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Startsignale für eine ausgedehnte Korrektur
Ausgabe vom 21.03.2017
Startsignale für eine ausgedehnte Korrektur
von Sven Weisenhaus
Die Volatilität, also die Schwankungsfreude der Märkte, lag bislang in den Aktienindizes am Boden. Gestern durchlief der DAX zum Beispiel im gesamten Tagesverlauf lediglich eine Handelsspanne von weniger als 50 Punkten. Und der Volatilitätsindex VIX (siehe folgender Chart), der quasi die erwartete Schwankung des US-Index S&P 500 repräsentiert, hält sich schon seit einigen Tagen und Wochen auf einem Niveau auf, welches er schon seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen hat.
(Chartquelle: Comdirect)
Am 3. Juli 2014 markierte der VIX ein Tief bei 10,32 Punkten. Am 25. Januar 2017 (gelbe vertikale Linie im Chart) rutschte der Index auf 10,81 Zähler und erholte sich seitdem von diesem Niveau kaum.
Große Sorglosigkeit der Anleger
Derartig niedrige Werte stehen an der Börse für eine große Sorglosigkeit der Anleger. Und in gewisser Weise ist es sogar verständlich, dass man sich von den Kursbewegungen der vergangenen Tage einlullen lässt. So gab es seit einer gefühlten Ewigkeit keine schärferen Rücksetzer mehr. Stattdessen stiegen die Kurse kontinuierlich an – und dies zuletzt eben sogar unter abnehmender Volatilität. Im DAX und im S&P 500 kam es dadurch jeweils zu einem aufsteigenden Keil, der aber in beiden Fällen als bearishes Trendabschlussmuster gesehen werden konnte.
Die extrem geringe Volatilität bzw. die enorme Sorglosigkeit der Anleger zusammen mit der überkauften Marktlage und den bearishen Chartmustern ist eine sehr gefährliche Mischung, die ich hier in der Börse-Intern in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zum Anlass für mahnende Worte genommen habe. Ich riet mehrfach, die Stopps im Depot nachzuziehen. Und inzwischen zeichnen sich erste Anzeichen für eine schärfere Korrektur ab.
Anzeichen für eine Korrektur mehren sich
Schon in den vergangenen beiden Wochen konnten die US-Indizes Dow Jones und S&P 500 keine neuen Hochs mehr markieren. Stattdessen wurden tiefere Hochs gebildet. Der S&P 500 näherte sich dadurch im Rahmen einer Seitwärtstendenz der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie an, die Teil der bearishen Keilformation ist. Und heute kam es sogar zum Bruch dieser Linie.
Neben den tieferen Hochs wurde damit auch ein tieferes Tief gebildet, womit formell bereits ein kurzfristiger Abwärtstrend vorliegt. Das gleiche Verhalten sehen wir auch im DAX:
Entsprechend kritisch ist die kurzfristige Situation aktuell. Allerdings sind dies nun lediglich die ersten gewichtigeren bearishen Signale seit Längerem, so dass diese noch einer Bestätigung bedürfen. Bleiben die heutigen Tageskerzen nach unten lang und kommt es morgen zu weiter fallenden Kursen, wären dies bereits erste Bestätigungen und man müsste davon ausgehen, dass die längst überfällige Korrektur gestartet ist.
Auf diese Marken sollten Sie nun achten
Im Chart des S&P 500 oben finden sich die nächsten Unterstützungen mit der oberen Linie des (grünen) Trendkanals und der (blauen) Linien der ehemaligen Keilformation. Werden diese unterschritten, wären dies die nächsten bearishen Signale. Kann sich der US-Index dort jedoch fangen, könnte der Spuk schon wieder vorüber sein und die Aufwärtstendenz wieder aufgenommen werden.
Im Chart des DAX gilt es nun die Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten zu beachten. Wird diese unterschritten, verläuft knapp darunter noch eine Trendlinie als mögliche Unterstützung. Kommt es auch hier zum Bruch, ist die Mittellinie bei 11.525 Zählern das Kursziel der Bären. In etwa auf diesem Niveau hat der bearishe Keil seinen Anfang. Nach dem Bruch eines Keils gilt dessen Ursprung als Mindestkursziel, welches sich aus dieser Formation ableitet.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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