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US-Aktien: Vom Bären zum Bullen

Ausgabe vom 08.04.2025

US-Aktien: Vom Bären zum Bullen

von Sven Weisenhaus

Was US-Aktien angeht, so werde ich so langsam vom Bären zum Bullen. Denn es hat sich nun etwas Grundlegendes geändert – fundamental und charttechnisch.

Vor den Zöllen war alles wie gehabt

Während der Übertreibung der vergangenen Monate habe ich nach scharfen Rücksetzern immer wieder gehofft, dass die scheinbar unaufhörliche Rally am Aktienmarkt damit endlich ein Ende findet – so zum Beispiel vor allem auch bei dem Einbruch im August (Nikkei-Crash um -28 % binnen 18 Tagen durch plötzliche Auflösung von Carry-Trades). Doch die Anleger ließen sich von ihrer Buy-the-dip-Mentalität nicht abbringen. Stattdessen wurden die Kursverluste immer wieder in rasantem Tempo aufgeholt und sogar neue Hochs erreicht.

Den Grund dafür sehe ich darin, dass sich fundamental nichts geändert hatte. Die Rücksetzer waren meist rein charttechnischer Natur. Also nutzten sie die Anleger, um noch einmal (etwas) günstiger Aktien kaufen zu können.

Die US-Zölle sind auf Dauer angelegt

Doch nun hat sich fundamental etwas geändert: US-Präsident Donald Trump hat massive Zölle verhängt, die offenbar auf Dauer angelegt sind. Denn er will damit den Staatshaushalt auf andere Beine stellen: weniger Steuereinnahmen, mehr Zolleinnahmen. Das wird zu einer dauerhaften Belastung für alle betroffenen Länder – und das sind quasi sämtliche Länder dieser Welt. Das Wachstum der Weltwirtschaft wird also geringer ausfallen. Womöglich kommt es sogar zu einer (globalen) Rezession.

Und dadurch hat sich auch charttechnisch etwas geändert. Einige Bereiche der Aktienmärkte befinden sich nun schon in einer Baisse, wenn man die Faustformel anlegt, wonach ein Kursrückgang ab 20 % als Bärenmarkt gilt. Und die Kurse sind dabei so stark gefallen, dass die Bewertungen nun schon wieder relativ günstig sind. Das gilt vor allem für unsere heimischen Märkte (DAX & Co.).

Das Wachstum der US-Wirtschaft steht nun in Frage

Während der Übertreibung war den Anlegern das Thema Bewertung scheinbar egal. US-Aktien waren nicht nur charttechnisch überkauft, sondern auch fundamental hoch bewertet. Trotzdem kletterten die Kurse immer wieder auf neue Höhen. Eine hohe Bewertung war allerdings in gewisser Weise angemessen, weil die US-Wirtschaft solide wuchs, scheinbar unaufhaltsam. Mit Trumps Zöllen steht dieses Wachstum nun aber plötzlich in Frage.

Angesichts einer zeitweise inversen Zinsstrukturkurve wurde vor nicht allzu langer Zeit eine mögliche Rezession der US-Wirtschaft schon häufig diskutiert und vorhergesagt. Es gab aber geldpolitische Gründe für die Inversion der Zinsen. Eine Rezession war daher nicht unbedingt ein realistisches Szenario. Nun ist sie es aber sehr wohl – aus sehr nachvollziehbaren Gründen, die auch für nicht so versierte Anleger leicht zu verstehen sind. Und daher werden die Anleger nun wahrscheinlich nicht mehr so schnell zurück in den Markt kehren. Buy-the-dips ist daher wohl vorerst Geschichte.

US-Aktien sind aktuell nur noch durchschnittlich hoch bewertet

Am 18. Februar hatte ich hier im Newsletter Börse-Intern geschrieben, man solle sich aus dem US-Markt einfach heraushalten, weil man damit nicht riskiert, „am Hoch in einen möglichen Rücksetzer zu geraten. […] Und wenn sich dieser Rücksetzer zu einer längst überfälligen Korrektur ausweitet, muss man unter Umständen sehr lange warten, bis man seinen Kaufkurs wiedersieht. Denn die Aktienmärkte in den USA sind relativ hoch bewertet. Und in der Vergangenheit hat es jahrelange Phasen gegeben, in denen eine solche Bewertung nach einer Korrektur nicht mehr erreicht wurde.“ Zu diesem Zeitpunkt war der S&P 50 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22,3 bewertet (siehe „US-Aktien trotz Aufwärtstrendfortsetzung kein Kauf“).

