DAX entfernt sich von der 16er-Marke

Nach dem positiven Wochenauftakt macht sich am Dienstag Ernüchterung unter den Anlegern breit. Der Deutsche Aktienindex gibt um 1,1 Prozent auf 15.767 Punkte nach und verabschiedet sich damit wieder von der runden 16.000er-Marke. Technologie-Titel werden erneut abgestraft, Value-Werte halten sich dagegen vergleichsweise stabil.

Verantwortlich für die roten Vorzeichen sind schwache US-Futures, welche mit steigenden Zinserwartungen erneut ordentlich unter Druck geraten. Der Dow Future wird momentan mit - 0,7 Prozent gesehen, der Nasdaq 100 Future rutscht direkt um 1,8 Prozent in den Keller. Zum Jahreswechsel war diese Sektor-Rotation zum ersten Mal zu sehen, mittlerweile weitet sich dieser Trend aus. 2022 könnte das Jahr der Langweiler-Aktien werden: Die Branchen Chemie, Automobil und Versorger zeigen momentan das beste Chance-Risiko-Profil.

Deutsche Konjunkturdaten überraschen positiv

Neben den steigenden Anleihezinsen als Alternative zu Aktien werden auch neue geopolitische Risiken als Belastungsfaktor für die Kurse gesehen. Sowohl der Ukraine-Konflikt als auch die angespannte Lage im südchinesischen Meer könnte sich nach Meinung von Experten ausweiten.

Für positive Impulse sorgte der ZEW-Konjunkturindex in Deutschland. Das Stimmungs-Barometer der Analysten und Finanzexperten kletterte nach Angaben des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung im Januar erstaunlich deutlich auf 51,7 Punkte. Im Vorfeld wurde nur ein kleines Plus erwartet. Demnach wird die aktuelle Lage schlechter bewertet als sie eigentlich ist.

Ölpreise mit neuem Sieben-Jahres-Hoch

Autofahrer müssen sich an der Tankstelle auf höhere Preise einstellen. Denn der Ölpreis hat nach dem Rücksetzer im November und Dezember kürzlich wieder an Fahrt gewonnen. Am heutigen Tag markierten die Ölsorten WTI und Brent jeweils neue Jahreshöchststände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet aktuell 87,30 US-Dollar – so viel wie seit 2014 nicht mehr.

Als Grund für den Preisanstieg gelten die geopolitischen Risiken, insbesondere an der Grenze Russland/Ukraine, sowie die allgemein hohe Nachfrage nach dem Energieträger im Zuge der wirtschaftlichen Erholung im Anschluss an die Corona-Pandemie.