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Welches Ziel der DAX zum April-Verfallstag 2017 anpeilt

Ausgabe vom 10.04.2017

Welches Ziel der DAX zum Verfallstag anpeilt

von Torsten Ewert

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

am 21. April ist der nächste Verfallstag. Und wie immer werfen wir daher rechtzeitig einen Blick auf die aktuelle Verfallstagsprognose für den DAX. Diesmal ist sie besonders interessant, und zwar aus drei Gründen:

Ein ungewöhnlich eindeutiges Kursziel

Erstens ist das Kursziel diesmal völlig eindeutig. Zweitens ist es für den DAX problemlos erreichbar. Und drittens sind die bevorstehenden umsatzschwachen Osterfeiertage eine ideale Gelegenheit für die Stillhalter, die Kurse auf dieses Kursziel zu drücken. Die schlechte Nachricht dabei: Wenn es so kommt, sind die Aussichten für den DAX in den kommenden zwei Wochen nicht allzu berauschend.

Aber der Reihe nach. Werfen wir zuerst einen Blick auf die aktuelle Verfallstagsgrafik:

 

Selbst wenn Ihnen dieses Diagramm noch nicht allzu viel sagt, dann dürfte Ihnen auffallen, dass es diesmal außergewöhnlich „aufgeräumt“ aussieht. Die blauen Säulen (Calls) versammeln sich nahezu vollständig „oben“ im Bild, während die roten Säulen (Puts) „unten“ liegen. Die Scheidemarke für diese Zweiteilung ist ebenso klar zu erkennen – es ist die 12.000-Punkte-Marke (siehe Pfeil).

Was die Zweiteilung der Verfallstagspositionierung bedeutet

Diese klare Zweiteilung der Verfallstagspositionierungen ist auch der Grund, dass an der 12.000er Marke zugleich der beste Abrechnungswert für die Stillhalter insgesamt liegt (siehe unterer Diagrammteil). Und weil der DAX mit aktuell rund 12.200 Punkten ebenfalls in der Reichweite dieser Marke liegt, ist das Kursziel diesmal völlig unstrittig: die 12.000-Punkte-Marke.

Jede Abweichung von diesem Niveau am Verfallstag hätte zur Folge, dass entweder die Call-Positionen (bei höheren Kursen) oder die Put-Positionen (bei niedrigeren Kursen) ins Geld laufen. Das versuchen die Stillhalter nach Möglichkeit zu verhindern, indem sie versuchen, die Kurse in die Gegenrichtung zu treiben. Insbesondere nach unten scheint der DAX diesmal recht gut abgesichert zu sein: Bei 12.000 Punkten liegt gleich die erste große Put-Position, bei 11.800 Punkten folgt die nächste – die sogar die größte überhaupt ist. Die Stillhalter haben also ein großes Interesse daran, den DAX über diesen Marken zu halten.

Nach oben ist die „Deckelung“ nicht ganz so eindeutig. Hier sehen wir bis 12.450 Punkte eine Vielzahl von kleineren, relativ homogen verteilten Call-Positionen. Erst bei 12.500/12.600 gibt es zwei größere Blöcke von Calls. Aufgrund dieser Konstellation hat der DAX nach oben allenfalls Luft bis zu seinem Allzeithoch bei knapp 12.400 Punkten. Ein nachhaltiger Ausbruch nach oben sollte ihm aber bis zum Verfallstag nicht gelingen.

Wann die nächste stärkere Bewegung im DAX zu erwarten ist

Und da bis dahin noch die beiden Osterfeiertage auch an der Eurex für eine zusätzliche Pause sorgen, sollte es den Stillhaltern diesmal leichtfallen, den DAX auch in den kommenden sieben Handelstagen im Bereich der 12.000er Marke zu halten – vorausgesetzt natürlich, es gibt keine stark kursbewegenden Ereignisse in dieser Zeit.

Wenn dies geschieht, dann sind die möglichen Auswirkungen auf den DAX klar: Dynamische und nachhaltige Ausschläge über oder unter die 12.000-Punkte-Marke haben dann in der Regel zur Folge, dass die Stillhalter Absicherungsmaßnahmen ergreifen. Diese verstärken stets die ursprüngliche Bewegung.

Wie Sie als Trader der Langeweile entfliehen können

Besonders drastisch dürften dabei Ausschläge nach unten ausfallen, weil diese Maßnahmen der Stillhalter zusätzlich zu den „üblichen“ Panikverkäufen der Anleger kommen. Und nach der jüngsten, sehr schwankungsarmen Rally dürfte das Überraschungsmoment und damit die Gewinnsicherungsbereitschaft bei Rückschlägen sehr hoch sein. Darauf deuten auch diverse Stimmungsindikatoren derzeit hin.

Sollte all das ausbleiben, dann stehen uns zwei sehr langweilige Wochen im DAX bevor. Die Kursausschläge könnten dann immer geringer werden. Das sollten Sie insbesondere als Trader beachten. Wenn also die Volatilität im DAX weiter abnimmt, dann ist es sinnvoller, sich andere Märkte zu suchen, bei denen mehr zu holen ist. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen in den kommenden Tagen viel Erfolg!

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert

Trader-Sentiment ermöglicht zweiten Angriff auf das Allzeithoch

von Sven Weisenhaus

Lange mussten die Bären auf eine eindeutig abwärts gerichtete Handelswoche warten. Und ausgerechnet als die Stimmung nach zwei Monaten Pessimismus auf bullish drehte, purzelten die Kurse (dunkles Rechteck). Zwar fand am Montag gleich zu Handelsbeginn noch ein Angriff auf das Allzeithoch statt, doch unmittelbar danach legte der DAX den Rückwärtsgang ein.

Aus dem anfänglichen Gewinn von gerade einmal etwas mehr als 60 Punkten wurde im Vergleich zum Schlusskurs der Vorwoche (blaue Linie) zwischenzeitig ein Verlust von 193,83 Zählern. Mit 12.225,06 Punkten blieb am Ende der Woche ein Minus von 87,81 Zählern bzw. 0,71 Prozent übrig. Der Punkt geht damit relativ klar an das Sentiment als Kontraindikator.

Mit dem Tief bei 12.119,04 Punkten könnten die Kursverluste auch schon wieder ein Ende gefunden haben. Denn nach nur einer Woche ist die bullishe Stimmung bereits wieder verflogen. Von den 52,67 Prozent Bullen sind nur noch 43,60 Prozent übrig geblieben. Die Bären sind mit einem Anteil von 56,40 Prozent also wieder klar in der Mehrheit.

Vor einer Woche schrieben wir, dass der DAX mit 12.312,87 Punkten nur wenige Zähler vor seinem Allzeithoch stand. Und vor dem Hintergrund der bullishen Stimmung war es höchst zweifelhaft, dass dieser wichtige Widerstand im ersten Anlauf überwunden werden kann. "Stattdessen könnte der DAX aus Sicht des Sentiments als Kontraindikator an dieser Marke abprallen…", hieß es am Ende der Analyse. Genau so kam es. Mit der nun wieder bearishen Stimmung könnte es in der neuen Woche zu einem zweiten Angriff auf das Hoch kommen.


Ihr
Sven Weisenhaus
www.trader-sentiment.de

 

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