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S&P 500 steht an wichtiger Wegmarke
Ausgabe vom 17.01.2018
S&P 500 steht an wichtiger Wegmarke
von Sven Weisenhaus
Der S&P 500 hat in den ersten neun Handelstagen des neuen Jahres (siehe blaues Rechteck im Chart) bereits acht Mal einen Tagesgewinn erzielt und nur einen einzigen kleinen Rücksetzer erlitten (siehe folgender Chart). Insgesamt legte der US-Index dabei um fast 5 % zu.
Diese Serie ist nicht alltäglich, insbesondere vor dem Hintergrund der bereits erzielten Performance des vergangenen Jahres. Wie Sie ja längst wissen, hat der US-Index auch in 2017 kaum nennenswerte Verluste hinnehmen müssen und nahezu wie am Schnürchen gezogen um 19 % zugelegt - inklusive Dividenden sogar um 22 %.
Damit ist der S&P 500 2017 doppelt so schnell gestiegen wie die Unternehmensgewinne. Zudem hat der S&P 500 mit den Kursgewinnen vom Jahresstart bereits mehr als die Hälfte des von den Analysten erwarteten Jahresgewinns eingefahren (siehe gestrige Börse-Intern). Insofern sollte sich der Anstieg der Aktienkurse in 2018 deutlich verlangsamen und, wie bereits wiederholt geschrieben, auch mal durch heftige Rücksetzer unterbrochen werden.
Bilanzsaison trifft auf interessante Chartkonstellation des S&P 500
Dazu wäre jetzt ein guter Zeitpunkt. Denn der US-Index ist im Rahmen seiner immer stärker beschleunigten Aufwärtstrends (grün im Chart oben und im folgenden Chart) inzwischen an einer wichtigen Wegmarke angekommen (siehe roter Pfeil):
Aktuell arbeitet der Kurs sogar an einem bullishen Ausbruch aus dem seit 2016 gültigen bzw. dem seit November 2016 beschleunigten Aufwärtstrendkanal. Wenn dieser Ausbruch gelingt, wäre die nächste Stufe der Übertreibung gezündet. Dass sich die Kurse in einer Übertreibung befinden, zeigt sich umso deutlicher, je weiter man den Chartausschnitt wählt.
Und wenn selbst bei schwachen Unternehmenszahlen die jeweiligen Aktienkurse in den kommenden Tagen nicht fallen, wäre dies ein weiterer Hinweis auf eine klare Übertreibung. Denn dann würden die Anleger quasi blind an ihren Anteilen festhalten. Und dies ist eigentlich nur in Phasen der Euphorie der Fall.
Wie reagieren die Aktienkurse auf die Unternehmenszahlen?
Meist enden Aufwärtstrends aber eben genau in einer solchen Euphorie. Und daher muss man sich in den nächsten Tagen und Wochen verstärkt mit den Geschäftsberichten der US-Unternehmen und den jeweiligen Kursreaktionen der dazugehörigen Aktien beschäftigen. Zumal die Bilanzsaison eben mit der interessanten Chartkonstellation des S&P 500 zusammentrifft.
Reagieren die Anleger auf die Unternehmenszahlen verstärkt mit Gewinnmitnahmen, könnten die Aufwärtstrendkanäle kursbestimmend bleiben und der S&P 500 auch mal wieder deren unteren Linien anlaufen. Kommt es dagegen auch bei schlechten Zahlen zu weiteren Kursgewinnen, kann man bereits von einer gefährlichen Euphorie sprechen.
Fazit
Geht es, wie in den vergangenen Tagen dargelegt, nach den wirtschaftlichen Daten, haben wir eine perfekte Basis für steigende Aktienkurse. Denn auch im Jahr 2018 dürften die Unternehmensgewinne sprudeln. Bei einer sich immer weiter steigenden Beschleunigung der Aufwärtsbewegung kann niemand voraussagen, wie lange diese Übertreibung noch anhalten kann und wie weit die Kurse noch steigen werden. Wer es spekulativ mag, kann daher sicherlich auf noch höhere Notierungen setzen.
Betrachtet man aber den saisonalen Verlauf in Zwischenwahljahren und die Chart des S&P 500 oben (der Kurs steht an wichtigen Widerstandslinien), dann könnten die US-Indizes schon Ende des laufenden Monats tiefer stehen als heute. Für mich ist daher jetzt definitiv nicht die richtige Zeit, neue Long-Positionen am US-Aktienmarkt einzugehen.
Kommt es aber zu einer Korrektur, werde ich die ermäßigten Kurse angesichts der wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven für Schnäppchenkäufe nutzen. Ich erwarte also nach wie vor kein Ende der übergeordneten Aufwärtstrends, sondern eine charttechnische und saisonale Korrektur.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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