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Das bedeuten die Kurserholungen für die US-Indizes und den DAX
Ausgabe vom 13.09.2016
Das bedeuten die Kurserholungen für die US-Indizes und den DAX
von Sven Weisenhaus
An der Börse ist es extrem wichtig, dass man stets in alle Richtungen denkt und sich keinesfalls in irgendeine Überzeugung, bullish oder bearish, verbeißt. Das zeigen die jüngsten Kursbewegungen vom Ende der vergangenen und dem Start der laufenden Woche. Am Freitag wurden in den US-Indizes derart viele bearishe Signale gesendet, dass mehr an einem einzelnen Tag kaum noch möglich waren. Dies berichtete Torsten Ewert bereits in der gestrigen Börse-Intern. Weiter fallende Notierungen waren damit sehr wahrscheinlich. Dennoch lieferte er auch ein bullishes Szenario mit, wonach ein Short-Squeeze die Kurse rasch wieder über die jüngst gebrochenen Unterstützungen treiben konnte.
Das Szenario eines Short-Squeezes wurde umgehend Realität
Kaum war die Analyse verschickt, drehte der Wind an den US-Märkten. Plötzlich schossen die Kurse genauso schnell wieder nach oben, wie sie zuvor gefallen waren. So wurden fast die gesamten Verluste vom Freitag wieder aufgeholt und ein Großteil der bearishen Signale damit schon wieder egalisiert. Das Short-Squeeze-Szenario wurde umgehend Realität.
Zunächst ist ein möglicher Crash unterbrochen
Damit wurden ein Reihe der bearishen Signale wieder egalisiert. Weiter crashartige Kurserückgänge sind zumindest in den USA bis zum Verfallstag unwahrscheinlicher geworden. Denn die gestrige Gegenbewegung auf die Verluste vom Freitag lief zu weit nach oben. Crashartige Korrekturen starten meist anders: Mit dynamischen Abwärts- und nur kleinen Gegenbewegungen.
Voraussichtlich werden die Kursbewegungen aber in dieser Woche volatil bleiben, schließlich ist Verfallswoche. Am Freitag findet der große September-Verfallstag statt. Sehr oft werden die nachhaltigen Richtungsentscheidungen erst danach gefällt.
Diese Kursmarken liefern nun neue Signale
Auch wenn in Verfallswochen die Signalqualität reduziert ist, kann man aufgrund der jüngsten Kursentwicklung kurzfristig neue Kursmarken ausmachen. Wird das jüngste Korrekturtief in den US-Indizes unterboten, dürfte sich die Korrektur fortsetzen. Können die US-Indizes hingegen auch noch die Abwärtslücke schließen und darüber hinaussteigen, steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Korrektur bereits beendet ist.
Auch im DAX bleibt die Signalqualität bis zum Verfallstag eingeschränkt
Auch im DAX wurden einige bearishe Signale wieder aufgehoben. So setzte die gestrige Tageskerze im Tief nur von oben auf den gebrochenen Abwärtstrendkanallinie zurück (grüner Pfeil). Dabei bildete sie einen langen Docht aus, was bullish zu werten ist.
Zudem wurde erneut das April-Hoch zusammen mit der Rechteckgrenze bei 10.460 Punkten in Angriff genommen, was ebenfalls ein Signal der Stärke ist. Allerdings scheiterten die Bullen bislang an einer nachhaltigen Rückeroberung (roter Pfeil). Damit kann der Rückfall in die mehrmonatige Konsolidierungsrange (gelbes Rechteck) durch einen Anlauf der Rechteckgrenze bzw. des April-Hochs von unten bestätigt werden, was bearish zu werten ist.
Doch mit der Verfallstagsprognose im Hinterkopf ergibt sich ein anderes Bild: Wie in der vergangenen Wochen geschrieben liegt der ideale Abrechnungskurs für die Stillhalter zum Verfall (Donnerstag/Freitag) bei 10.500 Punkten. Und an dieser Marke halten wir uns nun auf. Aus diesem Grund ist insoweit noch nichts Überraschendes geschehen. Daher so sollte man die charttechnischen Signale nicht überbewerten – sie führen in den Verfallswochen zu oft in die Irre.
Diese Kursmarken liefern im DAX nun neue Signale
Aber für die Woche nach dem Verfallstag kann man schon die wichtigsten Marken nennen: Eine klare Rückeroberung des hellblauen Rechtecks oberhalb von 10.460 Punkten könnte das Ende der kleinen Korrektur besiegeln. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass die Anleger hier vielleicht nur die Abwärtslücke schließen möchten, um dann die Korrektur fortzusetzen. Für ein bullishes Szenario sollte der DAX daher über die Kurslücke hinaussteigen. Bleibt der DAX stattdessen auch nach dem Verfallstag innerhalb der gelben Range, muss man mit einer Fortsetzung bzw. Wiederaufnahme der Abwärtswelle rechnen.
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