Vor Verkündung der "reziproken" US-Zölle waren US-Aktien bzw. der S&P 500 mit einem KGV von 22,3 sehr hoch bewertet
(Quelle: Berenberg Bank)

Der langjährige Durchschnitt, unter dem die Kurse nach dem Platzen der Dotcom-Blase fast 2 Jahrzehnte lang notierten, lag bei 17,3. „Und wenn der S&P 500 ‚nur‘ auf diesen zurückfällt, dann bedeutet das eine Korrektur um mehr als 22 %“, hieß es in der damaligen Ausgabe noch.

S&P 500 ist um 21,35 % eingebrochen

Nun, nachdem der US-Aktienindex an 3 Tagen in Folge massive Kursverluste hinnehmen musste (zuerst -4,84 %, dann -6,05 % und gestern im Tief -4,71 %), beträgt der Gesamtverlust seit dem Hoch vom 19. Februar inzwischen -21,35 %.

Der S&P 500 hat 61,80 % der im Oktober 2023 begonnenen Aufwärtsbewegung korrigiert

Es wurden also fast die besagten (mehr als) -22 % erreicht. Und so sind US-Aktien inzwischen wieder deutlich günstiger zu haben, schließlich ist der S&P 500 auf das niedrigste Niveau seit Januar 2024 zurückgekehrt. Er ist somit nicht mehr extrem hoch, sondern beinahe wieder durchschnittlich bewertet. Und daher werde ich nun langsam, was US-Aktien angeht, wieder vom Bären zum Bullen.

Erste US-Aktien-Rückkäufe wagen

Mutigen Anlegern, die mit Gewinnmitnahmen ein gewisses Cash-Polster angelegt haben, würde ich daher schon zu ersten Käufen in der Nähe des aktuellen Korrekturtiefs raten. Geht es weiter abwärts, was man natürlich nicht ausschließen kann, lassen sich weitere Käufe zu noch günstigeren Kursen tätigen. Haben wir das Tief bereits gesehen, ist man in dessen Nähe sehr günstig eingestiegen.

Ist der S&P 500 bereits weit genug gefallen?

Mit weiteren Kursverlusten sollte man übrigens durchaus noch rechnen, weil einerseits der erste Boden selten der letzte ist. Andererseits hat der S&P 500 das 61,80%-Fibonacci-Retracement der Aufwärtsbewegung seit dem Tief vom Oktober 2023 unterschritten. Das gilt als bearishes Signal. Da er diese Marke auf Schlusskursbasis allerdings verteidigt hat, kann man vorerst mit einer deutlichen Kurserholung rechnen.

Darüber hinaus hat der S&P 500 „erst“ 50 % der Aufwärtsbewegung seit dem Tief der ABCDE-Korrektur vom Oktober 2022 korrigiert. Damit liegt bislang eine völlig „normale“ Gegenbewegung vor, auch wenn diese crashartig verlief.

Der S&P 500 hat 50 % der im Oktober 2022 begonnenen Aufwärtsbewegung korrigiert

Geht man vom Tief des Corona-Crashs vom März 2020 aus, dann hat der S&P 500 noch weniger als 38,20 % der extremen Aufwärtsbewegung korrigiert.

Der S&P 500 hat noch weniger als 38,20 % der im März 2020 begonnenen Aufwärtsbewegung korrigiert

Da die erste Aufwärtsbewegung nach dem Corona-Crash aber schon mit einer ABCDE-Korrektur ausreichend bereinigt wurde, würde ich mich aktuell eher auf die zweite Aufwärtsbewegung konzentrieren. Übrigens: Die ABCDE-Korrektur führte exakt bis zum 50%-Fibonacci-Retracement der ersten Aufwärtsbewegung.

Der S&P 500 hatte 2022 mit einer ABCDE-Korrektur 50 % der im März 2020 begonnenen Aufwärtsbewegung korrigiert

Und wie oben beschrieben, hat der S&P 500 aktuell auch das 50er Retracement der zweiten Aufwärtsbewegung erreicht, also der Rally seit dem Tief der ABCDE-Korrektur.

Der S&P 500 hat 50 % der im Oktober 2022 begonnenen Aufwärtsbewegung korrigiert

Theoretisch würde der aktuelle Rücksetzer des S&P 500 also vollkommen ausreichen. Da dieser aber – im krassen Gegensatz zur ABCDE-Korrektur – bislang quasi nur aus einer sehr dynamischen Abwärtsbewegung besteht, würde ich eher davon ausgehen, dass auch in diesem Fall der erste Boden nicht der letzte war. Es ist also noch ein weiteres Korrekturtief möglich, welches aber vermutlich nicht allzu weit vom aktuellen liegen wird.


Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr 
Sven Weisenhaus 
www.stockstreet.de

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