Schwierige Woche neigt sich dem Ende entgegen

Die Handelswoche hatte mit Minuszeichen begonnen und hört mit Minuszeichen auf: Der Deutsche Aktienindex notiert am Freitagnachmittag mit einem Abschlag von 1,4 Prozent bei 15.301 Punkten. Große Sorgenfalten kamen mit der US-Notenbank am Mittwoch auf: Jerome Powell ließ die Anzahl der Zinsanhebungen für das Jahr 2022 offen – dieses Thema schwebt wie ein Damoklesschwert über den Börsen.

Selbst die gestrigen Apple-Zahlen, die wie immer über den Erwartungen lagen, konnten die Stimmung nicht richtig aufhellen. Zwar notiert Schwergewicht Apple rund 4 Prozent im Plus, die Ansteckung auf andere Tech-Titel hält sich aber in Grenzen. Zu viele Fragezeichen der Investoren bleiben offen. Außerdem steht das Wochenende vor der Tür – da nehmen einige Anleger lieber das Risiko raus und bleiben defensiv.

Ein weiterer Belastungsfaktor sind die steigenden Ölpreise. Sowohl die Nordseesorte Brent als auch die US-Sorte WTI machten am Freitag neue Jahreshochs. Die Aufwärtsbewegung im Januar ist mit einem Plus von knapp 15 Prozent atemberaubend und bedrohlich zugleich. Der steigende Ölpreis gilt als Triebfeder der hohen Inflationsrate.

Deutsche Wirtschaft im vergangenen Quartal geschrumpft

Als zusätzlicher Negativ-Faktor für die deutschen Aktien erwies sich die Nachrichten, wonach das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2021 überraschend um 0,7 Prozent gesunken ist. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Volkswirte rechnen aufgrund der Corona-Beschränkungen auch im ersten Quartal 2022 mit einem kleinen Minus der Wirtschaft. Im Frühjahr wird dagegen eine Aufholjagd prognostiziert.

Henkel nach schwachem Ausblick am DAX-Ende

Die Henkel-Aktie verliert im Handelsverlauf 10,7 Prozent und bildet damit das Schlusslicht der deutschen Standardwerte. Der Konsumgüterhersteller veröffentlichte den Wachstumsausblick für das aktuelle Geschäftsjahr und hatte damit herbe enttäuscht. Konkret rechnet Henkel 2022 mit einem geringeren Wachstum als im Jahr 2021. Ansonsten notieren im DAX auch Delivery Hero und Infineon leichter, beide Werte geben rund 3,8 Prozent ab.

Ganz oben auf der Gewinnerliste ist heute Sartorius mit + 3,1 Prozent zu finden. Zalando und Merck gewinnen jeweils 0,7 Prozent hinzu. Im MDAX springen Nemetschek und Ströer Media um jeweils 2,8 Prozent hoch. ThyssenKrupp gibt dagegen 4,3 Prozent ab.