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Spekulationen um Explosionen im Iran

Ausgabe vom 19.04.2024

Spekulationen um Explosionen im Iran

von Sven Weisenhaus

Heute Morgen war ich plötzlich sehr schnell wach. Als ich das erste Mal die Augen öffnete und wie üblich kurz auf mein Handy schaute, um zu sehen, wie sich die Kurse über Nacht entwickelt haben, stellte ich zunächst lediglich fest, dass die Aktienmärkte etwas Schwäche gezeigt hatten. DAX und Nasdaq 100 lagen jeweils fast 100 Punkte im Minus, beim Dow Jones waren es rund 150. Ein Kursverlust von somit jeweils rund 0,5 % ist aber nichts Spektakuläres. Und nach den Schlusskursen des Vortages, die in der Nähe der Tagestief lagen, war dies auch keine große Überraschung.

Ein Kursrückgang von mehr als 500 Punkten beim japanischen Nikkei 225 weckte dagegen schon eher meine Aufmerksamkeit. Daher öffnete ich in meiner Finanz-App die Charts, um den nächtlichen Kursverlauf zu betrachten. Und damit war der Schlaf dann endgültig beendet und der Arbeitstag begonnen.

Nächtlicher Kurseinbruch an den Aktienmärkten

Denn der DAX war bis auf rund 17.400 Zähler abgesackt (siehe rote Ellipse im folgenden Chart), was gegenüber dem Xetra-Schlusskurs des Vortages (17.837,40) einem Minus von mehr als 400 Punkten bzw. 2,45 % entsprach.

Der DAX brach nach Explosionen im Iran ein, erholte sich aber vollständig von den Kursverlusten
(erstellt mit: comdirect.de)

Beim Dow Jones war es bis zum nächtlichen Tief des CFD-Handels bei 37.236 Punkten ein Minus von fast 540 Punkten bzw. mehr als 1,4 %.

Der Dow Jones brach nach Explosionen im Iran ein, erholte sich aber vollständig von den Kursverlusten
(erstellt mit: comdirect.de)

Da musste es schon eine besondere Meldung gegeben haben, um solche Kursbewegungen im eigentlich eher schwankungsarmen außerbörslichen Handel zu verursachen.

Israel soll einen Vergeltungsschlag verübt haben

Also rief ich den Nachrichtenstream auf und scrollte durch die Meldungen. Aha! Israel soll gegenüber dem Iran einen Vergeltungsangriff verübt haben. Doch die Meldungen dazu waren unklar:

  • Gegen 3:30 Uhr (MESZ) hieß es noch, US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe mit dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant über die Aktionen des Iran im Nahen Osten und über Hilfe für den Gazastreifen gesprochen. Zu diesem Zeitpunkt war also noch nichts Dramatisches geschehen.
  • Eine halbe Stunde später dann die Meldung, Israelische Raketen hätten eine Anlage im Iran getroffen. Die iranische Nachrichtenagentur berichtete zwar, dass auf einem Flughafen in der iranischen Stadt Isfahan Explosionen zu hören waren, die Ursache sei aber noch nicht bekannt.
  • Um ca. 5 Uhr hieß es, nach Angaben des israelischen Militärs würden im Norden Israels Warnsirenen aufheulen. Und das iranische staatliche Fernsehen berichtete, in der Stadt Isfahan seien Luftabwehrsysteme gegen mutmaßliche Drohnen aktiviert worden.
  • Um ca. 6 Uhr folgte die Nachricht über die Erklärung eines iranischen Regierungsvertreters, es habe keinen Raketenangriff auf den Iran gegeben. Die Explosionen seien auf die Aktivierung der iranischen Luftabwehrsysteme zurückzuführen. (Wohl wegen der Drohnen, die laut dem Staatsfernsehen abgeschlossen wurden.)
  • Um ca. 6:20 Uhr teilte das israelische Militär mit, der Sirenenalarm sei ein Fehlalarm gewesen.
  • Um ca. 8:20 Uhr hieß es, ein iranischer Experte habe im Staatsfernsehen berichtet, die im Iran von der Luftabwehr abgeschossenen Mini-Drohnen seien innerhalb des Landes von „Infiltratoren“ gestartet worden. Der iranische Fernsehsender Press TV berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, dass es keinen Angriff aus dem Ausland auf iranische Städte wie Isfahan gegeben habe. Die Islamische Republik plane laut einem ranghohen offiziellen Vertreter zunächst keine Vergeltungsmaßnahmen. Nach seiner Darstellung ist bislang nicht klar, wer hinter dem Vorfall steckt.

