Chart-Analysen
Interessante Aktien Chart-technisch von Tradern analysiert
VW: Ein PS-starker Start in die Woche
Ausgabe vom 25.02.2019
VW: Ein PS-starker Start in die Woche
von Manfred Ries
Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs der Volkswagen AG (VW) geht gestärkt in die neue Handelswoche und verteuert sich in den ersten beiden Börsenstunden um mehr als drei Prozent. Kurs am Montag, 25. Februar 2019 (11:11 Uhr): 150,80 Euro.
Die Charttechnik. Charttechnisch kommt jetzt wieder Schwung in den Kursverlauf der VW-Aktien. Mit dem heutigen Plus wurde der mittelfristige Abwärtstrend nach oben durchbrochen – ein bullischer Break out. Auch liegen die Notierungen um 151 Euro wieder oberhalb ihrer 200-Tagelinie (B). Der MACD-Trendfolgeindikator auf mittelfristiger Betrachtungsweise verläuft leicht positiv, doch hat dieser in einer volatilen Marktphase, wie sie derzeit bei den VW-Aktien vorliegt, eine nur geringe Aussagekraft. Gleichwohl könnte dieser eine nachhaltige Trendwende ankündigen.
Die Hintergründe. Das US-Analysehaus Bernstein Research hat ihr Rating für die Papiere von Volkswagen – nach Zahlen – mit „Outperform“ bestätigt bei einem Target von 220 Euro glatt. „Der Umsatz des Automobilkonzerns ist im Schlussquartal 2018 hinter der Konsenserwartung zurückgeblieben“, so die Equity-Analysten am vergangenen Freitag. Der operative Gewinn vor Sondereinflüssen jedoch wurde als „stark“ bezeichnet – die Markterwartungen wurden demnach – Zitat: „voll übertroffen...“.
Die Prognose. Insbesondere der übergeordnete Trend bei den VW-Aktien zeigt derzeit (noch) abwärts. Dass die Notierungen derzeit wieder oberhalb ihrer 200-Tagelinie verlaufen und der mittelfristige Abwärtstrend (A) zum Wochenstart hin durchstoßen wurde, ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Bestenfalls laufen die Notierungen jetzt bis in den Bereich um 160 Euro; dort findet sich ein signifikantes Hoch vom vergangenen Oktober. Eine wichtige Unterstützung liegt um 138,36 Euro; anschließend bei 131,44 Euro – dort findet sich das Jahrestief aus 2018.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Bulle: Er steht im Börsenjargon für die Aufwärtsbewegung. Herleitung: Der Bulle stößt mit seinen Hörnern von unten nach oben – und stürmt allzeit nach vorne.
Bullisch (engl.: bullish): Hergeleitet vom Wort „Bulle“. In der Sprache der Börsianer steht der Bulle für steigende Notierungen. Eine mögliche Erklärung hierfür: Der Bulle stößt beim Angriff mit seinen Hörnern nach oben. Das Gegenteil davon: Der Bär – dieser steht für fallende Kurse.
Ebitda: Abk. für „Earnings before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisation“. (Dt.: „Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen“).
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Outperform: Englisch für „Übertreffen“. In diesem Falle handelt es sich um einen Begriff aus der Investmentsprache, der als Rating den Begriffen Accumulate und Overweight ähnelt. Diese von Investmentbankern vergebene Einschätzung (Rating) besagt grundsätzlich, dass einem Wertpapier im Vergleich zum Gesamtmarkt bzw. zu einem Sektor höhere Kurschancen zugetraut werden.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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