Eingetrübte Stimmung in Frankfurt

In den vergangenen Handelstagen zeigten sich die internationalen Börsen freundlich, im Zuge der Hoffnung auf ein Verhandlungserfolg zwischen Russland und der Ukraine stiegen die Kurse kräftig an. Heute geht es dagegen wieder eine Etage tiefer: Der Deutsche Aktienindex wird mit einem Minus von 1,3 Prozent bei 14.634 Punkten gesehen. Die Erholungsbewegung der letzten Wochen könnte erst einmal vorbei sein, zumindest kurzfristig rücken die Sorgen wieder in den Mittelpunkt. Neben dem Kriegsgeschehen trüben auch die Inflationsdaten aus Spanien die Stimmung ein. Die dortigen Daten fielen deutlich schlechter aus als erwartet und schüren auch hierzulande Sorgen vor einer ausufernden Inflation.

Grüne Vorgaben kamen gestern Abend aus Amerika, die Wall Street präsentierte sich erneut im Plus. Heute signalisieren die US-Futures allerdings eine schwächere Eröffnung der US-Börsen.

Lieferstopp russischer Energie rückt in den Fokus

Die Zweifel an der Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt lassen Anleger vorsichtiger werden. Im Zuge dessen notieren auch die Energieträger Öl und Gas wieder höher. Daneben rückt auch ein möglicher Lieferstopp der Energieträger aus Russland in den Fokus. Am morgigen Donnerstag werden neue Meldungen erwartet, ob Russland auch bei Bezahlung in Dollar (statt wie gefordert in Rubel) weiterhin liefert.

Unterdessen bereitet sich Deutschland auf den Ausfall der Öl- und Gas-Lieferungen vor: Aufgrund des Streits mit Russland über die Bezahlung der Energielieferungen hat der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. "Wichtig ist zu betonen, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist", fügte Habeck hinzu. Allerdings würde die Industrie ein Lieferstopp zwar verkraften, jedoch zu erheblichen Verwerfungen führen. Volker Wieland, Mitglied im Sachverständigen Rat der Bundesregierung, sprach in diesem Fall von der Wahrscheinlichkeit Rezession der deutschen Wirtschaft.

RWE einziger DAX-Gewinner / Schlusslicht Continental

Gestern gab es fast nur Gewinner-Aktien in der DAX-Familie, heute sieht es genau andersherum aus. Von den 40 Mitgliedern notiert nur RWE im Plus, die Versorger-Aktie legt 0,4 Prozent zu. Alle anderen Titel notieren im Minus. Am heftigsten trifft es Conti, die Aktie des Automobilzulieferers verliert 4,5 Prozent an Wert. Zalando und Delivery Hero geben jeweils 3,7 Prozent ab.