Porsche Vorzüge: Neues Allzeittief – und kein Boden in Sicht

von Manfred Ries

Heute geht es um den Aktienkursverlauf der Porsche AG (Vorzüge). Nachdem das Papier im Jahr 2022 an die Börse ging (Erstnotiz: 84 EUR), erlebte die Notierung ab dem Sommer 2023 turbulente Zeiten mit kräftigen Kursabschlägen – bis hin zu einem neuen Allzeittief zu Wochenbeginn.

Zum Hintergrund:

Die von US-Präsident Trump angekündigten Autozölle von 25 Prozent werden massive Auswirkungen auf die deutschen Hersteller haben. Gerade für Porsche stellen die USA einer der wichtigsten Absatzmärkte dar. Gleichwohl haben erst in der Vorwoche die Analysten der US-Investmentbank JPMorgan ihre Einstufung für die Porsche-Aktie – mit Blick auf eben diese Importzölle – mit „Overweight“ bestätigt. „Die deutschen Hersteller […] dürften in den kommenden Tagen spezifische Pläne zur Lokalisierung zusätzlicher Produktion in den USA sowie höhere Preise ankündigen“, so die Banker.

Die Charttechnik

Oben abgebildet finden Sie den Wochenchart der Porsche-(Vorzugs)Aktie. Der Titel bewegt sich seit seinem bisherigen Allzeithoch bei 120,80 EUR (Mai 2023) in einem intakten Abwärtstrend. Mehrmalige Ausbruchsversuche nach oben scheiterten kläglich. Das bisherige Allzeittief wurde bei 45,63 EUR (31.3.2025) markiert. Die Hoffnung auf eine Stabilisierung entlang der 50-EUR-Preismarke hat sich damit verflüchtigt – und die Aussicht bleibt rabenschwarz wie die Wochenkerzen im Chartbild.

Stand heute spricht also herzlich wenig für ein flottes Comeback der Porsche-Aktie. Aber da wäre die überverkaufte Marktsituation zu benennen; dies mit Blick auf den Slow-Stochastik-Indikator (grün schraffiert). Schließlich hat die Porsche-Aktie seit Jahresbeginn bereits mehr als 20 Prozent an Wert verloren; ausgehend vom Allzeithoch ist der Aktienkurs um 62 Prozent eingebrochen.

Es fällt schwer, anhand des vorliegenden Chartbilds eine greifbare Strategie zu entwickeln, zumal der Kurs auf Allzeittief liegt. Allenfalls lässt sich mit der 45-EUR-Marke eine potenzielle Unterstützung definieren. Von einem Long-Einstieg „auf gut Glück“ sei aber abgeraten: Vielmehr sollten Anleger die Wochenkerzen im Auge behalten – eine potenzielle Trendwende geht zumeist mit einer Bodenbildung einher. Eine vollendete Wochenkerze mit einer relativ langen „Lunte“ (Strich unterhalb des Kerzenkörpers) – oder eine große weiße Wochenkerze – könnte ein erster Hinweis auf eine potenzielle Erholungsbewegung geben. Was steckt drin? Bei einer positiven Marktstimmung sollte die 50-EUR-Preislinie relativ schnell eingetütet sein. Zumal sich nach dem Kursrutsch auch die Fundamentals (KGV2026(e) = 11,3) wieder auf einem interessanten Level zeigen.

Rückblick

„Porsche Vorzüge: Der Mittelfristige Abwärtstrend ist intakt“, so der Titel meiner Chartanalyse vom vergangenen 24. Januar. Damals lag der Kurs bei 61,25 USD und der Porsche-Kurs prallte just an der Abwärtstrendlinie ab (rotes Dreieck im Chart). Diese Abwärtstrendlinie wurde in der zweiten Februarhälfte nochmals getestet – und als Widerstand bestätigt. Seither ging es um weitere 33 Prozent nach unten.

Die Strategie

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