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DAX-Korrektur: Fibonacci-Marken geben Auskunft
Ausgabe vom 16.11.2017
DAX-Korrektur: Fibonacci-Marken geben Auskunft
von Sven Weisenhaus
Der DAX konnte gestern die Mittellinie bei 12.945 Punkten auf Schlusskursbasis verteidigen (siehe folgender Chart). Heute setzt sich die Erholungsbewegung ausgehend von der psychologisch wichtigen 13.000er Marke nach oben hin fort. Das wird auch mit dem morgigen Verfallstag zusammenhängen (siehe Börse-Intern vom vergangenen Montag).
Charttechnisch ist damit, wie gestern beschrieben, erst einmal Entwarnung angesagt. Das erste Korrekturkursziel von 12.590 Punkten aus der Target-Trend-Methode ist durch die nur intraday unterschrittene Mittellinie noch nicht aktiviert worden.
Auf das Ausmaß der Gegenbewegung kommt es an
Allerdings heißt das nun nicht, dass die gestern genannten Kursziele nicht doch noch angelaufen werden können. Denn eine Gegenbewegung ist nach sechs Verlusttagen in Folge und einem Minus von insgesamt 677,68 Punkten innerhalb von sieben Handelstagen sicherlich nicht ungewöhnlich. Die Stärke dieser Kurserholung wird uns viel darüber verraten, ob die Korrektur bereits beendet ist. Läuft die aktuelle Aufwärtsbewegung zum Beispiel bereits frühzeitig aus, wird anschließend eine zweite Abwärtswelle einsetzen, die dann die genannten Kursziele ansteuert.
Fibonacci-Marken geben Auskunft
Um die Stärke einer Gegenbewegung besser beurteilen zu können, kann man die Fibonacci-Marken heranziehen (siehe lila Linien im Chart).
Das 38,20er Retracement der aktuellen Korrektur liegt bei 13.106,75 Punkten. Gewöhnlich laufen Gegenbewegungen mindestens bis zu dieser Marke - daher spricht man hier auch von einem „Mindestkorrekturkursziel“. Die vorherige Abwärtsbewegung (677,68 Punkte) wird also an dieser Marke um 38,20 % (258,87 Punkte) „korrigiert“. Kommt es von dort aus wieder zu fallenden Notierungen, ist ein neues Korrekturtief sehr wahrscheinlich.
Die nächste Fibonacci-Marke, der 50 % Rücklauflevel (= Retracement), liegt bei 13.186,72 Punkten. Auch beim Erreichen dieser Marke handelt es sich noch um einen normalen Rücklauf innerhalb eines übergeordneten (Abwärts-)Trends - man spricht hier von einer „Normalkorrektur“. Es zeichnet sich aber mit dem Erreichen dieser Marke bereits eine gewisse Stärke der Bullen ab. Von hieraus erneut nachgebende Kurse bedeuten somit nicht unbedingt neue Tiefs - hier muss man dann auf die Abwärtsdynamik achten.
Beim 61,80 % Fibonacci-Retracement gilt der vorherige (Abwärts-)Trend zwar grundsätzlich noch als intakt (und es können noch neue Korrekturtiefs folgen), doch es bestehen Zweifel an dessen Fortbestehen. Dieser Level ist quasi bei einer vorangegangenen Abwärtsbewegung der letzte Rettungsanker der Bären. Daher spricht man hier auch vom „Maximalkorrekturkursziel“. Wird dieses Niveau überschritten, gilt die vorangegangene Trendbewegung als beendet. Bei über 13.266,69 Zählern im DAX wären sogar schon wieder neue Hochs möglich.
DAX erhält Unterstützung aus den USA
Aktuell hat der DAX sein Mindestkorrekturkursziel bei 13.106,75 Punkten (38,20 % Fibonacci-Retracement) noch nicht erreicht. Die Erholungsbewegung ist also bislang wenig ausgeprägt und gilt somit noch als relativ schwach. Allerdings steigen die US-Indizes heute recht dynamisch an. Daher könnte die seit einigen Stunden laufende Seitwärtsbewegung im DAX bald nach oben aufgelöst werden.
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Sven Weisenhaus
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