Ein erneuter Blick auf die Kursverläufe verriet mir allerdings, dass die Abwärtsbewegungen bereits ab ca. 1:45 Uhr begannen. Was hat diese in Gang gesetzt?

US-Währungshüter offen für Leitzinsanhebung

Also zurück zum Nachrichtenstream, weiter in den Nachrichten zurückgescrollt – und da fand ich die Meldung, dass sich Raphael Bostic, Währungshüter der US-Notenbank offen für eine Zinsanhebung zeigte. Das ließ den Dow Jones bereits um 100 Punkte absacken. Anschließend lief er bis ca. 3:00 Uhr seitwärts, bevor es rasanter abwärts ging – infolge der Meldungen über die Explosionen im Iran.

Kurse erholen sich vollständig von den Verlusten

Um ca. 4:15 Uhr war der Spuk allerdings schon wieder vorbei und die Kurse gingen in eine deutliche Kurserholung. Zu diesem Zeitpunkt reagierten die Anleger wahrscheinlich erleichtert darauf, dass es nur bei einzelnen Explosionen blieb und sich somit kein Großangriff Israels als Reaktion auf den massiven Beschuss des Irans mit hunderten Raketen und Drohnen vom vergangenen Wochenende abzeichnete.

Gegen heute Mittag war allerdings immer noch unklar, was in der Nacht eigentlich genau passiert ist. Denn laut dem Iran habe es keine Explosionen auf heimischen Boden gegeben. Ein ranghoher Kommandeur der iranischen Armee sprach laut dem Staatsfernsehen zwar von einem nächtlichen Angriff, bei dem aber kein Schaden entstanden sei. Seitens Israel wurde ein Vergeltungsschlag nicht bestätigt, den es aber laut Insidern gegeben hat. Die USA seien zwar nicht involviert gewesen, aber von Israel vor dem Angriff informiert worden, so einer der Insider.

Die Kurse hatten sich zu diesem Zeitpunkt fast vollständig von den nächtlichen Kurseinbrüchen erholt. Ohne einen Blick auf den Kursverlauf und die Nachrichten hätte man also annehmen können, es sei nichts passiert und die Kurse hätten sich kaum vom Fleck bewegt.

Das wilde Auf und Ab bot Tradingchancen

Tatsächlich boten der Kurseinbruch und die anschließende Kurserholung aber Tradingchancen. Denn durch die schnelle Rückkehr über das Korrekturtief des Dow Jones vom Dienstag bei 37.59,71 Punkten (grüne Linie im folgenden Chart) wurde der nächtliche Kurseinbruch zu einer Bärenfalle. Und häufig ziehen solche Fehlsignale eine starke Bewegung in die entgegengesetzte Richtung nach sich – so auch dieses Mal.

Die schnelle Rückeroberung der horizontalen Unterstützung beim Dow Jones bot eine Chance für einen Long-Trade
(erstellt mit: comdirect.de)

Daher schickte ich den Lesern des Börsenbriefs „Target-Trend-CFD“ um 11:08 Uhr eine Eilmeldung zum Einstieg in einen Long-Trade (grüner Pfeil) – Kursziel: 37.980 Punkte. Dieses wurde bereits wenig später um 16:06 Uhr erreicht. Da der Anstieg dorthin allerdings sehr schnell und dynamisch verlief, verließ mich kurz nach Beginn des offiziellen Börsenhandels in den USA der Mut und ich nahm den Gewinn bei 37.860 Punkten vorzeitig mit. Dadurch ist zwar ein Teilgewinn entgangen, dennoch konnten sich die Leser über einen sehr schnellen Gewinn in Höhe von fast 225 € je CFD-Kontrakt freuen.

Der 13. Gewinntrade in Folge

Dies war übrigens schon der 13. Gewinntrade in Folge:

Beim Börsenbrief "Target-Trend-CFD" gelang der 13. Gewinntrade in Folge

Seit Ende Februar summieren sich die realisierten Gewinne dadurch auf 1.873,94 € – beim Mindestkapitaleinsatz von 1 Kontrakt je Trade. Und dadurch stürmt die Performance aller bislang abgeschlossenen Trades weiter nach oben.

Beim Börsendienst "Target-Trend-CFD" läuft die Performancekurve aller beendeten Trades kontinuierlich aufwärts

Jetzt gilt es allerdings, vor dem Wochenende die Füße still zu halten und möglichst keine offenen Long-Positionen im Markt zu haben. Denn sollte sich Israel zu dem Angriff bekennen und der Iran womöglich wieder eine kriegerische Reaktion zeigen, könnten die Börsen am Montag erneut kräftig unter Druck geraten.


Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr 
Sven Weisenhaus 
www.stockstreet.de


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