DAX kämpft sich ins Plus vor

Nach einer schwachen Eröffnung besinnt sich der DAX zur Wochenmitte auf alte Stärken und dreht ordentlich hoch. Aktuell notiert der Leitindex mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent bei 13.485 Punkten. Das Tagesteif wurde bei 13.388 Zählern markiert.

Die Vorgaben aus Amerika waren eher schlecht, vor allem der Dow Jones geriet am gestrigen Abend deutlich ins Minus. Die US-Futures notieren aktuell wenig verändert. Auftrieb bekommen die Notierungen momentan vom schwächeren Ölpreis. Die Brent-Sorte verliert heute 2,3 Prozent auf aktuell 99,20 Dollar je Barrel (159 Liter).

Tagesgewinner im DAX ist momentan der Automobilzulieferer Continental mit einem Plus von 3,3 Prozent. Dicht dahinter folgen die E-Commerce-Titel HelloFresh und Zalando mit jeweils + 2,5 Prozent. Verlierer des Tages ist aktuell BMW mit minus 4,9 Prozent nach schwachen Unternehmenszahlen.

Exporte aus Deutschland legen überraschend zu

Überraschend gute Daten kamen am Morgen aus der deutschen Exportindustrie. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts kletterten die Ausfuhren im Juni aufgrund der Nachfrage aus den EU-Ländern sowie Amerika um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Damit lag das Gesamtvolumen der Exporte bei 134,3 Milliarden Euro. Im Vorfeld rechneten Volkswirte lediglich mit einem Plus von einem Prozent. Allerdings ist das nominal höhere Exportvolumen teilweise auf Preiserhöhungen zurückzuführen.

Geopolitische Spannungen in Asien

Neben dem schwerwiegenden Ukraine-Krieg ist gestern ein weiterer geopolitischer Konflikt für die Börsen hinzugekommen. Die internationalen Märkte werden durch die steigenden Spannungen im China-Taiwan-Konflikt belastet. Durch den gestrigen Besuch der US-Politikerin Nancy Pelosi in Taiwan erließ Peking erste Sanktionen gegen den kleinen Inselstaat. So dürfen ab heute verschiedene Produkte nicht mehr aus China nach Taiwan geliefert werden.

Seitens der USA gab es schnelle Bemühungen um eine Deeskalation der Lage. So betonte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, dass die Ein-China-Politik der USA mit der Taiwan-Reise von Nancy Pelosi nicht in Frage gestellt werde. Das Thema könnte in den kommenden Wochen dennoch zu Abgaben an den jeweiligen Börsen führen.