Chart-Analysen
Interessante Aktien Chart-technisch von Tradern analysiert
FMC stürzt ab, was sagt der Chart?
Ausgabe vom 17.10.2018
FMC stürzt ab, was sagt der Chart?
von Jochen Steffens
Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care hat seine Jahresprognose deutlich reduziert. So soll der Umsatz nur noch zwischen zwei und drei Prozent wachsen, die bisherigen Prognosen waren von einer Spanne zwischen fünf und sieben Prozent ausgegangen. Beim Konzernergebnis wird nun ein Wachstum von elf bis zwölf Prozent erwartet, statt zuvor prognostizierten 13 bis 15 Prozent. Die Aktie fiel daraufhin um mehr als 17 Prozent
Konnte man diesen Absturz anhand des Charts erahnen?
Im Nachhinein ist natürlich alles leichter zu interpretieren. Also zunächst einmal: Nein, allein aus den charttechnischen Gegebenheiten konnte man diesen starken Einbruch nicht erwarten. Allerdings gab es Warnzeichen. Und sich diese genauer anzusehen kann helfen, andere Charts besser einschätzen zu lernen.
Wir sehen in dem Chart einen klassischen Aufwärtstrend. Nach den Tiefs werden an der oberen Trendlinie immer wieder höhere Hochs ausgebildet (Nummer 1, 2, 3). So entsteht die klassische nach oben gerichtete Aufwärtstrendlinie. (Wobei die Hochs 2 und 3 schon nicht mehr ganz die obere Linie erreichen und man hier auch eine Art Bearkeil einzeichnen könnte). Nach dem letzten Tief an der unteren Trendlinie im März dieses Jahres verhält sich der Kurs seltsam anders. Nach einem Anstieg kommt es zu einer längeren Phase, in der die Kurse wild hin und her springen (rotes Rechteck). Das ist ein erster Hinweis auf Nervosität. Und tatsächlich fallen die Kurse anschließend wieder in Richtung der unteren Trendlinie zurück. Aber das allein war noch kein Grund, um von stark fallenden Kursen auszugehen.
Und tatsächlich erholt sich der Kurs und ein neuer Anlauf auf das Erreichen der oberen Trendlinie wird gestartet. Doch nach einer starken, weißen Kerze (schwarzer Pfeil) fallen die Kurse wieder stärker zurück. Die Dynamik dieses Kursrückfalls war ein weiterer, aber auch noch sehr kleiner Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt.
Interessanter ist dann schon, dass der nächste Angriff der Bullen wieder auf ungefähr dem gleichen Niveau endet (roter Pfeil). Hier hätte man normalerweise ein neues höheres Hoch erwarten können. Doch nicht nur das: Anschließend ist eine bedrohlich starke Abwärtsdynamik zu erkennen, in der sogar ein Abwärtsgap entsteht. Hier haben offensichtlich schon einige Investoren Bescheid gewusst oder zumindest etwas geahnt. Doch als der Kurs wieder in den Bereich der unteren Begrenzungslinie des Trendkanals vordringt, kommt es noch einmal zu einem Angriff der Bullen. Das dürften Trader gewesen sein, die diesen Trend traden wollten.
Ein Fehler der Trader?
Nein, sie haben keinen Fehler gemacht einzusteigen. Es war (unter normalen Umständen) immer noch ein akzeptables Chance/Risiko-Verhältnis. Schließlich hätte man nach einem Trendbruch sofort und nahe am Einstiegskurs wieder aussteigen können. FMC befindet sich zudem seit dem Jahr 2002 in einem respektablen Aufwärtstrend (siehe unten) – solche Trendaktien haben eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit ihre Trends fortzusetzen. Also, es war kein gravierender Fehler, trotz der Warnsignale. Vielleicht hätte man aber mit einer geringeren Positionsgröße den Einstieg gewagt oder klarerer Signale abgewartet – aber wie gesagt, im Nachhinein ist die Börsenwelt einfach…
Und was tun, wenn man erwischt wurde?
Was sollte man tun, wenn man als Trader von so einem Kurseinbruch erwischt wird? Die Antwort ist einfach: Sofern man nicht sehr viel Erfahrung hat muss man aussteigen, evtl. nach der ersten Gegenbewegung. Es ist wichtig, den Verlust zu realisieren um erst einmal wieder einen klaren Kopf kriegen. Die meisten Trader sind nach einem solchen Verlust nicht mehr in der Lage „vernünftige“ Entscheidungen zu treffen und deswegen ist der Ausstieg wichtig. Schließlich muss man nicht mit der Aktie den Verlust aufholen, die ihn verursacht hat. Das ist ein seltsames Denken von Anfängern, so als ob man einen Fehler wieder ausmerzen wolle.
Für Trader, die mit dieser harten Vorgehensweise Schwierigkeiten haben, gibt es noch die Möglichkeit die Position zu halbieren, einfach um der Sorge entgegenzutreten, dass sich der Kurs nach dem Verkauf wieder dramatisch erholt. Das ist aber eigentlich nur eine psychologische Spielerei, um sich ein wenig besser zu fühlen.
Sollte man nicht sogar jetzt direkt einsteigen?
Und wenn man noch nicht investiert ist, kann man auf eine Gegenbewegung setzen? Hier hilft oft ein Blick auf den Langfristchart:
Oben im Chart haben Sie den kurzfristigen Aufwärtstrend gesehen, hier ist nun der Trend seit 2002 abgebildet. Sie sehen eine klassische dreigeteilte (fünfwellige, drei Aufwärts- und zwei Abwärtswellen) Aufwärtsbewegung. Vergleichsweise häufig setzt nach einer solchen eine längere Konsolidierung ein. Eine Normalkonsolidierung kann 50 Prozent des vorherigen Aufwärtstrends wieder auflösen und das gilt vor allem für derart lange Trends. Das bedeute FMC kann noch bis auf 50 Euro fallen. Hier ist also noch viel Platz nach unten.
Auffällig ist, dass der heutige Kurseinbruch die untere Linie des großen Aufwärtstrendkanals erreichte und genau hier gedreht hat. So besteht eine gewisse Chance, dass sich der Kurs hier fängt. Andererseits ist die Abwärtsdynamik aktuell derart stark, dass auch ein Trendbruch in den nächsten Tagen denkbar wäre. Die Chancen sind hier zurzeit in etwas gleich verteilt. Und so muss abgewartet werden, wie sich die Aktie an dieser Linie verhält und wie es morgen mit der Aktie weitergeht.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
(CEO Stockstreet)
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