Börse-Intern
Ihr täglicher und kostenloser Börsen-Newsletter mit den besten Prognosen für die Aktienmärkte
Schwache Wirtschaftsdaten, starke Aktienkurse
Ausgabe vom 01.09.2021
Schwache Wirtschaftsdaten, starke Aktienkurse
von Sven Weisenhaus
Die Überlegungen, dass an den Aktienmärkten in den USA inzwischen ein Crack-Up-Boom herrscht, haben gestern neue Nahrung erhalten. Denn um 16:00 Uhr (MESZ) wurde das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Und demnach trübte sich die Stimmung der Konsumenten im August überraschend deutlich ein. Der Index gab um sehr kräftige 11,3 auf 113,8 Punkte nach und steht damit nun auf dem niedrigsten Niveau seit Februar. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 124,0 Punkte gerechnet.
Dieser Index folgt damit nun langsam dem der Uni Michigan, der zuletzt allerdings schon auf das tiefste Niveau seit Dezember 2011 gefallen war (siehe Börse-Intern vom 13. August). Und auch bei der Umfrage des Conference Board schätzten die Verbraucher aktuell sowohl ihre Lage – der Index fiel von 157,2 im Vormonat auf 147,3 im August – als auch ihre Zukunftsaussichten schlechter ein – hier kam es zu einem Index-Rückgang von 103,8 auf 91,4.
Bullishe Marktreaktion auf bearishe Marktdaten
Doch wie reagierten die Aktienmärkte auf diese Meldung? Sie konnten sich mit den schwachen Daten von vorangegangenen Kursverlusten deutlich erholen, wie der folgende Chart des Dow Jones exemplarisch zeigt.
Hier kann man Anlegern die Überlegung unterstellen, dass die US-Notenbank bei schwachen Konjunkturdaten die Anleihekäufe nur sehr zögerlich reduziert und somit weiterhin viel Geld auch an die Aktienmärkte fließt. Man kann aber auch im Sinne des Crack-Up-Booms argumentieren, wonach bei schwachen Daten durch eine anhaltende Liquiditätsflut die Inflation befeuert wird und Anleger daher Aktien als Schutz vor einem drohenden Wertverlust erwerben.
Schrumpfende Industrieproduktion in China
Gleiches war übrigens über Nacht an den asiatischen Märkten zu beobachten. Denn während gestern der offizielle Einkaufsmanagerindex des Nationalen Statistikamtes für die chinesische Industrie noch auf minimales Wachstum hindeutete (siehe gestrige Börse-Intern), zeigte heute der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für die Industrie des Landes bereits eine schrumpfende Produktion an. Nach immerhin noch 50,3 Punkten im Juli wurde für August nur noch ein Wert von 49,2 angegeben.
Der Einkaufsmanagerindex rutschte damit, wie der offizielle Index für den Dienstleistungsbereich, zum ersten Mal seit über einem Jahr unter die 50er-Marke, die Wachstum und Kontraktion voneinander trennt. Von Reuters befragte Analysten hatten derweil mit einem Wert von 50,2 gerechnet. Und man muss weiter schwache Daten erwarten, da neben den Werten für die Produktion auch die für den Gesamtauftragseingang und die neuen Exportaufträge in den negativen Bereich sanken.
Schwache Daten, starke Aktienkurse
Doch auch in diesem Fall kam es trotz der negativen Überraschung nicht zu fallenden, sondern zu deutlich steigenden Aktienkursen, exemplarisch zu sehen im nachfolgenden 1-Minuten-Chart des Hang Seng China Enterprises Index aus dem CFD-Handel von Comdirect.
Allerdings gibt es hier im Hinblick auf die Frage nach einem möglichen Crack-Up-Boom deutliche Unterschiede. Denn in China haben wir es nicht mit einer deutlich steigenden Inflation zu tun. Das Gegenteil ist hier der Fall. Zuletzt war die Inflation in China rückläufig, und zwar auf einem niedrigen Niveau von rund 1 %.
Zudem befinden sich die dortigen Aktienmärkte, wie gestern schon dargestellt, schon seit Monaten in einer Konsolidierung bzw. Korrektur. Hier ist man also von einem Crack-Up-Boom weit entfernt.
