Chart-Analysen
Interessante Aktien Chart-technisch von Tradern analysiert
Freenet: Erholung nach dem Sturz
Ausgabe vom 05.05.2020
Freenet: Erholung nach dem Sturz
von Manfred Ries
Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs der Freenet AG erholt sich am Dienstag. Damit durften die Notierungen eine Gegenbewegung auf die Kursabschläge vom Montag (-13%) erfahren. Schlusskurs am Dienstag, 5. Mai 2020: 16,32 Euro (+2,9%).
Die Charttechnik. Die Notierungen des im TecDAX notierten Telekom-Anbieters haben zu Monatsbeginn an nur einem Handelstag (4.5.2020) bis zu 13 Prozent an Wert verloren. Damit wurden charttechnisch fast alle Dämme gebrochen. Die Tiefstkurse vom Montag lagen bei 14,52 Euro – es drohte ein neuerlicher Test des bisherigen Jahrestiefs bei 13,67 Euro. Mittlerweile notieren die Titel wieder oberhalb der 16-Euromarke. Charttechnisch ist das sehr positiv zu bewerten, auch wenn der MACD-Indikator derzeit auf neutral steht.
Die Hintergründe. Aufgrund befürchteter Refinanzierungsprobleme hat das Unternehmen am Montag seine beabsichtige Dividendenzahlung für 2019 gestrichen. Dabei hat die Unternehmensführung erst Ende Februar noch eine Ausschüttung von 1,65 Euro je Anteilsschein je Aktie in Aussicht gestellt. Dies hätte noch einer Dividendenrendite von hochattraktiven 9,5 Prozent entsprochen. Damit beinhaltet der Kurseinbruch vom Montag also auch eine Art „Dividendenabschlag“.
Die Prognose. Charttechnisch wurde mit dem Kurseinbruch vom Montag viel Porzellan zerschlagen. Denn ohne Dividendenerwartung erscheint das Papier weniger attraktiv, obgleich die fundamentalen Rahmendaten für das 1. Quartal im Wesentlichen überzeugend waren. Der Bereich um 15 Euro darf jetzt als Unterstützung angesehen werden. Auf der Oberseite ist bei 17 Euro mit zunehmenden Gewinnmitnahmen zu rechnen. Spätestens ab 18 Euro erscheint die Luft nach oben sehr dünn.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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