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Welcher Zündfunke für neue Allzeithochs im DAX noch fehlt
Ausgabe vom 19.01.2018
Welcher Zündfunke für neue Allzeithochs im DAX noch fehlt
von Sven Weisenhaus
Nein, es herrscht offenbar noch keine blinde Euphorie unter den Aktienanlegern. Alcoa hat gestern Zahlen gemeldet, die schlechter als erwartet ausgefallen sind. Der Konzern konnte zwar den Umsatz im 4. Quartal 2017 steigern - von 2,54 Milliarden auf 3,17 Milliarden Dollar - er verfehlte damit jedoch die Konsensschätzung der Analysten von 3,28 Milliarden Dollar. Zudem ist das Unternehmen tiefer in die roten Zahlen gerutscht und hat einen Verlust von Verlust 1,06 US-Dollar je Aktie eingefahren. Bereinigt um Sonderfaktoren verdiente Alcoa zwar 1,04 Dollar je Aktie, Analysten hatten jedoch mit 1,23 Dollar gerechnet. Die Folge: Alcoa-Aktien gingen auf Talfahrt mit einem Abschlag von im Tief 9,2 % (siehe rote Ellipse im Chart).
Zur Erinnerung: Am vergangenen Dienstag hatte ich geschrieben, dass es im Rahmen der Berichtssaison zum 4. Quartal 2017 besser keine Enttäuschungen geben sollte. „Wenn doch, wird dies fast sicher mit herben Abschlägen beim jeweiligen Aktienkurs quittiert“, hieß es. Alcoa ist ein erstes prominentes Beispiel dafür.
Und gerade nach diesem beeindruckenden Beispiel möchte ich noch einmal bekräftigen, dass man sich in den nächsten Tagen und Wochen verstärkt mit den Geschäftsberichten der US-Unternehmen und den jeweiligen Kursreaktionen der dazugehörigen Aktien beschäftigen müsse. Denn nur wenn es auch trotz schlechter Zahlen zu weiteren Kursgewinnen käme, kann man bereits von einer gefährlichen Euphorie sprechen. Doch dies ist mit Blick auf die Alcoa-Aktie aber offenbar noch nicht der Fall.
US-Haushaltsstreit - Wieder nur eine Übergangslösung?
Genau beobachten muss man auch weiterhin den Streit um den US-Haushalt. Hier zeichnet sich inzwischen zwar eine Lösung ab, allerdings wieder nur für kurze Zeit. In der Nacht zum heutigen Freitag stimmte das Repräsentantenhaus mit klarer Mehrheit der Republikaner (230 zu 197 Stimmen) einem Gesetzentwurf zu, der eine Schließung von Bundesbehörden bis zum 16. Februar erneut vermeiden würde. - Das wäre nun bereits die vierte Übergangslösung seit Ablauf des US-Haushaltsjahres Ende September 2017.
Entscheidend ist nun aber die Abstimmung im Senat, der zweiten Kongresskammer. Hier benötigen die Republikaner 60 Stimmen, sie verfügen selbst aber nur über 51 Sitze und sind damit auf einige Stimmen der Demokraten angewiesen.
US-Anleger halten sich etwas zurück
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich der DAX derzeit stärker zeigt als der Dow Jones. Offenbar halten sich in den USA einige Anleger vor dem Wochenende und der Entscheidung im Senat etwas zurück. Sollte es zu einer Einigung kommen, wird diese Zurückhaltung wohl enden.
DAX hat gute Chancen auf einen bullishen Ausbruch
Dies wird dann auch die tagelange Lethargie im DAX beenden. Der deutsche Leitindex konnte heute bereits die Rechteckgrenze bei 13.300 Punkten zurückerobern (siehe grüne Ellipse im Chart).
Damit konnte ein nachhaltiger Rückfall in die ehemalige Seitwärtsrange (gelbes Rechteck) verhindert werden. In diesem Falle hätte man wohl damit rechnen müssen, dass die Kurse bis an das untere Ende der Trompete fallen. Stattdessen üben die Bullen nun aber Druck auf das obere Ende der Formation aus. Und so steht das Chartbild kurz davor, bullishe Signale zu liefern. Es fehlt lediglich noch der klare Ausbruch auf ein neues Allzeithoch, damit die Börsenampeln im DAX vollends auf Grün springen.
Fazit
Die Kursreaktion auf die Zahlen von Alcoa zeigen, dass noch keine blinde Euphorie im Markt herrscht. Insofern sind weiter steigende Kurse problemlos möglich. Und darauf deuten auch die anhaltende Stärke in den US-Indizes und die neue Kursstärke im DAX hin. Eine Einigung im Senat über den US-Haushalt wird wohl den Zündfunken für einen Ausbruch auf neue Allzeithochs liefern, sofern die Bullen genügend Kraft aufbringen können, den Kreuzwiderstand aus dem Allzeithoch und der oberen Linie der Trompete zu überspringen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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