Chart-Analysen
Interessante Aktien Chart-technisch von Tradern analysiert
BMW: Vom Versuch einer Trendwende
Ausgabe vom 28.09.2020
BMW: Vom Versuch einer Trendwende
von Manfred Ries
Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs der BMW AG geht kräftiger in die neue Handelswoche. Schlusskurs am Montag, 28. September 2020: 61,73 Euro (+4,5%).
Die Charttechnik. Mitte September wurde bei 65,03 Euro ein Mehrmonatshoch markiert. Anschließend haben die Titel korrigiert, wobei der Verlauf der 200-Tagelinie (blaue Kurve) als Unterstützung dient. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 58,67 Euro und spricht mit seinem fallenden Verlauf von einem mittelfristigen Abwärtstrend. Der MACD-Indikator auf wöchentlicher Kursbasis hingegen ist positiv zu interpretieren.
Die Hintergründe. Die US-Investmentbank JPMorgan hat ihre Einstufung für die BMW-Aktie, vor Quartalszahlen (am 4.11.20), mit Overweight bestätigt bei einem Target von 80 Euro glatt. Die Analysten rechnen in einer entsprechenden Equity-Studie mit soliden Zahlen. »Der Münchener Autobauer dürfte von einer sehr starken Dynamik auf dem Absatzmarkt China profitiert haben, sagen die Banker.«
Die Prognose. Die Titel versuchen sich an einer Fortsetzung der begonnenen Aufwärtsbewegung. Zwischenzeitlich liegen die Notierungen wieder oberhalb ihrer 200-Tagelinie, was positiv zu bewerten ist. Die nächste Unterstützung sehen wir im Bereich um 58,78 Euro. Knapp unterhalb davon verläuft bei 58,67 Euro der MA(200). Auf der Oberseite sollten Anleger die 65,03er-Marke im Auge behalten. Ein Break out nach oben wäre ein einfaches Kaufsignal mit einem nachfolgenden Kursziel von 67 / 70 Euro. Ein markantes Hoch lag bei 77,06 Euro.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Candle: s. „Kerze“
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
Lineare Chartdarstellung: Auch als absolute Chartdarstellung bezeichnet. Ein Chart kann linear/absolut oder logarithmisch dargestellt werden. Während bei der absoluten Aktienchart-Darstellung die Kursskala (auf der y-Achse) gleiche Abstände zwischen den Kursbeträgen aufweist, zeigt die logarithmische Darstellung gleiche Abstände zwischen den Kursbeträgen als prozentuale Veränderungen an. Technische Analysten arbeiten zumeist mit logarithmischen Charts. Geht es um das Aufspüren von Unterstützungs- und Widerstandslinien, bedient sich der Autor dieses Beitrags gerne der analogen Darstellungsform.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Overweight: Englisch für „Übergewichten“. Diese von Investmentbanken vergebene Einschätzung besagt grundsätzlich, dass Investoren eine Aktie – oder eine Branche – im Depot höher gewichten sollen als den Gesamtmarkt.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
Autor: Manfred Ries erlag dem Reiz der Börse während seiner Bankausbildung - das war 1984. Das Trading lernte er im Devisenhandel bei einer Großbank. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre absolvierte er bei einem Anlegermagazin ein Volontariat als Wirtschaftsjournalist. Heute ist Manfred Ries Chefredakteur der Online-Rubrik Chart-Analysen bei Stockstreet.de und Autor des wöchentlichen Börsenbriefs Optionsscheine Expert Trader www.stockstreet.de/optionsscheine-expert-trader-aktuell
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