DAX verringert Pluszeichen im Handelsverlauf

Überraschend stark präsentierte sich der Deutsche Aktienindex am Vormittag. Das Börsenbarometer kletterte in der Spitze bis auf 13.570 Punkte empor und setzte damit die positive Tendenz der letzten Wochen fort. Dabei waren die Vorgaben aus Übersee nicht berauschend. Doch am frühen Nachmittag büßte der DAX dann doch einen Großteil seiner vorherigen Pluszeichen wieder ein. Aktuell notiert der Leitindex nur noch mit + 0,1 Prozent bei 13.495 Zählern.

Tagesgewinner im DAX ist das Papier der Deutschen Telekom mit + 1,4 Prozent. Dicht dahinter folgt RWE mit einem Aufschlag von 1,3 Prozent. Verlierer des Tages ist aktuell Zalando mit minus 2,9 Prozent.

Konsumdämpfer in Deutschland…

Am Morgen wurden ein paar Konjunkturdaten veröffentlicht, welche wie erwartet schwach ausfielen. So hat der Preisauftrieb die Einzelhandelsumsätze in Deutschland belastet. Im Juni ging der Einzelhandelsumsatz bereinigt um Preiserhöhungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,8 Prozent zurück. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Es ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Datenaufnahme im Jahr 1994.

Passend dazu veröffentlichte der Handelsverbands Deutschland (HDE) eine Umfrage, wonach sich die Deutschen bei Einkäufen und Anschaffungen aktuell so zurückhaltend zeigen wie noch nie zuvor. Verantwortlich hierfür seien nach Angaben des HDE die Unsicherheiten rund um die Energiepreise sowie der Ukraine-Krieg.

…und größere Probleme in China

Wichtig für die Entwicklung der Weltwirtschaft ist stets die Lage in China. Und aus dem Reich der Mitte kamen heute ebenfalls schwache Konjunkturdaten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Wirtschaftsmagazins Caixin fiel auf 50,5 Punkte nach 51,7 Punkten im Vormonat. Damit liegt der Index nur noch knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Verantwortlich für die schwache Wirtschaftsentwicklung in China sind die massiven Maßnahmen im Zuge der Null-Covid-Strategie.

Auch die weiterhin schwelende Immobilienkrise belastet die Stimmung in China. Nachdem letztes Jahr die Probleme des Immobilienentwicklers Evergrande bekannt wurden, geraten mittlerweile immer mehr Branchenkonzerne unter Druck. Kürzlich wurde bekannt, dass eine Evergrande-Tochter die Schulden nicht bedient hat. Dies hat Auswirkungen auf andere Unternehmen, es droht eine Abwärtsspirale. Alleine Evergrande hatte im vergangenen Jahr Schulden in Höhe von 300 Milliarden Dollar bekannt gegeben.