Erste US-Zinserhöhung im März

Gestern Abend war wieder einmal viel los an den Börsen. Gegen 20 Uhr verkündete Jerome Powell wie erwartet die erste Zinsanhebung in Amerika nach vielen Jahren. Bereits im März soll es soweit sein. Die Märkte reagierten erleichtert und kletterten auf ein neues Tageshoch. In der anschließenden Rede des US-Notenbankchefs kam dann allerdings wieder viel Unsicherheit auf: Powell ließ offen, wie viele Zinsanhebungen es im laufenden Jahr geben werde. Dies sorgte für Unbehagen der Investoren – die Wall Street ging auf Talfahrt.

Der Hintergrund ist klar: Auch die Fed weiß nicht, wie sich die Inflation weiter entwickeln wird und möchte sich deshalb alle Möglichkeiten für geldpolitische Maßnahmen offenlassen. Die Reaktion der Börsianer ist dabei zunächst zweitrangig. Nach einem kurzen Schock nehmen die Anleger am heutigen Donnerstag bereits etwas gelassener: Die US-Futures haben die Minuszeichen deutlich verringert. Es könnte etwas Ruhe einkehren.

DAX verringert Minuszeichen deutlich

Der Deutsche Aktienindex wurde vorbörslich mit dicken Abschlägen bei 15.150 Punkten gesehen. Im Verlauf des Vormittags erholen sich die Notierungen mit anziehenden US-Futures jedoch deutlich. Aktuell notiert der DAX mit – 0,2 Prozent bei 15.423 Zählern. Die Marke von 15.000 Punkten wurde bislang eindrucksvoll verteidigt.

Der Euro verliert aufgrund der Zinsanhebungstendenz um 0,4 Prozent auf 1,1193 US-Dollar. Gold verliert ebenfalls 0,4 Prozent, der Ölpreis legt dagegen um 0,5 Prozent zu.

Deutsche Bank nach Zahlen an der DAX-Spitze

Ganz oben auf der Gewinnerliste der deutschen Standardaktien notiert heute die Deutsche Bank. Das Finanzinstitut hatte überraschend gute Zahlen vorgelegt und klettert um 4,5 Prozent. Im abgelaufenen Geschäftsjahr schnitt die Bank so gut ab wie seit zehn Jahren nicht mehr. Nach 113 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum stand nun ein Gewinn von 1,94 Milliarden Euro zu Buche. Für 2021 soll erstmals wieder eine Dividende von 0,2 Euro je Aktie gezahlt werden.

Den zweiten Platz im DAX belegt zur Stunde RWE mit + 3,3 Prozent. Auch hier sorgten gute Unternehmenzahlen für die Pluszeichen. Infineon gewinnt nach soliden Zahlen eines Wettbewerbers um 2,6 Prozent hinzu.

In die andere Richtung geht es mit SAP, die Softwareschmiede gibt 6,6 Prozent ab. Eine nicht günstige Unternehmensübernahme wurde vermeldet. Ansonsten notieren auch Delivery Hero und Sartorius Vz. auf der Verliererliste mit Abgaben von rund 3,2 Prozent. Im MDAX springen Software AG und Commerzbank um mehr als 3 Prozent hoch. Hypoport gibt dagegen 4,5 Prozent ab.