Börse-Intern
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Der neueste Steuerwahnsinn zieht Anlegern das Geld aus der Tasche!
Ausgabe vom 13.02.2020
Der neueste Steuerwahnsinn, der Ihnen als Anleger das Geld aus der Tasche zieht!
von Stockstreet-Team
Kurz vor Weihnachten wurde fast unbemerkt eine Änderung des Einkommenssteuergesetzes (EStG) beschlossen. Diese hat zur Folge, dass bei Termingeschäften Gewinne und Verluste unterschiedlich behandelt werden.
Unter Termingeschäfte fallen nicht nur Futures und Optionen, sondern auch Anlagezertifikate, Rohstoffzertifikate, Hebelzertifikate und Optionsscheine, die wahrscheinlich jeder private Anleger bisweilen in seinem Depot hat
Bisher konnten Verluste und Gewinne aus entsprechenden Wertpapiergeschäften unterjährig aufgerechnet werden. Das geschah meistens durch die Bank bzw. den Broker. Doch dies hat sich nun geändert – zum deutlichen Nachteil der Anleger.
Ab 2021 können Sie von Ihren Verlusten nur noch 10.000 Euro pro Jahr mit den Gewinnen verrechnen. Die darüber hinausgehenden Verluste können Sie zwar als Verlustvortrag in das nächste Jahr schieben, aber in diesem dürfen Sie ebenfalls nur 10.000 Euro Verlust mit Gewinnen verrechnen. Bei vielen Tradern wird das dazu führen, dass immer höhere Verlustvorträge auflaufen, die gar nicht mehr abgebaut werden können.
Die meisten Tradingstrategien privater Anleger werden mit diesem Gesetz nicht mehr funktionieren. Man kann das mit einem Unternehmen vergleichen, das seine Einnahmen vollumfänglich versteuern muss, die Ausgaben aber nicht mehr (oder nur noch zu einem geringen Anteil) mit den Einnahmen verrechnen kann. Das würde nahezu jedes Unternehmen ruinieren – und genauso wird es vielen Anlegern gehen.
Doch das ist nicht der einzige Pferdefuß:
Denn die neue gesetzliche Regelung führt dazu, dass Sie Steuern auf Gewinne zahlen, die Sie unter dem Strich gar nicht erzielt haben! Hinzu kommt auch noch, dass die Möglichkeit, Verluste oder Gewinne aus Termingeschäften mit anderen Anlageklassen (z.B. Fonds) zu verrechnen, abgeschafft wird. Verluste aus Termingeschäften können nur noch mit Gewinnen aus Termingeschäften verrechnet werden.
Davon sind zum Beispiel alle betroffen, die breit diversifizierte Depots mit Zertifikaten oder Optionsscheinen vor Crashs absichern wollen.
Dieses Gesetz wird also viele Anleger und fast alle Trader massiv beeinträchtigen. Wir von Stockstreet haben uns aus diesem Grund mit anderen Finanzportalen und Börsenbriefen zusammengetan und eine Petition gestartet.
Wir möchten Sie bitten, in Ihrem höchst eigenen Interesse, diese Petition zu unterzeichnen. Auch wenn Sie jetzt noch nicht direkt von den Auswirkungen dieses Gesetzes betroffen sind, sollte man solchen Gesetzen einen Riegel vorschieben!
Hier entlang geht es zur Petition
Auf der Internetseite der Petition beschreiben wir noch einmal vertieft und sehr ausführlich die weiteren Auswirkungen und Folgen dieser Gesetzesänderung für Sie und Andere.
Sie sollten hier nicht die Augen verschließen (weil es Sie vermeintlich nichts angeht), nicht auf andere hoffen („einflussreichere“ Gruppen), nicht resignieren („auf uns kleine Leute hört man eh nicht“), sondern sich tatsächlich aufschwingen und mitmachen.
Nur so können wir den Druck erhöhen – und dabei zählt wirklich jede Stimme!
Namentlich oder anonym unterzeichnen:
Sie können namentlich unterzeichnen, aber auch nach außen hin anonym bleiben (das heißt, Ihr Name wird nicht im Internet veröffentlicht, sondern lediglich dem Petitionsausschuss übergeben.) Ob Sie öffentlich oder nicht öffentlich unterschreiben wollen, können Sie – nachdem Sie Ihren Namen und Ihre E-Mail Adresse eingegeben haben – in einem der weiteren Schritte auswählen.
Ich hoffe, Sie erkennen die Dramatik dieser Entwicklung für sich, für uns alle und für alle, die an der Börse handeln – und unterschreiben noch heute! Hier entlang geht es zur Petition
Vielen Dank!
Ihr Stockstreet-Team
PS: Bitte leiten Sie diese Mail oder die Information über die Petition an alle weiter, die es angehen könnte, so dass wir möglichst viele Anleger erreichen und Unterschriften sammeln können.
Falls Sie selbst einen Newsletter herausgeben oder auf anderem Weg „Reichweite“ haben und diese Initiative mittragen wollen, wenden Sie sich bitte umgehend an info@stockstreet.de.
