Chart-Analysen
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Rohöl (Brent Crude): Auf Trendsuche
Ausgabe vom 12.06.2019
Rohöl (Brent Crude): Auf Trendsuche
von Manfred Ries
Von Manfred Ries ـ
Die Ausgangslage. Der Preis für Rohöl der Marke Brent Crude fällt am Mittwochmorgen um 1,2 Prozent und notiert mit derzeit 61,30 US-Dollar je Fass auf stabilem Niveau. Damit scheint der Ölpreis seine jüngste Abwärtsbewegung beendet zu haben. Wirklich?
Die Charttechnik. Der Preis für Rohöl versucht eine Stabilisierung im Bereich um 60 US-Dollar (A). Die vergangene Wochenkerze mit ihrem relativ langen unteren Docht (B) zeugt von der zunehmenden Kaufbereitschaft der Anleger entlang dieser Preismarke. Andererseits hat sich um 65 US-Dollar (C) ein Widerstand ausgebildet, der sich bis an die fallende 200-Tagelinie (D) hinzieht. Der MACD-Trendfolgeindikator auf wöchentlicher Kursbasis wartet mit einem frischen Verkaufssignal (E) auf.
Die Prognose. Die 200-Tagelinie (D) zeigt abwärts, der Aufwärtstrend von Anfang des Jahres (F) ist durchbrochen und der MACD-Indikator ist negativ zu bewerten. Damit könnte der Ölpreis, charttechnisch betrachtet, bald weiter abwärts gleiten. Ein Durchbruch unter das April-Tief bei 59,45 US-Dollar würde ein frisches und nachhaltiges Verkaufssignal generieren. Die nachfolgenden Kursziele lägen dann bei 55 US-Dollar, sowie am Jahrestief 2018 bei 50,66 US-Dollar.
Die Fundamentals. Der Ölpreis ist stark von geopolitischen Einflüssen geprägt – Stichwort: Nahostkrise(n). Eine Verschärfung der bestehenden Spannungen könnte den Ölpreis sehr schnell und stark wieder nach oben treiben, ungeachtet charttechnischer Gegebenheiten. Für diesen Fall würden wir das bisherige Jahreshoch bei 75,60 US-Dollar als Widerstand nach oben betrachten.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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