Wildes Auf und Ab im DAX
Gleiches gilt auch für den DAX. Zwar gab es heute beim deutschen Leitindex einen weiteren Angriff auf das Rekordhoch, womit die gestrige Bullenfalle keine bearishen Konsequenzen hatte, doch drehten die Kurse zum zweiten Mal kurz vor Erreichen der Rekordmarke nach unten und fielen erneut in das kurzfristige Dreieck zurück (siehe gelbe Ellipse im folgenden Chart), das damit nun als Formation keine Relevanz mehr hat.
Damit geriet der DAX zugleich auch wieder unter das Hoch vom 14. Juni (dicke rote horizontale Linie). Und so haben wir es hier immer noch eher mit einer volatilen Seitwärtstendenz als mit einem Crack-Up-Boom zu tun. Zumal, wie erst vor einigen Tagen noch in der Börse-Intern zu lesen war, hierzulande Kurse und Fundamentaldaten Hand in Hand gehen. Dabei ist man von einem schlechten oder gar sehr schlechten wirtschaftlichen Umfeld in Deutschland und der Eurozone weit entfernt.
Umsatzeinbruch im Einzelhandel
Allerdings haben sich auch hier die konjunkturellen Aussichten zuletzt eingetrübt. Heute wurde gemeldet, dass die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland im Juli nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (preisbereinigt) 5,1 % weniger umgesetzt haben als im Vormonat. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,9 % gerechnet.
Allerdings sind diese Daten volatil. Und im Juni hatte es noch, unterstützt durch die Aufhebung der „Bundesnotbremse“, ein Plus von 4,5 % gegenüber Vormonat gegeben, nach +4,6 % im Mai. Insofern ist das alles noch nicht dramatisch, geschweige denn katastrophal.
DAX: Keine bullishen, aber auch keine bearishen Signale
Sollten die Anleger allerdings davon ausgehen, dass sich die leichte Abschwächung der fundamentalen Daten fortsetzt, dann könnten sie stärker zu (den von mir angeratenen) Gewinnmitnahmen neigen. Und das würde Druck auf den DAX ausüben und bearishe Signale auslösen. Heute hat aber die Aufwärtstrendlinie des hinfälligen Dreiecks ein weiteres Mal als Unterstützung fungiert. Und nach wie vor gilt: Erst wenn diese gebrochen wird, muss man mit weiter fallenden Kursen rechnen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
Börse - Intern
07. November 2024
Börse - Intern
Will man den Markt verstehen, muss man auf NVIDIA sehen
Weiterlesen...06. November 2024
Börse - Intern
Trump-Sieg: Die Finanzmärkte reagieren erwartungsgemäß
Weiterlesen...05. November 2024
Börse - Intern
Sind kurzfristige Chartanalysen rund um die US-Wahlen nützlich?
Weiterlesen...25. Oktober 2024
Börse - Intern
Die KI- und „Magnificent 7“-Blase verhindert größere Korrekturen
Weiterlesen...24. Oktober 2024
Börse - Intern
EUR/USD: EZB sollte die Zinsen senken, Fed kann geduldig abwarten
Weiterlesen...Alle Börsenbriefe von Stockstreet.de
Allstar-Trader
Vom Traden leben!
Aktien, Rohstoffe & Devisen
erfolgreich handeln!
von Bernd Raschkowski
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Geldanlage-Brief
Ihr langfristig orientierter
Börsendienst
für Vermögen und Wohlstand!
Die Strategie für Ihre Geldanlage!
von Torsten Ewert
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Börse-Intern Premium
Erfolgreich Traden mit der
revolutionären Methode!
Zuverlässig und dauerhaft erfolgreich!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Target-Trend-Spezial
Tägliche Chartanalysen nach
der revolutionären Methode!
Zuverlässig und dauerhaft erfolgreich!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Aktien-Perlen
Der Börsendienst für die unentdeckten
Chancen an den Börsen der Welt!
Die Spreu vom Weizen trennen!
von Torsten Ewert
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Optionsscheine-Expert-Trader
Der Börsendienst für volatile Zeiten
Die besten Trades in volatilen Märkten
von Manfred Ries
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Target-Trend-CFD
CFD-Trading mit
der revolutionären Methode!
Schneller Handel, schnelle Gewinne!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Hightech-Trader
Profitieren Sie vom Hightech-Boom
Mit Hightech Aktien, Crypto Währungen
und Bio-Techs
von Bernd Raschkowski
Jetzt informieren und kostenlos testen!