Börsen unter massivem Verkaufsdruck / Gold legt zu

Deutlich sinkende Notierungen sind zur Wochenmitte in Frankfurt zu sehen: Der DAX rauscht aktuell um 3,1 Prozent auf 14.764 Punkte abwärts. Damit setzt sich die schwache Entwicklung des Wochenbeginns fort. Auslöser der Turbulenzen war die Schieflage der Silicon-Valley-Bank SVB Financial. Mittlerweile geraten jedoch auch andere Banken in den Abwärtssog. Neben ein paar US-Regionalbanken steht heute die Credit Suisse im Blickpunkt. Verantwortlich waren Aussagen des Großaktionärs Saudische Nationalbank (9,88 Prozent der Anteile an Credit Suisse), welcher weitere Hilfen für das angeschlagene Finanzinstitut in einem Interview ausgeschlossen hat. Die Aktie der Credit Suisse fällt aktuell um 22 Prozent auf ein neues Jahrestief.

Die Marktverwerfungen haben natürlich auch Auswirkungen auf Währungen und Rohstoffe. Der Euro gibt zum US-Dollar um 1,5 Prozent nach und notiert bei 1,0567 US-Dollar. Gold legt 1,3 Prozent auf 1.928 US-Dollar je Feinunze zu. Das Rohöl der Sorte Brent verliert zur Stunde 2,2 Prozent auf 75,36 Dollar.

Markt zwischen Banken-Beben und Zinsphantasie

Gestern verbuchten die weltweiten Indizes noch eine kräftige Erholung, rückläufige Inflationsdaten aus Amerika sowie beruhigende Worte des US-Präsidenten zu der Banken-Krise hatten für Auftrieb gesorgt. Aufgrund der Schieflage einiger US-Banken gehen Volkswirte mittlerweile von einem schnelleren Ende der laufenden Zinsanhebungswelle in Amerika aus. Dies gab den Aktien generell Rückenwind.

In der Euro-Zone wird allerdings trotz der tendenziell rückläufigen Inflationsraten ein weiterer Zinsschritt nach oben prognostiziert. Am morgigen Donnerstag gibt die Europäische Zentralbank ihren Zinsentscheid bekannt. Erwartet wird eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte.

Defensive Wertpapiere gefragt

Top-Gewinner unter den deutschen Standardwerten ist aktuell E.ON mit einem kleinen Plus von 0,5 Prozent. Den zweiten und dritten Platz im DAX belegen momentan Qiagen und Deutsche Telekom mit Aufschlägen von jeweils rund 0,2 Prozent.

Ganz hinten auf der DAX-Liste sind natürlich die Banken zu sehen. Commerzbank rutscht um 10,2 Prozent ab, Deutsche Bank wird um 8,6 Prozent in Mitleidenschaft gezogen. Auch Zalando notiert mit minus 6,6 Prozent unter den Verlierern des Tages.

Gute Investments und beste Grüße

Ihr

Bernd Raschkowski