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Notenbanken wieder im Fokus
Ausgabe vom 25.04.2016
Notenbanken wieder im Fokus
von Torsten Ewert
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
am vergangenen Donnerstag begann die „Woche der Notenbanken“ mit der Sitzung der EZB. Am kommenden Mittwoch folgt die Entscheidung der Fed und am Donnerstag gibt die Bank of Japan (BoJ) ihre eventuellen neuen Maßnahmen bekannt. Damit haben dann innerhalb von acht Tagen die drei wichtigsten Notenbanken ihren weiteren Kurs abgesteckt.
Keine Zinserhöhung der Fed erwartet
Die EZB hat – wie erwähnt – bereits getagt. Nach ihrem „Überraschungscoup“ vom März hat sie die Leitzinsen nun allerdings erwartungsgemäß unverändert gelassen und nur die ohnehin beschlossene Ausweitung ihrer Anleihekäufe bestätigt. Ein Non-Event liegt damit bereits hinter uns.
Auch die Fed dürfte den Apriltermin ereignislos verstreichen lassen. Zumindest die Marktteilnehmer sind mit überwältigender Mehrheit von 97,7 % der Meinung, dass die Zinsen unverändert bleiben. Damit würde die Fed nicht nur den zuletzt wieder besseren Konjunkturdaten und den starken Aktienmärkten zum Trotz die Füße stillhalten, sondern auch die wieder zunehmenden Diskrepanzen unter ihren Mitgliedern unterstreichen. So zeigte sich der US-Notenbanker Eric Rosengren noch Anfang April überrascht, dass die Finanzmärkte bislang lediglich von einer oder zwei Zinsanhebungen im laufenden Jahr ausgehen. Aus seiner Sicht könne sich diese Einschätzung als zu pessimistisch herausstellen, womit er recht deutlich auf eine mögliche baldige Zinserhöhung hinwies (siehe Börse-Intern vom 06.04.2016).
Eintracht zwischen Börsianern und Beobachtern löst sich auf
Wie die Marktteilnehmer selbst sind auch die Kommentatoren einhellig der Meinung, dass die Fed auf ihrer bevorstehenden Sitzung in dieser Woche erneut die Zinsen unverändert lässt. Diese Eintracht löst sich dann im Hinblick auf die Juni-Sitzung auf: Während die Kommentatoren für Juni mehrheitlich mit einem Zinsschritt der Fed rechnen, glauben die Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank sich weiter zurückhält. Laut den Fed Fund Futures liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung nach Berechnung der Terminbörse CME, an der die Fed Fund Futures notiert sind, noch unterhalb von 21 % (siehe folgende Grafik).
Quelle: CME Group, eigene Berechnungen (* implizite Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung lt. CME)
Das gewichtete erwartete Zinsniveau, dass sich aus den Fed Fund Futures errechnen lässt, liegt im Juni mit 0,553 % nahe am aktuellen Wert von 0,5 % und signalisiert damit Entspannung. Erst für November bzw. Dezember nähern sich die Zinserhöhungswahrscheinlichkeit bzw. das erwartete Zinsniveau der Märkte ihren nächsten kritischen Schwellwerten. Fazit: Aktuell erwarten die Marktteilnehmer tatsächlich nur einen weiteren Zinsschritt der Fed für 2016, auch wenn innerhalb der vergangenen vier Wochen die Werte leicht angestiegen sind (Vergleich hellblaue und dunkelblaue Säulen).
Spekulationen um neue BoJ-Maßnahmen
Die Bank of Japan (BoJ) sollte vorerst ebenfalls keinen unmittelbaren Handlungsdruck haben, zumal der Yen sich zuletzt wieder schwächer zeigte. Allerdings gab es in jüngster Zeit aufgrund des kräftig erstarkten Yen (siehe z.B. Börse-Intern vom 08.04.2016) vermehrt Spekulationen, dass die BoJ eine weitere geldpolitische Lockerung beschließen könnte.
Am Freitag wurden diese Spekulationen zudem durch einen Bloomberg-Bericht genährt, wonach die BoJ nun auch negative Kreditzinsen einführen könnte. Zuletzt hatte sie bereits – wie die EZB – den Einlagenzins in den negativen Bereich gedrückt. Negative Kreditzinsen würden der BoJ weiteren Spielraum zur Senkung des Einlagenzinses geben.
Wie auch immer, die Märkte könnten im Vorfeld dieser Termine zunächst in Deckung gehen, vor allem, da die Kurse einen rasanten Anstieg hinter sich haben. Eine Konsolidierung ist nun mehr als überfällig und die Zinssitzungen von Fed und BoJ bilden den perfekten Anlass dafür.
