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Warum die US-Indizes Ende September tiefer stehen könnten
Ausgabe vom 17.08.2018
Warum die US-Indizes Ende September tiefer stehen könnten
von Sven Weisenhaus
Nach einem relativ ruhigen Wochenbeginn gab es bei den US-Indizes in dieser Woche noch richtig viel Bewegung. So gab der Dow Jones zum Beispiel am Mittwoch um bis zu 335 Punkte bzw. 1,32 % nach, nur um bis gestern wieder im Hoch 642 Zähler bzw. 2,57 % draufzusatteln. Damit stieg er auf Wochensicht sogar an.
Der DAX zeigte sich dagegen wieder einmal wesentlich weniger dynamisch und deutlich schwächer. Er gab am Mittwoch auf ein neues Korrekturtief zwar auch mit viel Schwung nach und verlor zum Vortagesschlusskurs 238,22 Punkte bzw. 1,93 %, doch blieb er dann am Boden und konnte sich vom Tief aus gestern um lediglich 130,75 Zähler bzw. 1,08 % erholen. Auf Wochensicht steht daher hier ein Minus.
Klare Outperformance der US-Indizes zum DAX
Schon seit dem Jahreshoch bei 13.204,31 Punkten vom 22.05.2018 geht es mit dem deutschen Leitindex tendenziell abwärts (siehe blauer Bereich im folgenden Chart). Ganz im Gegensatz zu den US-Indizes, mit denen es tendenziell bergauf geht (blaue, grüne und rote Linie).
Aus Sicht der Saisonalität ist es auch nicht einmal ungewöhnlich, dass die US-Indizes in einem Zwischenwahljahr Mitte August noch einmal Stärke zeigen und insgesamt besser performen als der DAX. So zeigt der DAX in dem entsprechenden 4-Jahreszyklus gewöhnlich bereits ab Ende März fast ohne Unterbrechung Schwäche.
Beim Dow Jones dagegen halten sich die Kurse über den Sommer recht stabil und knicken erst ab der zweiten August-Hälfte ab.
Dabei wird sowohl im DAX als auch im Dow Jones Ende September das Jahrestief erreicht.
Ende September sollten auch die US-Indizes tiefer stehen
Spätestens ab Ende August sollte es also auch mit den US-Indizes kräftig abwärts gehen, wobei die Schwäche gewöhnlich bis Ende September anhält. Dafür spricht auch die Charttechnik. Denn der Dow Jones kämpft weiterhin um einen nachhaltigen Ausbruch aus seiner Seitwärtsrange (siehe gelbes Rechteck im folgenden Chart). Dabei hat er aber inzwischen einen Aufwärtstrendkanal (grün) ausgebildet, dessen Oberkante demnächst auf das Hoch vom Februar bei 25.800,35 Punkten trifft (roter Kreis). Es ist daher wahrscheinlich, dass der Index spätestens dort wieder den Rückwärtsgang einlegt und bis Ende September auf die Unterkante des Trendkanals bei ca. 24.700 Punkten fällt.
Zumal im September die nächste Leitzinsanhebung der Fed ansteht. Und was nach den vorangegangenen beiden Zinsanhebungen passierte, lässt sich aus dem Chart recht eindrucksvoll herauslesen (rote Pfeile).
Ein ganz ähnliches Schicksal droht dem S&P 500 (siehe folgender Chart). Hier hat die obere Linie seines dunkelgrünen Trendkanals das Allzeithoch bei 2.872,87 Zählern (blaue Linie) zwar bereits geschnitten, aber auch dieser Kreuzwiderstand wäre prädestiniert, dem Index einen kräftigen Dämpfer innerhalb des Aufwärtstrendkanals zu verpassen, auch wenn die Linien bereits auseinander driften. Das untere Ende des Trendkanals, das aktuell bei 2.737 Punkten verläuft, erscheinen im S&P 500 daher durchaus erreichbar.
Mithin würde dies im Dow Jones ein mögliches Minus von 4,26 % und im S&P 500 von ca. 3 % bedeuten. Das sind wahrlich keine Horrorszenarien, sondern absolut realistische Korrekturkursziele für eine saisonal schwache Phase.
Wenn diese Aufwärtstrends brechen, könnte es im S&P 500 auch noch zu dem Szenario aus der Börse-Intern vom 8. August kommen, nach dem er bis auf ca. 2.500 Punkte fällt. In diesem Fall hätte der S&P 500 und mit ihm möglicherweise auch der Dow Jones wieder das untere Ende der erwarteten Seitwärtsrange erreicht.
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Ihr
Sven Weisenhaus
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