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S&P 500: Kommt es nun zur saisonalen Seitwärtstendenz?
Ausgabe vom 18.09.2019
S&P 500: Kommt es nun zur saisonalen Seitwärtstendenz?
von Sven Weisenhaus
Saudi-Arabien hat zu dem Angriff auf wichtige Ölförderanlagen mitgeteilt, dass die Ölproduktion bis Ende September wieder vollständig hergestellt sei. Befürchtungen, dass die Förderausfälle über Monate andauern könnten, scheinen sich damit nicht zu bewahrheiten. Und damit können die Märkte beruhigt ihre abwartende Haltung vor dem heutigen Zinsentscheid der US-Notenbank beibehalten.
US-Wohnungsbau erreicht Vorkrisenniveau
Die Federal Reserve hat derweil heute einen weiteren Grund geliefert bekommen, den Leitzins nicht weiter zu senken. Denn die Zahl der Baugenehmigungen in den USA lag im August bei 1,419 Millionen, nach 1,317 Millionen im Vormonat, und legte damit um 7,7 % auf Jahressicht zu.
Die Baubeginne stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 12,3 % auf 1,364 Millionen, nach 1,215 Millionen im Juli.
Beide Daten erreichten damit ein Niveau, welches zuletzt vor 12 Jahren markiert wurde.
Zinssenkung der US-Notenbank aktuell nicht zwingend nötig
Diese Zahlen sprechen für eine sehr gute Verfassung des US-amerikanischen Bausektors. Angesichts einer sehr geringen Arbeitslosigkeit und zuletzt tendenziell sinkenden Zinsen können sich wieder deutlich mehr Menschen das eigene Heim leisten. Eine weitere Leitzinssenkung der Fed erscheint daher zum aktuellen Zeitpunkt weiterhin nicht zwingend nötig. Es bleibt aber dennoch sehr wahrscheinlich, dass diese heute Abend von der Fed verkündet wird.
S&P 500: Die Bullen sind aktuell klar im Vorteil
Kommt die Zinssenkung wie erwartet, könnte dies die Aktienmärkte weiter nach oben bewegen. Der S&P 500, um auf den Chart aus der gestrigen Analyse heute etwas ausführlicher einzugehen, könnte dann den Angriff auf das Allzeithoch bei 3.027,98 Punkten starten, der in der vergangenen Woche kurz vor Erreichen der Marke zunächst abgeblasen wurde.
Und auch die obere Linie der möglichen Trompeten-Formation (blau) könnte dann noch einmal erreicht werden. Dass diese Möglichkeit aktuell besteht, zeigt, dass die Bullen aktuell klar im Vorteil sind und das Trompeten-Szenario an Wahrscheinlichkeit eingebüßt hat.
Denn nach dem Kursrutsch von Anfang August und der anschließenden Konsolidierung (kleines gelbes Rechteck) hätten die Bären den S&P 500 eigentlich in einen zweiten Kursrutsch drängen müssen, damit sich die Kurse der unteren Linie der Trompeten-Formation nähern können. Doch stattdessen haben sich die Bullen durchgesetzt.
Größere Seitwärtsonsolidierung auf hohem Niveau denkbar
Und so erscheint derzeit eher eine Konsolidierung auf hohem Niveau denkbar, so wie sie nach dem saisonalen Muster auch zu erwarten ist. Dazu noch einmal der saisonale Chart des Dow Jones in US-Vorwahljahren:
Wenn die US-Notenbank heute den Leitzins wie erwartet senkt, könnten die Aktienmärkte noch einmal einen Kurssprung nach oben machen. Kommt es dann zu einem „buy the rumors, sell the facts“-Effekt und geben die Kurse in einer zweiten Reaktion nach, könnten sich das ehemalige Allzeithoch und die obere Linie der möglichen Trompeten-Formation als Widerstände etablieren und dadurch die Seitwärtskonsolidierung auf hohem Niveau zumindest am oberen Ende schon Form annehmen. Der kurze Ausbruch nach oben wäre dann nur eine Bullenfalle gewesen. Gleiches gilt, wenn die Fed heute unerwartet auf die Zinssenkung verzichtet und die Kurse deshalb ohne neues Hoch nachgeben.
Fallen die Kurse dann stärker und finden sie im Bereich von rund 2.800 Punkten Halt, könnte sich damit eine Seitwärtsrange zwischen rund 3.000 und 2.800 Punkten etablieren. Aber dazu mehr, wenn wir wissen, wie sich die US-Notenbank heute entscheidet…
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Ihr
Sven Weisenhaus
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