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Die Korrektur und der Verfallstag
Ausgabe vom 05.02.2018
Die Korrektur und der Verfallstag
von Torsten Ewert
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
die jüngsten Rückschläge an den Märkten haben insbesondere in den europäischen Indizes kräftige Schleifspuren hinterlassen. Um das weitere Potenzial des DAX – in beide Richtungen! – einzuschätzen, werfen wir heute einen Blick auf die Verfallstagspositionierung und die Elliott-Wellen.
Die DAX-Verfallstagspositionierung für Februar
Der Februar-Verfallstag am Freitag nächster Woche (16.02.) ist zwar nur ein „kleiner“ Verfallstag, aber trotzdem sehen wir schon deutliche Auswirkungen der Positionierung der Stillhalter. Auch das folgende Verfallstagsdiagramm zeigt also, warum es in der Vorwoche im DAX so kräftige Rückschläge gab: Wichtige Bastionen der Stillhalter wurden einfach überrannt.
(Quelle: Eurex)
Es begann mit den relativ kleinen Put-Positionen (rote Balken) bei 13.200 und 13.100 Punkten. Diese liefen bereits am Donnerstag ins Geld, als der DAX an der 13.000-Punkte-Marke schloss. Dort liegt eine der beiden größten Put-Positionen, die beim Rückfall vom Freitag ebenfalls ins Geld lief. Heute Morgen steuerte der DAX dann sofort die andere große Put-Position bei 12.600 Punkten an (siehe Pfeil). Erst dort konnten Stillhalter und Bullen den DAX erstmals seit dem Allzeithoch von Ende Januar wieder etwas stärker nach oben treiben.
Warum die 12.600er Marke im DAX jetzt kritisch ist
Allerdings gelang auch das nur kurzzeitig und bisher blieb diese Gegenreaktion insgesamt relativ schwach. Und so besteht nach wie vor die Gefahr, dass der DAX auch noch unter die 12.600er Marke taucht.
Wenn Sie unsere Verfallstagsanalysen schon länger verfolgen, dann wissen Sie, was es bedeutet, wenn die große 12.600er Put-Position ins Minus läuft: Die Stillhalter sind zu Absicherungsmaßnahmen gezwungen, um die entstehenden Verluste aufzufangen. Sie gehen also selbst neue Short-Positionen ein und verstärken damit die Abwärtsbewegung.
Das alternative Szenario ist, dass es den Stillhaltern gelingt, den DAX bis zum Verfallstag an oder über der 12.600er Marke zu halten. So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Immerhin verlief der bisherige Rückfall sehr dynamisch, wodurch der DAX kurzfristig schon wieder spürbar überverkauft ist. Insbesondere, wenn auch die US-Indizes nach ihrem stärksten Rückfall seit Juni 2016 (!) – dem Rücksetzer nach dem Brexit-Votum in Großbritannien – zu einer Erholung ansetzen, könnte der DAX die 12.600er Marke bis zum Verfallstag verteidigen.
Ein Szenario für den DAX bis zum Verfallstag
Schauen wir uns dazu die aktuell charttechnische Lage im DAX an:
Der DAX stoppte heute seinen Rückfall, wie gesagt, zunächst kurz vor der 12.600-Punkte-Marke (rote Linie). In diesem Bereich verlaufen derzeit auch die Unterkante eines Konsolidierungskanals seit November bzw. der „Unsicherheits-Trompete“ (blau schattiert) sowie die Unterkante eines möglichen neuen, flacheren Aufwärtstrends (schwarze Linien).
Diese beiden Linien schneiden sich exakt am Verfallstag (siehe senkrechte Linie) bei 12.617 Punkten (siehe roter Kreis). Außerdem verlaufen knapp ober- bzw. unterhalb der 12.600er Marke zwei untergeordnete Unterstützungen (siehe grüne Linien) sowie das 23,6%-Niveau der Fibonacci-Linien der maßgeblichen Elliott-Welle, die der DAX kürzlich abschloss.
So sieht der DAX aus übergeordneter Perspektive aus
Es gibt also eine Reihe von Unterstützungen im Bereich von 12.600-Punkten. Das kleine rote Target am Verfallstag kann also den Kurs durchaus einfach seitwärts ziehen. Das gibt den Stillhaltern eine realistische Chance, die 12.600er Put-Position bis zum Verfallstag Mitte Februar zu verteidigen.
Diese Chance besteht auch aus übergeordnetem charttechnischen Blickwinkel – und zwar nach dem Elliott-Wellen-Szenario. Dieses hatte Ihnen Sven Weisenhaus zuletzt in der Börse-Intern vom 10.01.2018 vorgestellt. Ich zeige daher den obigen Chart nochmals mit der entsprechenden Wellenzählung und auf Wochenbasis:
Was nach den Elliott-Wellen jetzt für den DAX zu erwarten ist
Im November ist danach die schwarze Welle 3 beendet worden. Die nun also laufende Korrekturwelle 4 sollte zwischen 38,2 und 61,8 % des vorangegangenen Aufwärtstrends (grün) korrigieren – siehe dazu die violetten Fibonacci-Niveaus links. Außerdem ist die Welle 4 typischerweise dreiteilig (A-B-C; siehe rote Bezeichnungen).