S&P 500 inzwischen gut unterstützt
Die inzwischen erreichten Kursniveaus liegen außerdem hinreichend oberhalb wichtiger Unterstützungen, so dass selbst eine kleinere/schärfere Korrektur das bullishe Bild nicht entscheidend trüben sollte. Im S&P 500 beispielsweise ist der Aufwärtstrend seit dem Tief vom Februar völlig ungefährdet (siehe grüner Kanal im folgenden Chart).
Im Bereich von 2.050 Punkten trifft der Kurs also auf eine erste starke Unterstützung, an welcher der Kurs im Fall eines Rücksetzers bereits wieder nach oben drehen könnte.
Die 2.000er Marke sollte auch mittelfristig halten
Eine weitere massive Unterstützungszone stellt der Bereich um 2.000 Punkte dar.
Hier liegt nicht nur die psychologisch wichtige runde Marke, sondern auch das wichtige 38,2%-Niveau der Fibonacci-Linien der aktuellen Aufwärtsbewegung. Außerdem verläuft in diesem Bereich die Unterkante des Aufwärtstrends des gesamten Bullenmarkts seit 2009, den der S&P 500 Ende Februar wiedererobert hat.
Insofern sollte der S&P 500 auf diesem Niveau gut unterstützt sein – selbst wenn die Marktteilnehmer in den kommenden Wochen doch noch eine zweite Zinserhöhung der Fed in 2016 einpreisen.
Mit besten Grüßen,
Ihr Torsten Ewert
3D-Druckern gehört die Zukunft
von Stockstreet-Team
Sie haben mittlerweile sicherlich schon einmal vom 3D-Druck gehört. Glaubt man den Verheißungen mancher Experten, dann kann bald jeder zuhause jedes Produkt auf seinem heimischen 3D-Drucker selbst „ausdrucken“. Das klingt zunächst wie die nächste große Killer-Applikation nach PC, Internet und Handy. Und tatsächlich, inzwischen gibt es sogar in gut sortierten Elektronikversandhäusern erste sogenannte 3D-Drucker für den Hausgebrauch – die aber im Vergleich zu den Versprechungen noch eher archaisch anmuten.
Ein zu früher Hype
Vor ein paar Jahren war dieses Thema aber eben aufgrund dieses vermeintlichen Potenzials an den Börse ein Mega-Hype. Nahezu jede Aktie, die etwas mit 3D-Druck zu tun hatte, haussierte. Allerdings sind die damaligen Überflieger längst wieder ins Bodenlose gestürzt. Es ist wie so oft bei diesen Hypes: Schlussendlich haben viele Anleger, die sich von den Versprechungen haben blenden lassen, wieder einmal viel Geld mit einem vermeintlichen Megatrend verloren.
Der eigentliche Trend startet erst jetzt
Aber das Thema 3D-Druck ist deswegen noch lange nicht passé! Im Gegenteil. Der eigentliche Trend startet erst jetzt so richtig durch. Denn natürlich geht es nicht darum, dass jeder zuhause alles selbst produziert. Die eigentliche Revolution, die durch den 3D-Druck ausgelöst wird, findet in der Industrie statt.
Aber dabei spielen ganz andere Faktoren eine Rolle. Und diese kommen erst jetzt, nachdem die 3D-Drucke eine gewisse Reife erreicht haben, so richtig zur Entfaltung. Daher können sich die wenigen Firmen weltweit, die diese Faktoren beherrschen, zurzeit vor Aufträgen kaum retten.
Eine Aktienperle
Torsten Ewert, Chefredakteur der Aktien-Perlen, hat eine dieser Firmen, welche die für die Industrie notwendige Technik liefert, ausfindig gemacht – ein kleines deutsches Unternehmen, das seit drei Jahren einen Umsatzanstieg von 55 % pro Jahr (!) verzeichnet und allein 2015 65 % mehr Aufträge als im Vorjahr erhielt. Und im Gegensatz zu den vor einigen Jahren gehypten Aktien startet die Aktie dieses Unternehmens nun auch an der Börse durch – aber bisher noch abseits vom Mainstream. Diese Aktie ist wahrscheinlich die Aktien-Perle 2016.
In dieser Woche hat Torsten Ewert den Lesern seines Börsenbriefs “Aktien-Perlen“ diese bisher unentdeckte Perle zum Ersteinstieg empfohlen. Noch ist es auch für Sie nicht zu spät, dabei zu sein.
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