aufgrund einer schwachen Konsumnachfrage der Verbraucher im ersten Quartal 2017 insgesamt schwächelte, können die Unternehmen aus dem S&P 500 keine mangelnden Geschäfte beklagen. Denn die Berichtssaison zum ersten Quartal läuft bislang besser als erwartet. Ende vergangener Woche hatten bereits 58 Prozent der Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Demnach liegt das Gewinnwachstum bislang bei stolzen 12,5 Prozent (Umsatzwachstum: +7,5 Prozent).
Quartalsberichtssaison läuft besser als erwartet
Wie ich in der Börse-Intern vom 12. April berichtete, wurde bei den Gewinnen zuletzt nur ein Plus von 8,9 Prozent erwartet. Zu Beginn des Quartals (31. Dezember) lag das geschätzte Ergebniswachstums aber noch genau bei den nun (bislang) veröffentlichten +12,5 Prozent (siehe Grafik). Die Analysten haben ihre Gewinnerwartungen also aus heutiger Sicht unnötigerweise zurückgenommen.
(Quelle: FactSet)
Insofern ist es durchaus verständlich, dass die Aktienmärkte noch keine Anzeichen einer Korrektur senden. Doch dies ändert nichts an der fundamental bereits ambitionierten Bewertung der US-Aktien und der überkauften Lage, die sich irgendwann - nach meiner Einschätzung noch in diesem Jahr - in einer Korrektur bereinigen wird.
Keine Trendwende, aber eine bereinigende Korrektur
Um es aber noch einmal klar zu sagen: Ich erwarte KEINE Trendwende an den Aktienmärkten, sondern lediglich eine Korrektur, nach deren bereinigenden Wirkung die Kurse wieder steigen können. (Wie Sie in einer solchen Situation agieren sollen, habe ich unter anderem in der Börse-Intern am Mittwoch bereits beschrieben.)
Teure vs. günstige(re) Märkte
Zudem sehe ich auch lediglich die US-Märkte aus den genannten Gründen (fundamentale Bewertung) mit besonderer Skepsis, während ich in diversen anderen Märkten noch höheres Kurspotential sehe - dazu auch noch einmal die Grafik aus der Börse-Intern vom 28. April:
Schließlich sind die USA nicht die einzige Region, in der die Wirtschaft wächst. So sehen zum Beispiel die Prognosen des IWF für weitere Länder wie folgt aus:
- China kommt demnach beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf +6,6 Prozent in 2017 und +6,2 Prozent in 2018.
- In der Eurozone soll die Wirtschaft einen Anstieg von 1,7 Prozent im laufenden und 1,6 Prozent im nächsten Jahr verzeichnen, nach +1,7 Prozent in 2016.
- Die Prognose für das vor dem EU-Austritt stehende Großbritannien korrigierten die IWF-Experten jüngst sogar um einen halben Prozentpunkt nach oben, auf 2,0 Prozent im laufenden Jahr. 2018 soll das Wachstum mit 1,5 Prozent ebenfalls stärker ausfallen als zuletzt vorausgesagt, allerdings ist dies nur eine geringfügige Anhebung.
- Für Deutschland sehen die Konjunkturexperten des IWF ein Plus beim BIP von 1,6 Prozent im laufenden Jahr, das in 2018 auf 1,5 Prozent lediglich leicht zurückgehen soll.
Diese Zahlen decken sich auch in etwa mit den aktuellen Wachstumsprognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD):
(Quelle: OECD)
Bei steigender Inflation auf Sachwerte setzen
Zugleich wird ein weltweiter Anstieg der Inflation prognostiziert. Global gesehen dürften es 2017 gut 3 Prozent werden, so eine Schätzung von Credit Suisse. Und gerade in Zeiten steigender Inflation zählen Sachwerte, zu denen eben auch Aktien gehören, zu den besten Geldanlagen.
Der Sog einer globalen Welt
Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Märkte in den USA nach wie vor als die Leitbörsen der Welt gelten. Kommt es hier zu einem Kursrutsch am Aktienmarkt, dann dürfte es auch weltweit zu fallenden Kursen kommen. Und daher sollte man auch mit Investments in DAX & Co. vorsichtig sein, bis die allgemein überkaufte Lage in den Charts zumindest ein wenig abgebaut wurde.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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