Die erste dieser drei Teilwellen (A) sollte nach dem Rückschlag der Vorwoche kurz vor ihrem Ende stehen. Sie könnte ihr Tief zwar noch knapp unterhalb des heutigen Tiefs bei 12.622.44 Punkten bilden, aber die untere schwarze Trendlinie bei aktuell 12.575 Punkten bzw. das 23,6%-Niveau der schwarzen Welle 3 bei 12.562,55 Punkten sollten dabei nicht allzu weit unterschritten werden.
Dieses Tief ist noch in dieser Woche zu erwarten. Und weil danach die Aufwärtswelle B startet, stehen also die Chancen recht gut, dass sich der DAX zum Verfallstag über die 12.600er Marke rettet. Denn die Welle B könnte den DAX zunächst zurück bis an die 13.000-Punkte-Marke führen. Dort liegt nicht nur das 38,2%-Niveau der jüngsten Korrektur, sondern diese Marke dürfte mittlerweile auch aus psychologischer Sicht wieder eine hohe Hürde sein: Letztlich hat der DAX diese runde Marke trotz mehrerer Allzeithochs oberhalb dieses Niveaus noch nicht nachhaltig überwinden können.
Wo liegt das Ziel der Korrektur im DAX?
Daher ist es recht wahrscheinlich, dass der DAX mit der abschließenden Welle C deutlich unter das Tief der Welle A und damit unter das heutige Tief zurückfällt. Ob es dann bei einem Rückfall bis an das 38,2%-Niveau bei knapp 12.000 Punkten bleibt – wie im Chart oben angedeutet – muss vorerst offenbleiben. Das hängt sowohl von der Stärke der Gegenreaktion (Welle B) als auch der anschließenden Abwärtsdynamik der Welle C ab. Und natürlich auch von den US-Indizes, in denen die Bullen nun bald zurückschlagen sollten.
Das „Normal-Niveau“ einer typischen Korrektur ist natürlich die 50%-Marke. Daher sollten Sie zumindest die Möglichkeit eines Rückgangs bis rund 11.400 Punkten in Betracht ziehen. Allerdings liegt unterhalb der 12.000er Marke eine stärkere charttechnische Unterstützungszone (gelb), die auch übergeordnet bedeutsam ist. Somit spricht momentan viel dafür, dass die Welle 4 in diesem Kursbereich endet.
Short oder nicht short
Und damit kommen wir zu der Antwort auf die Frage, die in diesen Tagen viele Leser an uns gestellt haben: Ab welchem Kursniveau sollte man an Short-Positionen denken? Vielleicht können Sie aus dem bisher Gesagten schon selbst die Antwort geben: Trader können natürlich versuchen, die Abwärtswelle C zu handeln, wenn sich wie erwartet im Bereich von 13.000 Punkten entsprechend bearishe Umkehrsignale ergeben.
Langfristinvestoren sollten hingegen die Welle 4 einfach aussitzen. Wer noch unterinvestiert ist, kann an deren Tief seine Positionen noch aufstocken, um die abschließende Welle 5 (siehe blau gestrichelter Pfeil) auszureizen. Gewinnmitnahmen kommen erst dann infrage, wenn nach einem Ausbruch auf neue Allzeithochs mögliche Umkehrformationen entstehen. Das sollte aber noch einige Monate dauern.
Ein frühzeitiges Gefahrensignal wäre hingegen, wenn die erwartete Welle 5 keinen klaren Ausbruch nach oben bringt, sondern der DAX an den bisherigen Allzeithochs wieder Schwäche zeigt. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist – hier in Ihrer Börse-Intern.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
Trader-Sentiment für 06. KW 2018 (05.02. - 09.02.)
von Sven Weisenhaus
Die vergangene Handelswoche im DAX (siehe helles Rechteck im folgenden Chart) kann ohne weiteres als lupenrein bearish bezeichnet werden. Im Maximum lagen die Kursgewinne gegenüber dem Schlusskurs der Vorwoche (blaue Linie) gerade einmal bei rund 30 Punkten bzw. 0,2 %. Und nachdem diese zu Wochenbeginn erzielt wurden, ging es kontinuierlich abwärts. Am Ende musste beim Schlusskurs von 12.785,16 Punkten, der am Wochentief (rote Linie) markiert wurde, ein Verlust in Höhe von satten 555,01 Zählern bzw. 4,16 % hingenommen werden.
Damit hat der anhaltende Optimismus unter den Anlegern - die Bullen waren zuvor mit einem Anteil von 52,11 % zum vierten Mal in Folge in der Überzahl - zu klar fallenden Kursen geführt. Und somit kann das Sentiment als Kontraindikator wieder einen Punkt für sich verbuchen.
Die herben Kursverluste der vergangenen Woche haben nun aber auch deutliche Spuren im Stimmungsbild hinterlassen. Denn in der aktuellen Umfrage sind die Bären mit einem Anteil von 55,27 % in der deutlichen Überzahl.
Als dies vor fünf Wochen in ähnlicher Form der Fall war (56,62 % Bären), konnte der DAX, ganz im Sinne des Sentiments als Kontraindikator, anschließend um 3,21 % zulegen. Und so ist in der neuen Handelswoche zumindest eine ordentliche Gegenbewegung drin.
Ihr
Sven Weisenhaus
- Stockstreet-Team -
www.trader-sentiment.de
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