Chart-Analysen
Interessante Aktien Chart-technisch von Tradern analysiert
Boeing: Flieg, Aktie, flieg…
Ausgabe vom 09.12.2020
Boeing: Flieg, Aktie, flieg…
von Manfred Ries
Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs der Boeing Co. präsentiert sich aktuell in freundlicher Stimmung. Anleger werden wieder auf das Papier aufmerksam – die Aktienkursnotierungen sind die vergangenen fünf Wochen in Folge gestiegen.
Die Charttechnik. Mit aktuellen Kursen ~230 USD setzt sich die Aufwärtsbewegung der jüngsten Vergangenheit grundsätzlich fort. Auch Tage mit einem bescheidenen Minus auf der Kurstabelle ändern daran nichts – der kurzfristige Trend bei Boeing weist klar nach oben. Der jüngsten Aufwärtsbewegung ist eine Bodenbildung im Bereich um 141 / 150 USD vorausgegangen. Dort erscheint der Titel im längerfristigen Anlagebereich als solide unterstützt. Der MACD-Indikator auf wöchentlicher Kursbasis – dieser legt Zeugnis vom mittelfristigen Trendverhalten des Basiswertes ab – signalisiert einen potenziell beginnenden Aufwärtstrend.
Die Hintergründe. Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Einführung eines Corona-Impfstoffes beleben die Aktienkurse der Fluggesellschaften. Dann nämlich könnte auch das Reisegeschäft wieder in die Gänge kommen. Flugzeugbauer, wie Boeing, würden davon profitieren.
Die Prognose. Das Jahreshoch 2020 lag bei knapp 350 USD. Mittlerweile liegen die Notierungen mehr als 39 Prozent höher als im Durchschnitt ihrer vergangenen 200-Handelstage (blaue Kurve). Rückblickend betrachtet ist das eine Größe, die bereits von einer überkauften Marktsituation zeugt - eine Phase der Konsolidierung könnte damit eingeläutet werden. Ohnehin wartet jetzt mit der Kursmarke ~241 / 250 USD ein harter Widerstand auf dem Weg nach Norden.
Die Strategie. Ein Break out über die 250er-Marke wäre positiv zu bewerten. Ein Rückschlag unter die 200-USD-Kursmarke käme indes einem Verkaufssignal gleich.
Der Autor: Manfred Ries erlag dem Reiz der Börse während seiner Bankausbildung - das war 1984. Das Trading lernte er im Devisenhandel bei einer Großbank. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre absolvierte er bei einem namhaften Anlegermagazin ein Volontariat als Wirtschaftsjournalist. Heute ist Manfred Ries Chefredakteur der Online-Rubrik Chart-Analysen bei Stockstreet.de und Autor des wöchentlichen Börsenbriefs Optionsscheine Expert Trader©. Seit der ersten Ausgabe dieses Börsenbriefs im Oktober 2019 weisen 96% der abgeschlossenen Positionen einen Gewinn aus. www.stockstreet.de/optionsscheine-expert-trader-aktuell
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Candle: s. „Kerze“
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
Lineare Chartdarstellung: Auch als absolute Chartdarstellung bezeichnet. Ein Chart kann linear/absolut oder logarithmisch dargestellt werden. Während bei der absoluten Aktienchart-Darstellung die Kursskala (auf der y-Achse) gleiche Abstände zwischen den Kursbeträgen aufweist, zeigt die logarithmische Darstellung gleiche Abstände zwischen den Kursbeträgen als prozentuale Veränderungen an. Technische Analysten arbeiten zumeist mit logarithmischen Charts. Geht es um das Aufspüren von Unterstützungs- und Widerstandslinien, bedient sich der Autor dieses Beitrags gerne der analogen Darstellungsform.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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