Börse-Intern
Ihr täglicher und kostenloser Börsen-Newsletter mit den besten Prognosen für die Aktienmärkte
EZB bedient sich reichlich am Instrumentenkasten
Ausgabe vom 10.12.2020
EZB bedient sich reichlich am Instrumentenkasten
von Sven Weisenhaus
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute wie erwartet neue geldpolitische Maßnahmen angekündigt. Insgesamt wurde an mindestens sieben Stellschrauben gedreht. Unter anderem wurden dabei die Erwartungen der Märkte erfüllt, dass die Leitzinsen zwar nicht angetastet werden, der Umfang des Pandemie-Notfallprogramms zum Anlauf von Anleihen (Pandemic Emergency Purchase Programme – PEPP) aber um 500 Milliarden Euro auf insgesamt 1.850 Milliarden Euro erweitert und die Laufzeit bis mindestens Ende März 2022 verlängert wird (zuvor: mindestens Ende Juni 2021).
Auch die Nettoankäufe im Rahmen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme – APP) werden in einem monatlichen Umfang von 20 Milliarden Euro fortgesetzt, ohne dass hier ein konkretes Enddatum genannt wurde. Zudem wurde beschlossen, dass die Tilgungsbeträge der im Rahmen des PEPP erworbenen Wertpapiere mindestens bis Ende 2023 bei Fälligkeit wieder angelegt werden (zuvor: Ende 2022).
Daneben werden die Bedingungen für die dritte Serie gezielter längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte (GLRG III) erneut rekalibriert und drei zusätzliche Geschäfte zwischen Juni und Dezember 2021 durchgeführt. Außerdem werden 2021 vier zusätzliche längerfristige Pandemie-Notfallrefinanzierungsgeschäfte (Pandemic Emergency Longer-Term Refinancing Operations – PELTROs) angeboten. Bei den weiteren Maßnahmen handelte es sich insbesondere um (technische) Anpassungen bereits bestehender Angebote.
Insgesamt wurden die Markterwartungen erfüllt
Insgesamt hat sich die Notenbank also reichlich aus ihrem vorhandenen Werkzeugkasten bedient. Aber da die EZB lediglich ihre vollmundigen Ankündigungen umgesetzt hat und die Markterwartungen damit erfüllt wurden, insbesondere was den erweiterten Umfang des PEPP angeht, blieben die Kursreaktionen an den Börsen im direkten Anschluss an die Bekanntgabe der Maßnahmen moderat. Die Aktien- und Edelmetallmärkte tendierten stabil, der Euro legte leicht zu und die Anleihekurse gaben etwas nach. Offenbar hatten die Anleihehändler eine höhere Summe erwartet und die Devisenhändler diese befürchtet.
Projektionen wurden an aktuelle Entwicklungen angepasst
An den moderaten Kursveränderungen änderte sich auch kaum etwas während der Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde. Und auch die aktualisierten Projektionen der EZB-Volkswirte (Konjunkturprognosen, siehe folgende Tabelle) hielten keine Überraschungen bereit.
(Quelle: Europäische Zentralbank)
Die Entwicklung am Arbeitsmarkt wurde über die nun betrachteten vier Jahre (2020 bis 2024) insgesamt optimistischer betrachtet, was der längst bekannten schnelleren Erholung der Wirtschaft in der Corona-Krise geschuldet ist. Gleiches gilt für die BIP-Prognose zum laufenden Jahr. Dafür wurden die Wachstumserwartungen für das kommende Jahr gesenkt, womit wohl auch die zweite Corona-Welle berücksichtigt wird, die stärker ausfällt als erwartet. Im Gegenzug wurde aber wiederum das BIP-Plus des Jahres 2022 angehoben. Derweil gab es in Sachen Inflation nur sehr moderate Korrekturen.
Inflationsziel bleibt trotz neuer Maßnahmen unerreichbar
Die EZB traut sich also trotz der heute beschlossenen zusätzlichen Maßnahmen weiterhin nicht zu, ihr Inflationsziel auf absehbare Zeit zu erreichen. Wozu dann eigentlich noch mehr billige Liquidität, kann man da durchaus fragen. Eine Antwort darauf hat Christine Lagarde auf der Pressekonferenz gegeben: Die EZB erwartet, dass eine Herdenimmunität erst gegen Ende 2021 vorliegen wird. Und entsprechend lang wird die Wirtschaft noch unter der Pandemie leiden. Also musste die Notenbank ihre Instrumente, die bislang auf Mitte 2021 ausgerichtet waren (PEPP-Käufe), verlängern.
