Morphosys: Kurs vor einer 17%-Rallye?

von Manfred Ries

 

Von Manfred Ries

Die Ausgangslage. Mit einem Plus von +4,6 Prozent beendeten die Aktien des Biotech-Unternehmens Morphosys AG aus Martinsried (Bayern) den Mittwoch, 16. März 2016. Der Schlusskurs: 41,66 Euro. Damit hievten sich die Titel auf die Outperformer-Liste des TecDAX. Wieviel Potenzial steckt jetzt noch drin?

Die Charttechnik. Die positive Bewegung vom Mittwoch lässt aufhorchen! Der Aufwärtsmove führte im Tageshoch bis auf 43,43 Euro. Dieses hoch konnte jedoch bis zum Handelsende nicht gehalten werden. Der nächste größere Widerstand wartet im Bereich um 45,35 Euro. Das interessante im Morphosys-Chart ist jedoch die langfristige Unterstützung im Bereich um 33,89/35,94 Euro. Auf dieses Fundament sollte sich bauen lassen! Der MACD-Indikator (12/26/9), der den langfristigen Trend vorgibt, hat zwar im abgebildeten Wochenchart noch kein Kaufsignal generiert, doch könnte dieses bei einer anhaltenden Kursstärke zeitnah erfolgen.

Die Hintergründe. Die Commerzbank hat am Mittwoch, 16. März, die Morphosys-Aktie  von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und gleichzeitig ihr Kursziel für den Titel von 53 Euro auf jetzt 57 Euro nach oben geschraubt. Equity-Analyst Daniel Wendorff begründete diese Neueinschätzung mit der aktuellen Bewertung und „sich abzeichnenden, positiven Nachrichten zur Wirkstoff-Pipeline“. Die Aktie, so glaubt der (Fundamental)Analyst, habe „erhebliches Aufwärtspotenzial …“.

Die Prognose. Die Ausgangslage bei der Morphosys-Aktie überzeugt in der langfristigen Betrachtungsweise mit einem ersten charttechnischen Kursziel um 50 Euro. Hier verläuft ein mittelfristiger Abwärtstrend, der im Juli 2015 seinen Anfang nahm und nun als Widerstand auftreten könnte. Setzt sich die Schwungkraft in dieser Stärkte fort, sollte dieser Resistance jedoch leicht zu knacken sein. Langfristig sind Kurse im Bereich um 55 Euro wahrscheinlich.

Die Strategie. Das große Bild sieht positiv aus. Wird das heutige Tageshoch bei 43,43 Euro überboten, wäre dies als einfaches Kaufsignal zu deuten. Dabei könnte dann mit einem relativ engmaschigen Stop-Losskurs gearbeitet werden – etwa bei 39,50 Euro. Langfristig orientierte Aktien-Anleger setzen einen Stop-Loss unterhalb des vergangenen und markanten Tiefs bei 33,89 Euro. Stop-Losskurse sollten spätestens bei Kursen um 47,66 Euro nach oben gezogen werden.

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*) Glossar:

200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage wiederspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.  

Buy: Englisch für „Kaufen“.

MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.

Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.