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Die beste Zeit für Investments
Ausgabe vom 08.04.2024
Die beste Zeit für Investments
von Torsten Ewert
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
Sir John Templeton, Gründer des legendären Templeton Growth Fund, soll einmal gefragt worden sein, wann die beste Zeit zum Investieren sei. Templetons lapidare Antwort: „Die beste Zeit zum Investieren ist, wenn Sie das Geld dafür haben.“
Ein „Universal-Tipp“ von Sir John Templeton
Wie viele einfache Wahrheiten lässt die Antwort den Frager zunächst scheinbar ratlos zurück. Wenn aber zu dem Zeitpunkt, an dem ich das Geld habe, die Märkte zu fallen beginnen? Oder ich gar kurz vor einem Crash Geld habe und anlege? Oder der Markt vor einer jahrelangen Seitwärtsbewegung steht?
Templetons Antworten auf derlei Nachfragen sind leider nicht überliefert. Aber seine Ansichten über die langfristigen Perspektiven des Marktes hat er mehrfach ausführlich dargelegt. Und so lässt sich seine Meinung dazu mit hoher Wahrscheinlichkeit nachvollziehen: Über einen angemessenen Zeitraum werden Aktienmärkte immer steigen, einfach weil die wirtschaftliche und vor allem die technische Entwicklung immer weiter voranschreiten und die Unternehmen davon profitieren – und damit auch ihre Aktienkurse. Irgendwann ist dann auch ein noch so dramatisch erscheinender Crash, wie z.B. der von 1987, nur eine Fußnote in der Börsengeschichte.
Beste und allerbeste Investitionszeitpunkte
Sir John hatte also durchaus Recht mit seiner etwas launischen Bemerkung. Aber natürlich können wir auch dem zweifelnden Frager zustimmen: Es scheint – bezogen auf den Aktienmarkt – beste und allerbeste Investmentzeitpunkte zu geben. Letztere treten regelmäßig im Tief nach einem Crash auf. (Das wusste übrigens auch Templeton und nutzte es konsequent aus!). Jetzt hingegen – nach einer kräftigen Rally und überkauften und überbewerteten Aktienmärkten – sieht eine Investition in Aktien nicht mehr ganz so verlockend aus.
Aber Hand aufs Herz: Haben Sie nach den markanten Tiefs der vergangenen Jahre – z.B. 2009, 2011, 2016, 2018, 2020 oder 2022 – die Einstiegschancen klar erkannt und konsequent genutzt? Zu jedem dieser Zeitpunkte erschien die Lage mindestens ebenso wenig aussichtsreich wie jetzt – wenn auch aus anderen Gründen. Erst im Rückblick stellte sich heraus, dass es historische Einstiegschancen waren.
Entscheidungs-Angst
Investmententscheidungen (und viele andere große Entscheidungen) sind also keine einfachen Entscheidungen. Sie werden im Umfeld hoher Unsicherheit getroffen – wenn alles klar wäre, wäre es ja keine Entscheidung, sondern eine logische Schlussfolgerung. Unsicherheit macht uns aber Angst, über die wir uns hinwegsetzen müssen.
Auch die eingangs erwähnte Frage an Sir John Templeton zeigt, dass der Fragesteller ebenfalls von einer Angst geplagt wurde – der Angst, den falschen Einstiegszeitpunkt zu erwischen. Und mit seiner Frage wollte er der schwierigen Entscheidung zu investieren eigentlich ausweichen bzw. hoffte, dass Templeton ihm die Entscheidung letztlich abnimmt, indem er ihm klare Regeln, Zeitpunkte oder Kriterien nennt („Sir John hat gesagt…“).
Mit seiner Antwort hat Templeton dem Fragesteller und uns allen aber indirekt doch eine Anleitung gegeben, wie wir die Schwierigkeit, Investmententscheidungen zu treffen, elegant umgehen: Wir investieren einfach immer dann, wenn wir Geld dafür haben.
Die ständigen Sorgen der Anleger – verständlich, aber unlogisch
Die meisten Anleger plagen dennoch ständig irgendwelche Sorgen und Ängste – entweder, dass die Kurse fallen könnten, wenn man investiert ist, oder dass sie steigen, wenn man nicht investiert ist. Daneben gibt es noch alle möglichen anderen Bedenken, z.B. Inflation, Zinsen, die Konjunktur und so weiter.
Das ist zwar verständlich, aber genauso unlogisch, wie so vieles an der Börse. Der Grund: Wer sein Geld den Unwägbarkeiten der Märkte überlässt, muss optimistisch sein! Schließlich sind die Risiken allen bekannt – sonst gäbe es schließlich nicht diese Ängste und Sorgen. Wer trotzdem investiert, setzt folglich darauf, dass die Chancen diese Risiken bei Weitem überwiegen. Alles andere wäre dumm.
Zwei Strategien, um die Ängste zu überwinden
Langfristanleger haben dabei alle Vorteile auf ihrer Seite: Aus langfristiger Perspektive sehen die meisten Crashs und Baissen harmlos aus. Und die Kursverläufe zeigen scheinbar stetig nach oben. Korrekturen waren stets Kaufgelegenheiten, und ein „Ausstieg“ wäre stets ein Fehler gewesen. Mit dieser Einstellung – für die man aber einen langen Atem braucht – ist die sprichwörtliche Mauer der Angst keine unüberwindliche Hürde, sondern die Treppe zum Erfolg!
Das andere Extrem, um die eigenen Ängste zu überwinden, ist das Kurzfrist-Trading. Hier finden sich immer Chancen, und das auf steigende wie auf fallenden Kurse – egal, in welcher übergeordneten Phase die Märkte gerade sind.
Tun Sie was!
Welche Variante Sie auch wählen – wichtig ist, dass Sie eine Entscheidung treffen, zu der Sie auch längerfristig stehen. Ständige Richtungswechsel Ihrer Investmentphilosophie sind genauso kontraproduktiv wie gar keine Entscheidung. In beiden Fällen verlieren Sie wertvolle Zeit und damit Rendite.
Wenn Sie im einen wie im anderen Fall Unterstützung brauchen, nutzen Sie unsere Expertise bei Stockstreet und die Stockstreet-Börsenbriefe! Hier ist für alle Etwas dabei – von kurzen, gehebelten Trades wie beim Optionsscheine-Expert-Trader bis zum langfristigen, systematischen Investieren beim Geldanlage-Brief.
Fangen Sie gleich damit an, denn die beste Zeit zum Investieren ist: immer!
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Ihr Torsten Ewert
PS: Übrigens sind die Stockstreet-Redakteure durchweg erfahrene Trader und Anleger und haben ihr Kapital und das ihrer Abonnenten mehrfach nachweislich erfolgreich auch in Korrekturen, Baissen und Crashs bewahrt!
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