Aktienmärkte unterschätzen die Risiken
von Sven Weisenhaus
Erst gestern hatte ich über die zweifelhafte Änderung bei der Zählung der mit dem Coronavirus (COVID-19) Infizierten berichtet. Die Statistik wurde dadurch offensichtlich nach unten verfälscht. Heute nun die 180-Grad-Wende. Jetzt werden laut der lokalen Gesundheitsbehörde Personen bereits mitgezählt, bei denen per Computertomographie Symptome einer Lungenentzündung erkennbar sind.
Irgendwie erscheint diese neue Art der Erhebung eine Reaktion darauf zu sein, dass angesichts der schieren Masse der Bevölkerung wahrscheinlich gar nicht genügend Testkapazitäten vorhanden sind und daher nun auch auf Lungenbilder zurückgegriffen wird. Frei nach dem Motto: Lieber einen Patienten mehr isolieren als einen zu wenig.
Zahl der Neuinfektionen steigt sprunghaft an
Jedenfalls stieg dadurch heute die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen in der chinesischen Krisenprovinz Hubei gegenüber dem Vortag beinahe um das Zehnfache. Nachdem gestern 1.638 neue Infektionen gemeldet wurden, waren es heute ganze 14.840. Die lokale Gesundheitsbehörde gab dazu bekannt, dass 13.332 der neuen Fälle aufgrund einer Computertomographie hinzugezählt wurden. Die offizielle Zahl der Coronavirus-Infizierten erhöhte sich dadurch innerhalb von nur einem Tag um mehr als 44 % auf nun 48.208 – in ganz Festland-China auf fast 60.000. Offen blieb zunächst, ob es sich um eine einmalige Aufwärtsrevision handelte.
(Quelle: John Hopkins CSSE)
Die Zahl neu nachgewiesener Todesopfer hat sich im Vergleich zum Vortag mehr als verdoppelt. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, wurden in Hubei 242 neue Todesopfer registriert, nach 97 am Vortag. Damit liegt die Gesamtzahl der Toten in der Provinz seit Ausbruch der Krankheit nun bei 1.310 – in ganz Festland-China bei 1.367.
Erster Rückgang der Ölnachfrage seit der Finanzkrise
Nach der OPEC hat inzwischen auch die Internationale Energiebehörde (IEA) ihre Prognose zur Ölnachfrage gesenkt. Wegen der Coronavirus-Epidemie wird nunmehr für das laufende Quartal der erste Rückgang der weltweiten Ölnachfrage seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 (!) erwartet. Ganze 435.000 Barrel pro Tag sollen weniger verbraucht werden. Und für das Gesamtjahr wird nur noch ein Bedarf von 880.000 Barrel pro Tag (bpd) erwartet, nach zuvor 1.245.000 bpd.
Aktienmärkte unterschätzen die Risiken
Diese Meldungen sind eigentlich ein klares Anzeichen dafür, dass die Weltwirtschaft deutlich unter den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus leidet – insbesondere natürlich ausgehend von den Produktionskürzungen bzw. -stillständen in China. Ich gehe daher davon aus, dass die Aktienmärkte die aktuellen Risiken unterschätzen.
Diese zeigen sich aber weiterhin relativ unbeeindruckt von solchen Meldungen – die Übertreibung setzt sich also ungehindert fort. Aktuell scheint es so, dass die Aktienindizes insbesondere in den USA sogar noch in einen finalen Anstieg müssen, in dem die Kurse kerzengerade nach oben schießen und die typische Fahnenstange ausbilden, bevor es dann zu einer umso größeren Korrektur kommt.
DAX stößt mit dem Aufwärtstrend auf Widerstand
Fraglich ist allerdings, ob man gerade jetzt darauf setzen soll. Denn es kann natürlich auch jederzeit wieder zu einem schärferen Rücksetzer kommen, der dann vielleicht noch größer ausfällt als der von Ende Januar. Der DAX ist dafür aktuell sehr anfällig. Denn er hat gerade wieder das obere Ende seines Aufwärtstrendkanals erreicht (siehe roter Kreis im folgenden Chart). Und von dieser Linie ist er schon diverse Male nach unten abgeprallt.
Natürlich ist das neue Allzeithoch aktuell ein bullishes Signal, ebenso wie der erneute Ausbruch aus der Seitwärtskonsolidierung (gelb). Doch diese hat bereits durch den vorangegangenen bullishen Ausbruch an Relevanz verloren – ganz im Gegensatz zum Aufwärtstrendkanal. Und wenn es wegen dieses Widerstandes nun noch einmal abwärts geht, könnten die Bullen aufgeben. Die Bären könnten dann wieder das Ruder übernehmen. Und sie könnten den Index wieder bis an das untere Ende des Trendkanals drücken.
Kommt es sogar zum Bruch des Trendkanals, wäre ein Anlaufen des 38,20%-Fibonacci-Retracements der Aufwärtsbewegung absolut realistisch (roter Pfeil). In diesem Fall läge eine „unregelmäßige ABC-Korrektur“ im Sinne der Elliott-Wellen-Theorie vor (blaue Buchstaben).
Aber warten wir erst einmal ab, ob der DAX noch einmal in die Seitwärtsrange zurückfällt oder die Kurse in einen fahnenstangenartigen Anstieg gehen…
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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