Über die Wirksamkeit der (zusätzlichen) Notenbankmaßnahmen lässt sich dennoch streiten. Aber sie dienen letztlich auch der Beruhigung von Märkten und Wirtschaft, die stets Sicherheit benötigen. Und nun können Anleger und Unternehmer sicher sein, dass die EZB auch bis weit über die Mitte 2021 hinaus mit einer akkommodierenden Geldpolitik unterstützend beiseitestehen wird.
Erst abwärts, dann wieder aufwärts
Interessant zu beobachten war, dass die Aktienindizes nach Ende der EZB-Pressekonferenz und mit Beginn des US-Handels zunächst noch ihre Kursverluste vom gestrigen Abend fortsetzten, sogar mit zunehmender Dynamik, dann aber plötzlich eine Aufholjagd starteten. Eigentlich waren die diversen Indizes im sehr kurzfristigen Bereich angeschlagen. Doch durch die dynamischen Erholungen muss man nun erst einmal wieder abwarten, für welche Richtung sich die Anleger letztlich entscheiden.
Schade, ich hatte kurzfristig gute Chancen auf eine Korrektur und noch einmal günstigere Kaufkurse gesehen. Jetzt fürchte ich, dass sich die Übertreibung an den US-Märkten fortsetzt, womöglich durch die zusätzliche Liquidität der EZB und die Hoffnung auf weitere Gelder für die Wirtschaft von den Regierungen der Eurozone und den USA – auf dass sich weitere Blasen an den Börsen bilden! Der anhaltende Hype um die Tesla-Aktie oder der jüngste Börsengang von DoorDash lassen als aktuelle Beispiele grüßen. Aber warten wir das Ende des heutigen Börsentages ab…
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trading
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
PS: Bei den Stockstreet-Börsenbriefen hat es jüngst wieder Gewinnmitnahmen gegeben. Aus dem Depot des Premium-Trades wurden vorgestern Aktien von ProSiebenSat.1 verkauft und nach nur rund 7 Wochen damit ein Gewinn in Höhe von 20 % realisiert.
Wollen auch Sie solche Gewinne erzielen? Dann melden Sie sich jetzt hier an!
Börse - Intern
07. November 2024
Börse - Intern
Will man den Markt verstehen, muss man auf NVIDIA sehen
Weiterlesen...06. November 2024
Börse - Intern
Trump-Sieg: Die Finanzmärkte reagieren erwartungsgemäß
Weiterlesen...05. November 2024
Börse - Intern
Sind kurzfristige Chartanalysen rund um die US-Wahlen nützlich?
Weiterlesen...25. Oktober 2024
Börse - Intern
Die KI- und „Magnificent 7“-Blase verhindert größere Korrekturen
Weiterlesen...24. Oktober 2024
Börse - Intern
EUR/USD: EZB sollte die Zinsen senken, Fed kann geduldig abwarten
Weiterlesen...Alle Börsenbriefe von Stockstreet.de
Allstar-Trader
Vom Traden leben!
Aktien, Rohstoffe & Devisen
erfolgreich handeln!
von Bernd Raschkowski
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Geldanlage-Brief
Ihr langfristig orientierter
Börsendienst
für Vermögen und Wohlstand!
Die Strategie für Ihre Geldanlage!
von Torsten Ewert
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Börse-Intern Premium
Erfolgreich Traden mit der
revolutionären Methode!
Zuverlässig und dauerhaft erfolgreich!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Target-Trend-Spezial
Tägliche Chartanalysen nach
der revolutionären Methode!
Zuverlässig und dauerhaft erfolgreich!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Aktien-Perlen
Der Börsendienst für die unentdeckten
Chancen an den Börsen der Welt!
Die Spreu vom Weizen trennen!
von Torsten Ewert
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Optionsscheine-Expert-Trader
Der Börsendienst für volatile Zeiten
Die besten Trades in volatilen Märkten
von Manfred Ries
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Target-Trend-CFD
CFD-Trading mit
der revolutionären Methode!
Schneller Handel, schnelle Gewinne!
von Sven Weisenhaus
Jetzt informieren und kostenlos testen!
Hightech-Trader
Profitieren Sie vom Hightech-Boom
Mit Hightech Aktien, Crypto Währungen
und Bio-Techs
von Bernd Raschkowski
Jetzt informieren und kostenlos testen!